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🥦 Einfach Gesundessen!

Ernährung und gesunde Gefäße · Kaffee trinken ist gesund? · Food-Pairing · Bluthochdruck und Ernährung · Verstopfung – was tun? · Falsche Ernährungsmythen · Ernährung bei Kopfschmerzen/Migräne · Herzgesunde Ernährung · Essen gegen Falten · Depression und Ernährung

Mirjam Bauer Karl-Richard Eberle

1. Ernährung und gesunde Gefäße

Herzinfarkt und Schlaganfall zählen zu den gefährlichsten Erkrankungen. Die Ursachen sind hierfür vielfältig, aber auch bekannt: Übergewicht, Nikotin, schlechte Blutfettwerte und Bewegungsmangel sind wenige der vielen Ursachen.
Jedes Jahr erleiden in Deutschland über eine Viertelmillion Menschen einen akuten Schlaganfall. Und jeder fünfte hierzulande über 65 Jahre leidet an einer Durchblutungsstörung. Gefäßkrankheiten sind keinesfalls eine normale Alterserscheinung. Diese Erkrankungen der Gefäße lassen sich erkennen und auch behandeln, denn neben Medikamenten und innovativen medizinischen Therapien kann sich auch ein gesunder Lebensstil positiv auswirken.

Bei sogenannten Plaques handelt es sich um Ablagerungen von Cholesterin, Kalzium und Entzündungszellen in bzw. an den Gefäßinnenwänden. Es entsteht die sogenannte Arteriosklerose. Nach aktuellen Stand der Wissensstand ist eine Heilung der Arteriosklerose nicht möglich. Jedoch kann eine konsequente Therapie das Voranschreiten aufhalten. Leiden Sie an einer Zuckerkrankheit oder Bluthochdruck, wird Ihr Arzt Maßnahmen ergreifen, um den Blutzuckerspiegel oder den Blutdruck richtig einzustellen.

Wenn die Arterienverkalkung schon weit fortgeschritten und die Versorgung bestimmter Gefäße bereits beeinträchtigt ist, kann das verengte Gefäß auch interventionell geweitet werden. Ob eine Behandlung mit Medikamenten oder ein operativer Eingriff zur Behandlung der Arteriosklerose notwendig ist, entscheidet dann ein Facharzt.

Zahlreiche Untersuchungen belegen der Nutzen der mediterranen Ernährung. Diese besteht aus einem hohen Anteil pflanzlicher Nahrungsmittel, hierzu gehören Gemüse und Obst lokalen Ursprungs. Weiterhin zählen eine Reihe von Getreideprodukten, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen dazu. Wenig tierische Produkte und Milcherzeugnisse - in kleineren Mengen täglich verzehrt. Geflügel sowie Fisch stehen wenige Male pro Woche auf dem Speiseplan, rotes Fleisch und Eier selten.

Die Hauptfettquelle stellt Olivenöl dar. Frische oder getrocknete Kräuter wie beispielsweise auch durch Knoblauch, ist es möglich, den Salzgehalt zu reduzieren. Durch den vermehrten Salzkonsum kann es zu Blutdruckerhöhung und damit zu Herz- oder auch Gefäßerkrankungen kommen. Salz finden wir nicht nur in dem altbekannten Salzstreuer auf dem Tisch, sondern auch in Wurstwaren und in Keksen.

2. Kaffee trinken ist gesund?

Kaffee ist wohl das beliebteste Getränk hierzulande und das nicht nur beim Frühstück. Statistisch gesehen trinkt fast jeder Bundesbürger ca. 160 Liter pro Jahr. Verglichen mit knapp 130 Litern Mineralwasser pro Jahr liegt der Kaffeekonsum vorn. Entgegen der gängigen Meinung noch vor einigen Jahren, dass Kaffee nicht zur Tagestrinkmenge gerechnet wird, ist mittlerweile überholt.

Kaffee macht uns wach, denn im Kopf verdrängt das mit Kaffee enthaltende Koffein das schläfrig machende Adenosin an den Nervenzellen. Hierdurch können wir unsere Aufmerksamkeit verbessern. Dieser Effekt kann nach einer gewissen Gewöhnung auch nur von kurzer Dauer sein.

Ein moderater Konsum mit drei bis vier Tassen Kaffee am Tag wirkt sich in der Regel positiv auf die eigene Gesundheit aus. Britische Forscher haben in Studien zum Thema Kaffee herausgefunden, dass dieser mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist. Weiterhin wird ein niedrigeres Risiko für Alzheimer, Parkinson und Zuckerkrankheiten vermutet.

Trotz der guten Eigenschaften sind die Studiendaten nicht einfach zu verallgemeinern, denn neben dem Konsum von Kaffee spielen weitere Faktoren, wie Bewegung und Ernährungsgewohnheiten, eine Rolle.
Gerade Schwangere sollten wissen, dass ein übermäßiger Kaffeegenuss sich negativ auswirken kann. Ein geringeres Geburtsgewicht ist nur eines der mögliche Folgen. Da Koffein die Ausscheidung von Kalzium und so den Knochenabbau fördert, sollten vor allem Frauen, welche an einer Knochenschwäche leiden nicht mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag trinken, am besten mit Milch für die Extraportion an Kalzium.

Das Koffein im Kaffee hat eine antientzündliche Wirkung was sich nach wissenschaftlichen Untersuchungen positiv auf den Stoffwechsel der Leber auswirken kann.

Für die Stärke des Kaffees ist nicht nur die Zubereitung entscheidend, sondern auch die Kaffeesorte. Die Robustabohnen enthalten mehr Koffein als Arabicabohnen. Die Unterschiede sind aber marginal und über Geschmack lässt sich ja auch bekanntlich auch streiten. Wie trinken Sie Ihren Kaffee am Liebsten?

3. Food-Pairing

Aus dem Englischen übersetzt beschreibt Food Pairing eine Methode, wo Nahrungsmittel geschmacklich gut zusammenpassen. Möchten Sie in der heimischen Küche vielleicht mal was neues ausprobieren und gleichzeitig die Lebensmittelvielfalt genießen? Das Thema ist nicht neu, denn Sie haben sicherlich schon mal scharf und süß zusammen gegessen. Die Grundlage stellen sogenannte Schlüsselaromen dar. Eine Birne kann sehr viele Aromen enthalten, welche dann beim Verzehr durch unsere Nase erfasst werden können. Die Basis der Lebensmittelkombination stellt die Aromaforschung dar. Andersherum, wenn wir uns beim Essen die Nase zuhalten, können wir nur bitter, herzhaft, salzig, sauer und süß wahrnehmen. Wer die Nase frei hat kann spezifische Aromen geschmacklich differenzieren.
Schokolode ist kein schlechtes Lebensmittel per se, denn ist der Kakaoanteil sehr hoch enthält diese weniger Zucker und hat den Weg in die Küchen hierzulande gefunden. Die Variationsmöglichkeiten scheinen grenzenlos, ob mit Rosenkohl oder Knoblauch. Die Wissenschaft der Aromen, insbesondere Food Pairing klingt theoretisch und nicht immer ganz so geschmackvoll, aber jeder kann es.
Durch eine Auswahl von saisonalen Gemüse und Obstsorten mit Gewürzen der Welt gelingen Ihnen tolle Rezepte mit einem neuen und vielleicht auch tollen Geschmackserlebnis. Gerade frische Kräuter enthalten gesunde Inhaltsstoffe und man kann die Extraportion Salz sparen.

4. Bluthochdruck und Ernährung

Bluthochdruck gehört zu den Volkskrankheiten weltweit. Laut der „Studie zur Gesundheit Erwachsener Deutschland (DEGS1) des Robert-Koch-Instituts hat hierzulande jeder dritte Erwachsene einen Bluthochdruck (arterielle Hypertonie). Bluthochdruck bedeutet, dass die gemessenen Werte erhöht sind, der systolische Wert über 140 und der diastolische über 90 mmHg.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen eindeutig, dass eine ausgewogene Ernährung und gesunder Lebensstil die Einnahme von Blutdrucksenkenden Medikamenten bei leichtem Hochdruck verhindern und bei Patienten mit stärker erhöhten Werten sogar teilweise reduzieren kann.Die Ursachen für den Bluthochdruck sind vielfältig, aber bekannt. Diese reichen von den allgemeinen Risikofaktoren wie Adipositas, Nikotin, Alkohol und Bewegungsmangel bis hin zu hormonellen oder auch genetischen Ursachen.

Was können Sie selbst zur Optimierung des Blutdrucks tun?
Bringen Sie Schwung in Ihren Alltag und bewegen sich so oft wie möglich. Treppe statt Fahrstuhl, Fahrrad statt Straßenbahn und eine kleine Sporteinheit am Morgen rüttelt den Kreislauf wach. Auch für Bewegungsmuffel geeignet, denn fünf bis zehn Minuten am Tag sind besser als gar nichts.

Beim Essen bevorzugen Sie die mediterrane Küche, denn diese ist reich an Gemüse und oft kann Salz eingespart werden. Hier kommen aromatische Kräuter für den guten Geschmack zum Einsatz. In der Mittelmeerküche finden sich regelmäßig Omega-3-reiche Lebensmittel wie Fisch und Olivenöl. Kein Verzicht von Fleisch, aber im Auge behalten. Konsumieren Sie höchstens zwei bis drei Mal pro Woche mageres Fleisch. Meiden Sie Fertigprodukte, da diese oft einen hohen Anteil an verstecktem Zucker und Stabilisatoren enthalten. Achten Sie weiterhin auf einen ausreichende Trinkmenge und verteilen Sie diese über den Tag. Wer raucht und Bluthochdruck hat, sollte versuchen zu reduzieren oder noch besser zu verzichten. Das Nikotin beschleunigt unseren Herzschlag und durch die Verengung der Blutgefäße wird der Bluthochdruck noch verstärkt. Wer nun noch das Glas Wein im Auge hat, gegen ein Gläschen zu besonderen Anlässen ist nichts einzuwenden, von einem regelmäßigen Glas Wein ist aber abzuraten.

5. Verstopfung – was tun?

Hat ein Mensch weniger als drei Mal Stuhlgang in einer Woche sprechen wir von einer Verstopfung - und das ist keine Seltenheit. Einer von fünf Menschen hierzulande hat oder haben Probleme mit zu wenig Stuhlgang. 
Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein, sie potenzieren sich aber meist zusammen: Mangelnde Bewegung durch z.B. Homeoffice bzw. sitzende Tätigkeit, zu wenig Trinken und eine ballaststoffarme Ernährung spielen oft zusammen.
Die Trinkmenge ist ein entscheidender Faktor, aber nicht nur die Menge, sondern auch deren Verteilung über den Tag ist von Bedeutung. Bei acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit und acht Stunden Schlaf haben Sie 16 Stunden, in welche Ihre Trinkmenge gleichmäßig verteilt werden sollte. Es sollte nicht die Regel sein, dass wir am Abend, nach der Arbeit, feststellen, ich hatte heute nur 2 Tassen Kaffee getrunken. Der Ansatz, den den Flüssigkeitsmangel dann schnell mit einem Liter auszugleichen, ist nicht wirklich hilfreich, denn die Folge ist: Sie laufen die ganze Nacht zur Toilette, um Wasser zu lassen und werden im Schlaf gestört. Der Körper benötigt einen erholsamen Schlaf und die Ruhe, um die Verdauung optimal leisten zu können.
Ballaststoffe sind gesund, denn Sie „belasten“ (ähnlich wie wir zum Sport gehen und die Muskeln trainieren) den Darm und regen die Darmtätigkeit an. Mehr als 30 Gramm pro Tag sollten es sein, diese schaffen wir mit Vollkorn, Gemüse und Obst. Nur - nicht jeder verträgt diese sofort, es gilt langsames herantasten.

Wer also Rohkost schlecht verträgt, sollte pürieren, garen bzw. schonend zubereiten. Das freut unseren Darm und hält den Blähbauch im Griff. Nutzen Sie weiterhin die resistente Stärke in Nahrungsmitteln. Diese gehört zu den Ballaststoffen und ist eine Stärke, die dem Körper weniger Energie liefert. Nudeln, Kartoffeln und Reis kochen und am besten über Nacht stehen lassen und erst am nächsten Tag verzehren.

Wer mag, der nutzt Hafer als Porridge. Wem eine komplette Portion zu viel wird, dann einfach 2 Esslöffel mit in den Magerquark unterrühren und genießen. Bereiten Sie gern Ihre Portion zum Frühstück am Abend vor, dann kann der Hafer im Quark über Nacht im Kühlschrank etwas quellen und ist leichter bekömmlich.
Der ein oder andere nutzt auch Flohsamenschalen; hier gibt es eine tolle Alternative vom Marktplatz: Kiwi. Eine tolle Arbeit von Gearry R et al. wurde dazu 2023 publiziert. Das Ergebnis war, dass grüne Kiwis eine geeignete ernährungstherapeutische Möglichkeit zur Linderung von Verstopfungen darstellt.

LINK zur Originalstudie

6. Falsche Ernährungsmythen

Tag für Tag gibt es neue Erkenntnisse zur Ernährung. Wir haben für Sie fünf Ernährungsirrtümer zusammengestellt.

1. Der Apfel deckt den Vitaminbedarf pro Tag.

Falsch! Äpfel sind gesund und enthalten u.a. Provitamin A, Vitamin C und Vitamin E, sowie einige B-Vitamine. Allerdings ist die enthaltende Menge an Vitaminen nicht groß um den gesamten Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen zu decken.

2. Fett macht dick und ist ungesund.

Falsch! Fett gehört zu den energiereichste Lebensmittelbestandteil, entscheidend ist aber nicht nur die Menge, sondern die Qualität der Fette. Fett ist wichtig für unsere Ernährung, denn die fettlöslichen Vitamine benötigen wiederum Fette um aufgenommen zu werden. Bei der täglich empfohlenen Energiezufuhr macht Fett ca. 30 Prozent aus, wer allerdings jeden Tag große Mengen an fettreichen Lebensmitteln zu sich nimmt, wird mit der Zeit sicherlich an Gewicht zulegen. Die Qualität der Fette ist wichtiger als die Menge. Zu den guten Fette gehören die ungesättigten Fettsäuren, welche wir u.a. in Olivenöl und Seefisch finden.

3. Light-Getränkte sind gut beim Abnehmen.

Falsch! Bei Light-Produkten handelt es sich um kalorienreduzierte Produkte, aber nicht um kalorienfreie Nahrungsmittel. Teilweise können diese Produkte erstaunliche Mengen an Zucker oder Zuckerersatzstoffe enthalten. Der süße Geschmack verlangt im Körper nach mehr und forciert den süßen „Gaumen“.

4. Spinat enthält viel Eisen.

Falsch! Das Spinat sehr viel Eisen enthält, gehört wohl zu den größten bekannten Ernährungsmythen. Der eigentliche Gehalt an Eisen von 2,9 mg in 100 g Spinat wurde plötzlich zu 29 mg. Dieser kleine Kommafehler wurde über Generationen weitergegeben und so der Spinat zur Eisenquelle. Spinat ist trotzdem sehr gesund, sollte aber nicht als Hauptquelle für Eisen angesehen werden – auch wenn er im Vergleich zu weiteren Gemüsesorten schon relativ eisenhaltig ist.

5. Kaffee entzieht dem Körper das Wasser.

Falsch! Kaffee enthält Koffein und das wirkt bekanntlich harntreibend. Die meisten kennen es, dass wir nach einer Tasse Kaffee häufiger auf die Toilette müssen. Dieser entzieht dem Körper aber kein Wasser. Nach der Tasse Kaffee wird somit nicht mehr Flüssigkeit ausgeschieden, als aufgenommen wurde. Kaffee zählt mittlerweile auch zur täglichen Flüssigkeitsbilanz dazu und muss nicht mehr abgezogen werden.

7. Ernährung bei Kopfschmerzen/Migräne

Hierzulande berichten fast 60 Prozent der Frauen und ca. 40 Prozent der Männer über Kopfschmerzen mindestens einmal im Jahr. Die Ursachen sind vielfältig und ob die Kriterien für eine Migräne erfüllt sind, klärt sich meist nach einer Vorstellung beim Haus- oder Facharzt. Es gibt mittlerweile über 200 unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen.
Neben der Anamnese oder auch weiterführender bildgebender Diagnostik mit zielgerichteter Therapie, kann auch die Ernährung einen Beitrag für unsere Patienten leisten.
In vielen Fällen lohnt es sich, dass die Betroffenen eine Ernährungstagebuch in Kombination mit Schmerz- und Symptomnachweis führen zu lassen, um Rückschlüsse auf bestimmte Lebensmittel machen zu können. Unsere Patienten sollten zum einen auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme pro Tag und genügend Bewegung an der frischen Luft achten.
Manchmal kann der Kopfschmerz auch durch eine noch nicht diagnostizierte Histaminunverträglichkeit begründet sein. Zu den unspezifischen Symptomen zählen Kopfschmerzen, Juckreiz oder auch Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus.
Histamin finden wir in vielen Lebensmitteln, jedoch ist die Konzentration sehr variabel. Abhängig ist diese von der Zubereitung und Lagerung der Nahrungsmittel. Hohe Konzentrationen finden wir vor allem in gut gereiftem Käse, Wein oder Wurstwaren. Meiden Sie alles was stark verarbeitet, gepökelt oder konserviert ist. Es sollten beim Einkauf möglichst frisch und unverarbeitete Produkte im Korb landen. Kaufen Sie einfach nur Dinge über die keine Werbung gemacht wird. 

8 . Herzgesunde Ernährung

Mehr als 300.000 Menschen erleiden hierzulande pro Jahr einen Herzinfarkt. Bei einem akuten Herzinfarkt ist schnelle Hilfe gefragt. Ein sehr gut ausgebautes Netz der Notfallversorgungen bietet uns eine gute Voraussetzungen in den Therapiemöglichkeiten. Die modernen Therapieansätze , einschließlich interventioneller Verfahren sind heutzutage bis zur Herztransplantation möglich. Die Betroffenen können hier mit der richtigen Herz-Ernährung unterstützen.

Zu den bekannten Risikofaktoren zählen u.a. Übergewicht (Adipositas), Fettstoffwechselstörungen, zu hoher Blutdruck, Stress und das Rauchen.
Zur herzgesunden Ernährung gehören täglich fünf Portionen Gemüse und Obst. Weiterhin hat sich der regelmäßige Genuss von Fisch als sinnvoll erwiesen. Vor allem fetter Meeresfisch enthält gesunde Omega-3-Fettsäuren, diesen wirken sich positiv auf unser Herz-Kreislauf-System aus. Auch die Natur kann mit entwässernden Kräutern (z.B. Brennnessel Pfefferminze, Petersilie) und Gemüse bei einer diagnostizierten Herzschwäche entlasten. Fertiggerichte sollte man generell meiden, denn sie enthalten meist viel Salz, versteckte Zuckermoleküle und unterschiedliche Stabilisatoren zur Haltbarmachung.

Besteht eine Herzschwäche und ggf. die Kombination mit einer Nierenfunktionsstörungen, gelten die Trinkmengen von 30 bis 40ml pro Kilogramm Körpergewicht nicht pauschal, hier sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden. Eine Trinkmengenbegrenzung kann hier indiziert sein. Viel hilft nicht immer viel.

Regelmäßige Gewichtskontrollen können unsere Patienten selbständig zur Kontrolle zu Hause durchführen und somit zur Therapieüberwachung beitragen. Als Herzgesunde Ernährung gilt die Mittelmeerküche mit viel Gemüse, Obst und wenig gesättigten Fettsäuren. Würzen Sie mit kräftigen Kräutern der Mittelmeerregion anstelle von Salz und Pfeffer, es bringt Salzrestriktion und die mediterrane Note in die heimische Küche.

Es gilt, die Therapie beim Spezialisten für Innere Medizin und die Ernährungsmedizin sowie die medikamentöse Therapie sinnvoll zuergänzen.

9. Essen gegen Falten

Gesund und vor allem ein strahlend junges Erscheinungsbild ist das Ziel von vielen Menschen - und einige suchen in der ästhetischen Medizin und Chirurgie nach Möglichkeiten.
Falten wegessen - ist das möglich? Ganz so einfach ist es nicht, aber neben der richtigen Hautpflege können Sie mit „Anti-Aging-Ernährung“ etwas dafür tun, um möglichst lange eine schöne Haut zu bewahren. Wir stellen Ihnen heute fünf Nahrungsmittel vor, welche der Hautalterung vorbeugen und auf Ihrem Speiseplan nicht fehlen sollten.
Das Internet und die Drogerien sind sehr gut gefüllt mit Lotionen und Co. gegen Falten. Reicht das aus für eine junge und schöne Haut?
Natürliche Schönheit kommt von innen, denn die Vitamine bzw. Spurenelemente gelangen nicht direkt nach dem Essen unter die Haut.

Tomaten enthalten Vitamin A und Lycopin, welche sich wie ein Schutzfilter auf unsere Haut legen. Kleiner Tipp: Blanchieren Sie kurz die Tomaten und der Gehalt an Lycopin ist deutlich höher als in der Rohkostvariante. Eine Studie hat gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von Tomaten, die Anfälligkeit für Sonnenbrände senken können. Trotzdem bitte nicht auf die Sonnencreme, mit hohem Lichtschutzfaktor, trotz Tomatengenuss verzichten. Haferflocken sorgen für ein gutes Bindegewebe, denn hier ist Silizium, ein Spurenelement, enthalten welches gut für Haut, Haare und Nägel ist. Nimmt im Alter Silizium ab, dann wird die Hautalterung beschleunigt. Avocados, enthalten gesunde ungesättigte Fette, wirken positiv auf die Zellen und sorgen so für einen frischen Teint. In einigen Cremes und Lotionen ist oft Kokos enthalten, denn Kokos enthält Kinetin - einem wirksamen Anti-Aging-Stoff. Wenn es um Alltagsstress und Belastung der Haut geht, dann dürfen Beeren nicht fehlen. Diese wirken als Antioxidantien und schützen u.a. unsere Hautzellen. Hervorragende Antioxidantienlieferanten sind Heidelbeeren oder Brombeeren. Das wohl älteste und auch bekannteste Anti-Age-Effekt Mittel ist, ausreichend zu trinken. Eine trockene Haut schlägt Falten. Straffen wir unsere Haut mit einem Extra-Glas Mineralwasser, denn aus einer Quelle ist reich an Mineralstoffen und die benötigt unsere Haut um jung und elastisch zu bleiben. 

10. Depression und Ernährung

Sauer macht bekanntlich lustig, Schokolade redensartlich manchmal glücklich. Essen und Gemüt liegen nicht nur sprichwörtlich nah beieinander. Nach Untersuchungen des Robert-Koch-Institut (RKI) sind zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen hierzulande übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen ist stark übergewichtig. Die Gesamtprävalenz der Verbreitung depressiver Symptomatik, auch jenseits der klinischen Diagnose einer Depression liegt bei 10,1 %. 

Dass Essen Auswirkungen auf die Stimmung haben kann, ist eigentlich vielen Menschen bewusst. Tatsächlich beschäftigen sich viele Wissenschaftler mit dem Zusammenhang zwischen Ernährung und Entstehung von Depressionen.

Unsere Nahrung enthält Nährstoffe, die die Neurotransmitter im Gehirn beeinflussen. Wenn bestimmte Nährstoffe fehlen, werden weniger demzufolge weniger (Glücks-)Hormone gebildet. Das wirkt sich auch auf das eigene Gemüt aus. 

Die guten Nährstoffe oder „Glücklichmacher“ gelangen nicht sofort in das Blut und somit in Richtung Gehirn. Diese müssen den Weg der Verdauung nehmen und unser Darm, das zweite Gehirn, besteht aus einem komplexen Nervengeflecht. Die Kombination aus neuronalen Strukturen mit dem Mikrobiom im Darm kann unsere Stimmung beeinflussen.

Forscher untersuchten 2012 den Zusammenhang zwischen dem Depressionsrisiko bei Erwachsenen und einer gesunden Ernährung. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung das Risiko, an einer Depression zu erkranken, senken kann. Eine zuvor erfolgte Untersuchung im Jahre 2010 bestätigte, dass eine Ernährung mit vielen verarbeiteten Lebensmitteln das Risiko erhöht, an einer Depressionen zu erkranken.

Es gilt mit gesunder und ausgewogener Ernährung Depressionen vorzubeugen. Achten Sie auf wenig verarbeitete Lebensmittel, wichtige Nährstoffe und gute Fette. Das zusammen kann das (psychische) Wohlbefinden beeinflussen und vielleicht sogar eine sinnvolle Therapiebegleitung oder -unterstützung darstellen. 

Meißners gesunde Rezepte

Anregungen zum Nachkochen

Rezept 1: 🍅 Mediterrane Tomatensuppe Zutaten (für 2 Personen)

300 g passierte Tomaten
1 kleine Zwiebel
125ml Gemüsebrühe
2 EL gehacktes Basilikum
nach Belieben: frische mediterrane Kräuter
Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Zwiebel fein hacken und zusammen mit den passierten Tomaten und der Gemüsebrühe in einem Topf zum Kochen bringen.Die Suppe mit Salz, Pfeffer, und frischen mediterranen Kräutern würzen.Basilikum kurz vor dem Servieren hinzugeben.

Rezept 2: ☕️ Kaffee-Smoothie Zutaten


1 Tasse kalten Filterkaffee
1 Banane
100 ml Milch, ggf. Laktosefrei (oder Haferdrink oder Mandeldrink)
½ TL Honig
1 Prise Zimt
ggf. mit Crush-Eis genießen

Zubereitung:

Kaffee normal kochen und abkühlen lassen. Die Banane schälen und klein schneiden. Kaffee, Banane, Honig, Prise Zimt und Milch in einen Mixer geben. Alles fein pürieren. Wer es flüssiger mag, den nimmt etwas mehr Kaffee oder mehr Milch. 

Rezept 3: 🥭 Ofenfrucht mit Mozzarella

Zutaten für 4 Personen:

  • 1 Mango
  • 2 Mozzarella
  • 2 EL Honig
  • 2 Zweige Thymian
  • 1 kleine Limette
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Ofen auf ca. 200 Grad Ober- und Unterhitze einstellen. Die Thymianblättchen von den Stielen entfernen und die kleine Limette auspressen. Nun Saft der Limette mit den Thymianblättchen, etwas Salz und 2 EL Honig vermengen. 
  2. Die reife Mango schälen, Stein entfernen und das Fruchtfleisch längs in gleiche Teile halbieren. Anschließend die Mangostreifen mit Öl benetzen und für ca. 7-9 Minuten in den Ofen geben. 
  3. In dieser Zeit die beiden Mozzarella aus der Packung nehmen, abtrocknen und in Scheiben schneiden. Anschließen die Mozzarellascheiben mit den Streifen der Mango anrichten. 
  4. Auf 4 kleine Teller verteilen und mit dem Thymian-Honig-Dressing beträufeln, Salz und Pfeffer nach Belieben und servieren.

Guten Appetit.

Rezept 4: 🍕 Mediterrane Pizza, einfach und lecker

Zutaten Boden:

  • 500 g Dinkelmehl
  • 300 ml Wasser (lauwarm)
  • ½ Päckchen Trockenhefe
  • 1 EL Olivenöl
  • Prise Salz und Pfeffer
  • Mediterrane Kräutermischung: frisch oder TK-Ware

Zutaten für den Belag:

  • 1 Dose passierte Tomaten
  • 1 Handvoll Gemüse: Je bunter desto schöner: Tomaten, Paprika, u.v.a.
  • Wer es herzhafter mag: Parmaschinken oder Salsiccia
  • geriebener Käse

Zubereitung:

  1. Das Mehl in eine große Schüssel geben.
  2. ½ Päckchen Hefe mit 300 ml lauwarmen Wasser vermengen einen Moment stehen lassen.
  3. Mehl, Wasser mit der Hefemischung, mediterrane Kräuter, Salz, Pfeffer und Öl vermengen und ca. 60 Minuten, am besten an einem warmen Ort, zugedeckt gehen lassen. Bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat.
  4. Backofen kurz vorheizen bei 180 Grad Umluft und den Teig nochmals 5 Minuten kräftig durchkneten und teilen. Jetzt können beide Teigwaren mit dem Nudelholz (bitte an Mehl zum benetzen denken) ausgerollt werden. 
  5. Den fertigen Teig für ca. 8 Minuten in den Ofen und dann das Blech aus dem Ofen holen und die passierten Tomaten auf dem Boden verteilen. Den beiden Pizzen nach Geschmack belegen. Käse drüber und nochmals 10 Minuten backen, bis der Käse geschmolzen ist.

Guten Appetit!

Rezept 5: 🥝 Schnelles Frühstück gegen Verstopfung

Zutaten: 

  • 250 g Magerquark, ggf. laktosefrei
  • 2 Kiwis
  • 1 TL Haferflocken
  • 1 EL Leinöl

Zubereitung:

  1. Kiwis schälen und zusammen mit dem Magerquark, Haferflocken und Leinöl und pürieren.

Ggf. als „To Go“ Variante für Unterwegs, dann einfach etwas Haferdrink oder Milch nutzen, dass die gewünschte Konsistenz erreicht wird.

Guten Appetit!

Rezept 6: 🍅 Tomatensaft selbst gemacht

Zutaten

  • 2 kg reife Tomaten
  • 1 EL Salz

Zubereitung:

  1. Die Tomaten waschen und mit einem scharfen Messer den Strunk keilförmig entfernen. Die Tomaten dann kurz in kochendes Wasser legen bis die Schale beginnt, „Risse“ zu bekommen. 
  2. Die Tomaten aus dem heißen Wasser in eine Schüssel oder Topf mit kaltem Wasser geben und dann mit einem Messer die Haut entfernen. Klein schneiden und mit Salz vermengen. Das Ganze in einem Topf kurz aufkochen lassen und weitere 2-3 Minuten, bei mittlerer Hitze, köcheln lassen.
  3. Mit einem Standmixer oder Pürierstab die Tomaten weiter verarbeiten und dann noch einmal 4-5 Minuten sprudelnd aufkochen lassen.
  4. Den frisch hergestellten Tomatensaft kann in Flaschen oder Gläser abgefüllt werden, so haben Sie einen frisch und selbstgemachten Vorrat für Säfte, Soßen oder Suppen.

Guten Appetit!

Rezept 7: 🧇 Pfannkuchen (histaminarm)

Zutaten:

  • 300 g Dinkelmehl
  • 350 ml Milch 1,5%, ggf. laktosefrei oder auch Hafermilch
  • ½ TL Salz
  • ½ Päckchen Backpulver
  • 2 EL Zucker oder Honig
  • 2-3 EL Rapsöl (für den Teig und zum Braten)
  • 125 ml kohlensäurehaltiges Mineralwasser

Zubereitung:

  1. Mehl, Backpulver, Zucker/Honig und Salz in einer Schüssel vermengen. Milch und 1-2 EL Rapsöl dazu und mit dem Rührgerät verquirlen. Das kohlensäurehaltige Mineralwasser erst am Ende hinzugeben, so dass ein gleichmäßiger Teig entsteht.
  2. Eine beschichtete Pfanne mit etwas Öl erhitzen und den Teig in kleinen Mengen hinzugeben. Braten Sie die Pfannkuchen bis beide Seiten schön goldgelb sind.

Guten Appetit!

Rezept 8: 🍆 Mittelmeer-Reis-Pfanne

Zutaten für 2 Personen

  • 125 g Vollkornreis
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe

Gemüse, welches Sie vorrätig haben (gern saisonal) und Merke: Je bunter die Auswahl, desto besser z.B.:

  • 100g Paprika
  • 100 g Brokkoli 
  • 100 g Zucchini
  • 100 g Tomaten
  • 2 TL Olivenöl (nativ)
  • etwas frische Petersilie und nach belieben mediterrane Kräuter (auch TK möglich)

Zubereitung:

  1. Reise nach Anleitung in etwas Salzwasser kochen und wenn möglich abkühlen lassen. Gern auch die Portion vom Vortrag nutzen, denn hier nutzen Sie die gebildete resistente Stärke.
  2. Zwiebel und Knoblauch schälen und würfeln. Das Gemüse waschen, putzen und in kleinere Stücke schneiden. 
  3. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel mit dem Knoblauch anschwitzen, dann alles Gemüse dazugeben und ca. fünf Minuten garen (ggf. etwas Wasser hinzugeben). Anschließend den vorgekochten Reis hinzufügen und alles zusammen nochmal vermengen und erwärmen. 
  4. Mit Petersilie oder weiteren mediterranen Kräutern dekorieren.

Guten Appetit!

Rezept 9: 🥑 Anti-Aging Guacamole Dip

Zutaten

  • 1 Tomate (groß)
  • 2 reife Avocados
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Olivenöl oder Rapsöl (nach Belieben)
  • Salz und Pfeffer
  • Spritzer Zitronensaft oder Limettensaft

Zubereitung

  1. Die Tomate waschen, den grünen Strunk entfernen und würfeln. 
  2. Die Avocados halbieren, Kern entfernen und das Fruchtfleisch in eine Schale, zusammen mit der Tomate geben. Mit einer Gabel alles zerdrücken. Einen kleinen Spritzer Zitronen- oder Limettensaft hinzugeben. 
  3. Knoblauchzehe schälen und pressen. Alles miteinander vermengen, Öl hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  4. Guten Appetit, als Dip oder Brotaufstrich geeignet.

Guten Appetit!

Rezept 10: 🍲 Kartoffelgulasch mit Paprika und Tomate 

Zutaten (2 Personen):

- 1 Paprikaschote
- 100 g Knollensellerie
- 200 g stückige Tomaten
- ½ Bund Petersilie
- 300 g Kartoffeln (gern festkochend)
- 1 kleine Zwiebel
- 1/2 Knoblauchzehe nach Belieben
- 1/2 EL Rapsöl oder Olivenöl (nach Belieben)
- 1 EL Tomatenmark
- 150 ml Gemüsebrühe
- 1 TL Paprikapulver
- 1 kleines Stück Ingwerwurzel
- 2 EL Joghurt (1,5 % Fett), ggf. laktosefrei
- Salz und Pfeffer 

Zubereitungsschritte

1. Paprikaschote waschen, halbieren, entkernen und würfeln.

2. Knollensellerie und Kartoffeln waschen, schälen und würfeln. 

3. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken.

4. Öl in einem Topf oder großer Pfanne erhitzen. Zwiebeln bei mittlerer Hitze ca. 4 Minuten leicht andünsten. Knoblauch, Kartoffeln, Sellerie und Tomatenmark dazugeben und ca. 3-4 Minuten mitbraten. Mit Gemüsebrühe und stückigen Tomaten ablöschen. Gewürze zufügen und das Gulasch bei mittlerer Hitze etwa 30 Minuten zugedeckt köcheln lassen.

5. Paprika zum Kartoffelgulasch geben und 5 Minuten kochen. Petersilie waschen, trocken schütteln und hacken. 

6. Gulasch nach Belieben mit Salz, Pfeffer und etwas Ingwer abschmecken und mit je 1 EL Joghurt und Petersilie servieren.

Guten Appetit!

Die Tipps und Ratschläge stammen von Dr. med. Carl Meißner, Ernährungsmediziner und MINQ-Spezialist seit 2018, der in Magdeburg eine anerkannte „Schwerpunktpraxis für Ernährungsmedizin BDEM“ leitet und gerne kocht. Die Rezepte hat er alle selbst einmal gekocht und probiert, bevor er sie an unsere Leser weitergibt.
Carl Meißner leitet in Magdeburg eine anerkannte „Schwerpunktpraxis für Ernährungsmedizin BDEM“ Foto: Rayk Weber

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