🗞 46/2025
Kann KI Erkrankungen vorhersagen? · Nahrungsergänzungsmittel: Mehr Schaden als Nutzen? · Gesundheit im Klimawandel · Cancer Survivor Netzwerk · Bürokratie führt zu Versorgungslücken · Fitness-Center für Zellen · Rehabilitation mit VR-Brille
📌 5 weekly picks
1 📌 Kann KI Erkrankungen vorhersagen?
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) und vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben ein KI-Modell entwickelt, das das langfristige individuelle Risiko für mehr als 1.000 Erkrankungen einschätzt. Das Modell, das auf anonymisierten medizinischen Daten aus Großbritannien und Dänemark trainiert und getestet wurde, kann Gesundheitsereignisse für eine Zeitspanne von über einem Jahrzehnt prognostizieren. Wie Wettervorhersagen liefert auch das neue KI-Modell Wahrscheinlichkeiten und keine Gewissheiten. Es kann das Schicksal einer bestimmten Person nicht genau vorhersagen, sondern bietet gut kalibrierte Schätzungen darüber, wie wahrscheinlich bestimmte Erkrankungen in einem bestimmten Zeitraum auftreten werden. Zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, innerhalb des nächsten Jahres eine Herzerkrankung zu entwickeln. In Zukunft könnten KI-Tools, die auf repräsentativeren Datensätzen trainiert wurden, Ärzten dabei helfen, Hochrisikopatienten frühzeitig zu identifizieren.
Artem Shmatko, Alexander Wolfgang Jung, Kumar Gaurav, Søren Brunak, Laust Mortensen, Ewan Birney, Tom Fitzgerald & Moritz Gerstung: Learning the natural history of human disease with generative transformers
Nature 2025,
DOI: https://doi.org/10.1038/s41586-025-09529-3
2 📌 Nahrungsergänzungsmittel: Mehr Schaden als Nutzen?💊⚖️❓
Während einer Brustkrebsbehandlung möchten viele Patientinnen ihr Wohlbefinden durch die Einnahme zusätzlicher Vitamine, Mineralstoffe oder pflanzlicher Präparate fördern. Doch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums rät zur Vorsicht. Eine Kombination von Krebsmedikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln kann unerwartete Wechselwirkungen mit sich bringen und die Behandlung beeinträchtigen. Es gibt Hinweise, dass bestimmte Nahrungsergänzungsmittel die Wirksamkeit von Medikamenten verändern und so sogar die Behandlung stören können. So beschleunigen sie zum Beispiel den Abbau der Medikamente in der Leber oder blockieren deren Aufnahme im Körper. Das kann dazu führen, dass die Krebstherapie nicht so wirkt, wie sie sollte. In anderen Fällen können Wechselwirkungen Nebenwirkungen verstärken oder Gesundheitsrisiken mit sich bringen.
Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes, betont: „Nahrungsergänzungsmittel sind keine geprüften Arzneimittel. Sie gelten als Lebensmittel. Das heißt, sie müssen sich im Gegensatz zu Medikamenten nicht einer aufwändigen Prüfung auf Wirksamkeit, Nutzen und Sicherheit unterziehen. Außerdem ist die Einnahme dieser Produkte nicht immer harmlos. Eine Überversorgung mit bestimmten Substanzen kann gesundheitsschädlich sein.“
Konkrete Beispiele:
🔗 Zur Originalmitteilung des DKFZ
3 📌 ☀️ Gesundheit im Klimawandel – Forschung für besseren Schutz🌡️🔬
Hitzeperioden zeigen deutlich, wie Extremwetter die Gesundheit belastet. Erschöpfung, Atemwegserkrankungen und Infektionen durch Insekten nehmen zu. Auch Herzinfarkte und Hitzschläge treten häufiger auf. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und Schwangere.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erforscht deshalb die Schnittstelle von Klima und Gesundheit. Dekanin Prof. Blanche Schwappach-Pignataro betont die Bedeutung solcher Vorhaben. Ziel ist ein wirksamer Hitzeschutz für vulnerable Gruppen. Die Forschenden arbeiten eng mit Hamburger Institutionen zusammen. Ein Schwerpunkt ist die CLIMATE-Studie von Dr. Ingmar Schäfer. Sie untersucht die gesundheitlichen Folgen steigender Temperaturen. Ein weiteres Projekt entwickelt ein digitales Risiko-Tool. Damit sollen Gefährdungen bei bestimmten Temperaturen abschätzbar werden. Auch das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin ist beteiligt. In der neuen Ausgabe des UKE-Forschungsmagazins wissen+forschen werden zahlreiche Projekte über die Beziehung von Klima und Gesundheit vorgestellt.
🔗 Weiterlesen auf den Seiten des UKE
4 📌 Cancer Survivor Netzwerk für Krebserkrankte 🎗️🌍💪
Ein Leben nach oder mit einer Krebserkrankung bringt häufig körperliche, psychische und soziale Spät- und Langzeitfolgen mit sich. Die Notwendigkeit einer wohnortnahen, niedrigschwelligen und fachlich fundierten Anlaufstelle für Betroffene nach Abschluss der Therapie ist bekannt. Das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) hat dies nun mit dem neuen „Cancer Survivor Netzwerk“ eine bayernweite Informations- und Kommunikationsplattform für Krebsüberlebende ins Leben gerufen. Mit der neuen Webpräsenz „Leben mit und nach Krebs“ bündelt das BZKF erstmals alle Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote der sechs bayerischen Universitätskliniken für Cancer Survivors an einem Ort. Dazu gehören neben den Fachambulanzen auch die Angebote der Einrichtungen für Psychoonkologie, Ernährungs-, Bewegungs- und komplementärmedizinischen Beratungen, Fatigue-Sprechstunden sowie ein breites Spektrum an Selbsthilfegruppen.
🔗 Zur Webpräsenz „Leben mit und nach Krebs“
5 📌 Zukunftslabor: Wie winzige Nanoroboter Stammzellen in Knochenzellen verwandeln 🤖🧫🦴
Erstmals ist es Forschenden am Microrobotic Bioengineering Lab an der Technischen Universität München (TUM) gelungen, Stammzellen mithilfe von Nanorobotern derart präzise zu stimulieren, dass sie sich gezielt und zuverlässig in Knochenzellen verwandeln. Die Nanoroboter von Prof. Berna Özkale Edelmann bestehen aus winzigen Goldstäbchen und Kunststoffketten. Mehrere Millionen davon befinden sich in einem nur 60 Mikrometer kleinen Gelkissen zusammen mit einigen wenigen menschlichen Stammzellen. Angetrieben und gesteuert durch Laserlicht stimulieren die wie kleine Kügelchen aussehenden Roboter die Zellen mechanisch, indem sie Druck ausüben. Geschieht die Stimulation in richtigem Rhythmus und mit der richtigen (geringen) Kraft, lässt sich eine Stammzelle innerhalb von drei Tagen sehr zuverlässig so triggern, dass sie sich binnen drei Wochen in eine Knochenzelle entwickelt.
Um Knochenzellen herzustellen, bedient sich das Forschungsteam sogenannter mesenchymaler Stammzellen. Sie gelten als „Reparatururzellen“ im Körper, sind etwa 10 bis 20 Mikrometer groß und generell in der Lage, sich beispielsweise in Knochen-, Knorpel- und Muskelzellen weiterzuentwickeln. „Das entsprechende Belastungsmuster lässt sich auch für Knorpel- und Herzzellen finden“, ist sich Berna Özkale Edelmann sicher. „Das ist fast wie im Fitness-Center: Wir trainieren die Zellen für einen ganz speziellen Einsatzbereich. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, welches Belastungsmuster zum jeweiligen Zelltyp passt“, sagt die Leiterin des Microbiotic Bioengineering Labs an der TUM.
Photothermally Powered 3D Microgels Mechanically Regulate Mesenchymal Stem Cells Under Anisotropic Force; Chen Wang, Nergishan Iyisan, Philipp Harder, Valentin H. K. Fell, Viktorija Kozina, Hendrik Dietz, Olivia M. Merkel, and Berna Özkale; Advanced Materials, 9-2025; https://doi.org/10.1002/adma.202506769
PLUS …
💬 Über unseren Tellerrand
🌌🕳️ Schwarze Löcher im Theorietest – neue Einblicke ins Universum🔭✨
Schwarze Löcher gelten als kosmische Gierschlünde, denen nicht einmal das Licht entkommen kann. Die vor wenigen Jahren von der Event Horizon Telescope (EHT) Kollaboration veröffentlichten Bilder der Schwarzen Löcher im Zentrum der Galaxie M87 und unserer Milchstraße waren daher bahnbrechend. „Was man dort sieht, ist allerdings nicht das Schwarze Loch selbst, sondern die heiße Materie in seiner direkten Umgebung“, erklärt Prof. Luciano Rezzolla vom Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität Frankfurt, der mit seiner Gruppe maßgeblich an den Ergebnissen beteiligt war. „Solange die Materie noch außerhalb des Ereignishorizonts rotiert, bevor sie unweigerlich eingesogen wird, kann sie letzte Lichtsignale aussenden, die wir prinzipiell empfangen können.“

Die Forscher testeten, ob Schwarze Löcher Einsteins Relativität folgen – oder exotischen Ansätzen. Grundlage sind hochkomplexe Simulationen und messbare Kriterien. Rezzolla und seine Kollegen präsentierten in Nature Astronomy eine neue Methode. Simulationen zeigen, wie sich alternative Theorien im Schattenbild niederschlagen. Daraus ergeben sich Kriterien für künftige Messungen. Noch ist die Auflösung des Event Horizon Telescope zu gering. Mit besseren Teleskopen sollen Unterschiede sichtbar werden. Ein Radioteleskop im All könnte entscheidend sein. So werden Schwarze Löcher zu Laboren für die Physik der Extreme.
Akhil Uniyal, Indu K. Dihingia, Yosuke Mizuno, Luciano Rezzolla: The future ability to test theories of gravity with black-hole shadows. Nature Astronomy (2025).
🔗 https://doi.org/10.1038/s41550-025-02695-4
🎧 MINQs Hörtipp
🎙️ „psyche unplugged“ – Moderne Psychiatrie zwischen Stigma, Wandel und individuellen Bedürfnissen
Psychiatrie wird oft mit abgeschotteten Kliniken, negativen Schlagzeilen und Medikamenten verbunden. Doch das Fach hat sich gewandelt: Patient:innen sind heute aktiv in die Therapieplanung eingebunden, ihre Geschichten werden gehört und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Forschung, Innovation und Menschlichkeit bilden die Grundlage einer modernen Psychiatrie.
In der aktuellen Folge des «psyche unplugged»- Podcats sprechen Prof. Thomas Müller, Dr. Sebastian Ditter und Ursula Cappiello mit David Staudenmann über den Weg von der Vergangenheit in die Gegenwart. Sie erläutern, warum es entscheidend ist, auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen – und berichten von ihren langjährigen Erfahrungen in Klinik und Forschung.
👉🎧 «psyche unplugged»: Der Psychiatrie-Podcast
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1️⃣ Tübingen: Universeller Influenza-Impfstoff 💉💉
Das Universitätsklinikum Tübingen und das Biotech-Unternehmen Prime Vector Technologies entwickeln im Projekt „UniFLU-Vacc“ einen universellen Grippeimpfstoff, der langfristigen Schutz vor vielfältigen Influenza-Viren bieten soll. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt fördert das Vorhaben mit über 2,7 Millionen Euro. Grundlage ist eine innovative Vektorplattform, die sowohl die schnelle angeborene als auch die gezielte adaptive Immunabwehr aktiviert und auf stabile Virusstrukturen wie den HA-Stamm abzielt. Dadurch soll der Impfstoff auch vor neuen und potenziell pandemischen Varianten – etwa H5 – schützen.
„Jährlich sterben weltweit bis zu 650.000 Menschen an der Grippe. Gleichzeitig schützen aktuelle Impfstoffe oft nur unzureichend – sie müssen jedes Jahr neu angepasst werden und bieten nur begrenzte Wirksamkeit“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Oliver Planz vom Institut für Immunologie am Universitätsklinikum Tübingen. Bis 2027 werden präklinische Studien, Produktion und regulatorische Vorbereitung abgeschlossen; danach sind klinische Tests geplant.
🔗 Zur Mitteilung des Universitätsklinikum Tübingen
📣 Ankündigungen
1️⃣ 🧬 Schleim im Rampenlicht – Ausstellung in Berlin zeigt unterschätzte Körperflüssigkeit 🏛️💧🧪
Schleim besteht größtenteils aus Wasser, eingebettet in ein molekulares Netzwerk. Diese Struktur macht ihn flexibel und lebenswichtig für Atemwege und Verdauungstrakt. Er fängt Mikroben ab, reinigt die Lunge und stabilisiert das Darmmikrobiom. Versagt er, drohen Entzündungen oder chronische Erkrankungen wie Asthma oder Mukoviszidose. Schleim wirkt simpel, ist aber ein hochkomplexes Hydrogel mit erstaunlicher Vielseitigkeit. Er prägt unser ambivalentes Verhältnis zu Körpersekreten. Das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité widmet ihm nun eine eigene Ausstellung.
„Schleim – Geheimnisse einer unterschätzten Körperflüssigkeit“ zeigt biologische, historische und kulturelle Facetten dieser besonderen Substanz. Die Ausstellung räumt mit Vorurteilen auf und zeigt Schleim als faszinierendes Material. Kuratorin Beate Kunst betont seine lebenswichtige Rolle für den Körper. Co-Kuratorin Susanne Wedlich verweist auf mögliche Anwendungen in der Biomedizin. Gefördert wird das Projekt als „science x media Tandem“ von der Stiftung Charité.

👉 Begleitprogramm
Während der Laufzeit werden Führungen mit den Kuratorinnen angeboten. Zudem gibt es themenbezogene Vorträge in der Hörsaalruine sowie Führungen durch Expert:innen.
🔗 https://bmm-charite.de/ausstellungen#veranstaltungen
📅 Wann: 31. Oktober 2025 bis 6. September 2026, Öffnungszeiten: Di, Do, Fr, So 10–17 Uhr; Mi & Sa 10–19 Uhr; Mo geschlossen
📍 Wo: Berliner Medizinhistorisches Museum, Campus Charité Mitte, Virchowweg 17
2️⃣ Bremer Symposium „AI in Health“ 🤖🩺🏥
Wie kann Künstliche Intelligenz entlang der gesamten Versorgungskette – von Prävention, Screening, Diagnose und Behandlung bis hin zu Rehabilitation und Pflege – einen Mehrwert schaffen? Welche Chancen und Risiken birgt ihr Einsatz im Gesundheitswesen und welches Potenzial hat KI für eine nachhaltige und resiliente Gesundheitsversorgung? Diesen Fragen stellen sich Expert:innen aus Wissenschaft, Technologie und Medizin und diskutieren nachhaltige sowie resiliente Lösungen für die Herausforderungen im Gesundheitssektor.
📅 Wann: Donnerstag, 27. November 2025
📍 Wo: Radisson Blu Hotel Bremen, Böttcherstraße 2, 28195 Bremen
🔗 Infos: https://www.bremen-research.de/ai-in-health
3️⃣ 🩺 08. Nürnberger Wundkongress 2025 – Treffpunkt der Wundszene 🩺🌐🤝
Der Nürnberger Wundkongress hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Forum der Wundversorgung entwickelt. 2025 werden erneut rund 2.000 Teilnehmer:innen erwartet. Das Motto lautet: „Wundbehandlung – innovativ, wissenschaftlich und sozial“.
Im Mittelpunkt stehen neue Ansätze, ihre wissenschaftliche Evidenz und die soziale Situation von Patient:innen. Das Programm umfasst neben Hauptsitzungen, Beiträgen von Fachgesellschaften und Verbänden rund 30 praktische Kurse. Der Kongress bietet damit Raum für Diskussionen über Versorgung unter schwierigen Bedingungen. Im Fokus steht die Weiterentwicklung der Wundbehandlung in unterschiedlichen Kontexten. Veranstaltungsort ist das Kongresszentrum Meistersingerhalle in Nürnberg.
👉 Zum Wissenschaftlichen Programm
📅 Wann: 4. bis 5. Dezember 2025
📍 Wo: Meistersingerhalle Nürnberg, Großer Saal, Schultheißallee 2-4, 90478 Nürnberg
🤕 IchalsPatient
1️⃣ 🧠 🧑⚕️ Psychotherapie im Klinikalltag – Bürokratie führt zu Versorgungslücken 🏥
Eine neue Untersuchung der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) wirft kritische Fragen auf. Obwohl die meisten Kliniken die Mindestvorgaben für Psychotherapeut:innen erfüllen, bleibt die Versorgung lückenhaft. In der Erwachsenenpsychiatrie erhalten Patient:innen im Schnitt nur 25 Minuten Einzeltherapie pro Woche. Vorgesehen sind laut PPP-Richtlinie mindestens 50 Minuten – also doppelt so viel. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie sieht es besser aus, doch auch hier wird das Soll nicht erreicht. Im Durchschnitt kommen junge Patient:innen auf 90 statt 100 Minuten Einzeltherapie pro Woche.
BPtK-Präsidentin Andrea Benecke betont die zentrale Rolle der Psychotherapie bei schweren Erkrankungen. Sie fordert eine deutlich intensivere Versorgung im stationären Bereich. Als Gründe nennt die Kammer gestiegene Bürokratie und hohe Leistungsverdichtung. Seit der Psychiatrie-Personalverordnung vor über 30 Jahren hat sich die Belastung stark verändert. Kürzere Verweildauern und mehr Fälle erhöhen den organisatorischen Aufwand erheblich. Hinzu kommen wachsende Anforderungen an Dokumentation und Qualitätssicherung. Die BPtK fordert daher mehr Personal, weniger Bürokratie und stärkere Digitalisierung. So soll mehr Zeit für die eigentliche Behandlung bleiben. Die Studie basiert auf Daten von fast 700.000 Fällen in der Erwachsenenpsychiatrie und über 23.000 in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

2️⃣ 🎮 Schlaganfalltherapie: Rehabilitation mit VR-Brille🕹️🤖🩺
Nach einem Schlaganfall braucht es Geduld und intensives Training. In der BDH-Klinik in Vallendar setzt man dabei auf moderne Technik. VR-Brillen verwandeln Übungen in spielerische Herausforderungen. Patient Thomas Reeser trainiert Arm und Hand nach seiner Lähmung. Im virtuellen Weltraum wehrt er Meteoriten mit Handbewegungen ab. Andere Spiele lassen ihn einen Roboterarm steuern oder Schätze bergen.
Der Spieltrieb erleichtert die Therapie, sagt Physiotherapeut Patrick Koch. Patient:innen freuen sich auf die Übungen und sehen ihre Fortschritte. Reeser hofft, bis zu 80 Prozent seiner Beweglichkeit zurückzugewinnen. Auch wenn die volle Kraft wohl nicht zurückkehrt, bleibt die Motivation groß. Für die Klinikärzte ist VR erst der Anfang einer Entwicklung. Oberarzt Dr. Lars Nolden-Miskiewicz erwartet weitere Fortschritte durch KI. Robotik-gestützte Systeme könnten die Therapie künftig revolutionieren. So verbindet sich Technik mit Medizin für bessere Genesungschancen. Die spielerische Therapie zeigt, wie Innovation Heilung unterstützen kann.
Auch andere Kliniken, wie beispielsweise einige BG-Kliniken, setzen in ihren Reha-Einrichtungen auf Virtual Reality in der Therapie. Die Patient:innen profitieren dabei von Immersion und Gamification, gelangen mit spielerischer Motivation zurück in die Beweglichkeit.
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