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🗞 5/2025

KI-Influencer revolutionieren KrebsprÀvention · DNA-Datenbanken finden gestohlene Kinder · PrÀvention als Problem? · Unfaire Behandlung beim Herzstillstand · Weltuntergangsuhr kurz vor Mitternacht

Mirjam Bauer Karl-Richard Eberle

📌 5 weekly picks

1 📌 KI-Influencer revolutionieren KrebsprĂ€vention

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) prĂ€sentiert die Ergebnisse einer Studie, die das Potenzial kĂŒnstlicher Intelligenz fĂŒr die KrebsprĂ€vention demonstriert. Die Forschungsarbeit zeigt, dass KI-generierte Social-Media-Influencer PrĂ€ventionsbotschaften Ă€ußerst kosteneffizient an gefĂ€hrdete Zielgruppen vermitteln können. Im Zentrum der Studie steht die virtuelle Influencerin "Wanda", die auf Instagram evidenzbasierte Informationen zu den wichtigsten vermeidbaren Krebsrisikofaktoren teilte: Tabakkonsum, ErnĂ€hrungsgewohnheiten, ĂŒbermĂ€ĂŸige UV-Exposition, Alkoholkonsum und HPV-Infektion. Mit einem Werbebudget von lediglich 100 Euro erreichte die Kampagne nahezu 10.000 Nutzer - eine bemerkenswerte Effizienz im Vergleich zu konventionellen AufklĂ€rungskampagnen.

Instagram-Foto, auf dem die KI-generierte Reise-Influencerin Wanda (Kanal: WandaforAwareness) Sonnencreme auftrÀgt - © Jana Winterstein/DKFZ

"Unsere Ergebnisse eröffnen völlig neue Perspektiven fĂŒr die Gesundheitskommunikation", erlĂ€utert Projektleiterin Jana Winterstein. "Besonders beeindruckend ist die Kombination aus hoher Reichweite und minimalen Ressourcenanforderungen."

Die Studie untersuchte zwei verschiedene Werbestrategien: einen automatisierten und einen zielgruppenspezifischen Ansatz. WĂ€hrend beide Methoden Ă€hnliche Gesamtreichweiten erzielten, erwies sich die zielgerichtete Werbung als besonders effektiv bei jungen Erwachsenen. "Diese Innovation könnte insbesondere fĂŒr Gesundheitsorganisationen mit begrenzten Mitteln wegweisend sein", betont Dr. Titus Brinker, Initiator des Projekts. "Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie KI die Reichweite und Effizienz von PrĂ€ventionskampagnen steigern kann."

Das Forschungsteam plant bereits Folgestudien, die sich mit der Skalierbarkeit des Ansatzes und der Rolle von Nutzervertrauen in virtuelle Influencer befassen werden.

Zu Instagram

Zur Pressemitteilung des DKFZ

2 📌 Fibromyalgie-Syndrom: Marker können Stigma abbauen

Das Fibromyalgie-Syndrom (FMS) ist eine chronische Erkrankung, die den gesamten Körper betrifft. Die Hauptsymptome gehen oft ineinander ĂŒber: Der chronische Schmerz, der in verschiedenen Körperregionen auftritt, fĂŒhrt oft zu Schlafstörungen. Der gestörte Schlaf verstĂ€rkt wiederum die Erschöpfung (auch Fatigue genannt). Diese Erschöpfung ist nicht mit normaler MĂŒdigkeit zu vergleichen - sie Ă€hnelt eher dem GefĂŒhl einer schweren Grippe. Die anhaltende Erschöpfung erschwert die Konzentration im Alltag, was zu weiteren Belastungen fĂŒhrt. Ein besonders herausfordernder Aspekt dieser Erkrankung ist ihre "Unsichtbarkeit". Denn es gibt keine Ă€ußerlich erkennbaren Anzeichen fĂŒr das Leiden der Betroffenen. Dies fĂŒhrt zu einem doppelten Problem: Einerseits ist die Diagnose fĂŒr Ärzte schwierig und zeitaufwendig, da bisher keine eindeutigen Laborwerte oder Röntgenbilder die Erkrankung nachweisen konnten. Andererseits stoßen Betroffene im sozialen Umfeld oft auf UnverstĂ€ndnis oder gar Zweifel an der Echtheit ihrer Beschwerden.

Ein Forscherteam der Neurologischen Klinik des UniversitĂ€tsklinikums WĂŒrzburg (UKW) hat nun einen bedeutenden Fortschritt im VerstĂ€ndnis des Fibromyalgie-Syndroms erzielt. Professorin Dr. Nurcan Üçeyler , Leitende OberĂ€rztin der Neurologische Klinik und Poliklinik und Dr. Christoph Erbacher haben in ihrer aktuellen Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift "Pain" veröffentlicht wurde, erstmals spezifische biologische Marker bei FMS-Patienten nachgewiesen. Die Wissenschaftler:innen identifizierten erhöhte Konzentrationen bestimmter kleiner RibonukleinsĂ€uren (RNAs) sowohl im Blut als auch in den Hautzellen von FMS-Betroffenen. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass die Menge dieser RNA-MolekĂŒle direkt mit der IntensitĂ€t der Krankheitssymptome korreliert - je höher die RNA-Werte, desto ausgeprĂ€gter die Beschwerden. Diese Entdeckung ist aus mehreren GrĂŒnden bahnbrechend: Zum ersten Mal wurden bei FMS-Patienten objektiv messbare biologische VerĂ€nderungen nachgewiesen, die sich deutlich von gesunden Kontrollpersonen unterscheiden. Zudem konnten die Forscher zeigen, dass sich diese Marker auch von anderen Erkrankungen mit Ă€hnlichen Symptomen abgrenzen lassen.

📝
Originalpublikation:
Altered blood and keratinocyte microRNA/transfer RNA fragment profiles related to fibromyalgia syndrome and its severity.
Erbacher C, Vaknine-Treidel S, Madrer N, Weinbender S, Evdokimov D, Unterecker S, Moshitzky G, Sommer C, Greenberg DS, Soreq H, Üçeyler N. 2024 Dec 6.
doi: 10.1097/j.pain.0000000000003499

Zur Pressemeldung der UK WĂŒrzburg

3 📌 DNA-Datenbanken können helfen, gestohlene Kinder wieder zu finden

Seit Russlands Einmarsch in die Ukraine vor fast drei Jahren wurden fast 20.000 ukrainische Kinder nach Russland gebracht, viele von ihnen können jegliche Hinweise auf ihre Herkunft verlieren. Die Trennung von Familien, sei es durch bewaffnete Konflikte, repressive Regime, Katastrophen oder Einwanderungspolitik, verursacht bei Kindern und Eltern schwere Traumata und kann langanhaltende Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben. Dies macht die Entwicklung und Umsetzung geeigneter Strategien und Instrumente zur UnterstĂŒtzung einer schnellen und sicheren FamilienzusammenfĂŒhrung sowie die BekĂ€mpfung unrechtmĂ€ĂŸiger, staatlich angeordneter Trennungen dringend erforderlich.

„Jetzt ist es an der Zeit, eine DNA-Verwandtschaftsressource zu entwickeln, um ukrainischen Familien und Gemeinschaften bei der Suche nach vermissten Kindern zu helfen“, schreibt Sara Huston im Wissenschaftsmagazin nature. Huston ist eine der GrĂŒnderinnen der DNA Bridge, einer gemeinnĂŒtzigen Organisation mit Sitz in Chapel Hill, Carolina, USA, die sich fĂŒr den Aufbau und sicheren und ethischen Einsatz von DNA-Tests zur UnterstĂŒtzung von FamilienzusammenfĂŒhrungen in humanitĂ€ren Situationen einsetzt. Sara Huston ist Research Assistant Professor am Lurie Children’s Hospital of Chicago & the Feinberg School of Medicine. Angesichts der besonderen rechtlichen, psychologischen und medizinischen VulnerabilitĂ€t getrennter Migrantenfamilien möchte DNA-Bridge den Aufbau eines reproduzierbaren, skalierbaren und nachhaltigen Rahmes fĂŒr die Erhebung und Verwaltung sensibler DNA-Daten realisieren. Dieser soll die FamilienzusammenfĂŒhrung auf sichere, ethische und humane Weise unterstĂŒtzen und dabei den BedĂŒrfnissen der Familien gerecht werden, wĂ€hrend potenzielle Risiken des staatlichen Missbrauchs sensibler Daten minimiert werden. HumanitĂ€re DNA-Tests bieten eine Hoffnung fĂŒr viele Familien, die durch Konflikte oder Katastrophen getrennt wurden.

Artikel in nature: Build a DNA database to help identify children stolen in conflicts

4 📌 PrĂ€vention als Problem?

Betreffen prĂ€ventive Massnahmen und Ideen inzwischen allzu grosse Teile der Bevölkerung und nicht nur Menschen mit erhöhtem Risiko? Könnte dies die Arztpraxen unnötig ĂŒberfĂŒllen? Eine internationale HausĂ€rzte- und Professoren-Gruppe belegt mittels einer Studie, dass die Grundversorger stĂ€rker von PrĂ€ventions-Aufgaben und -Rollen entlastet werden sollten. Die im British Medical Journal veröffentlichte Studie "Sacrificing patient care for prevention: distortion of the role of general practice" besagt, dass die Grundversorgung in den reichen LĂ€ndern zunehmend auf das Risiko und weg von den Symptomen verlagert sei. Jahrtausendelang kĂŒmmerten sich Ärzte ausschliesslich um kranke Menschen. Aber in den letzten fĂŒnfzig Jahren wurde durch die Ausweitung prĂ€ventiver klinischer Empfehlungen in der PrimĂ€rversorgung das Gesundheitssystems destabilisiert.

Der Wandel zur medizinischen PrÀvention wurde in den spÀten 1960er Jahren eingelÀutet, als sich herausstellte, dass eine diuretische Behandlung bei diastolischen Blutdruckwerten vorbeugend wirkt. Diese vorteilhafte Intervention richtete sich allerdings an eine Hochrisikopopulation. Heutzutage wird die Grundversorgung jedoch zunehmend damit beauftragt, Krankheiten in Bevölkerungsgruppen mit geringerem Risiko vorzubeugen, die zeitweise die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen.

Durch PrĂ€ventions-Interventionen werde zudem die Aufgabe der HausĂ€rzte abgeschwĂ€cht, verwĂ€ssert oder sogar bagatellisiert. Jede neue PrĂ€ventionsmaßnahme oder erweiterte Zielgruppe verursacht unbestĂ€tigte OpportunitĂ€tskosten fĂŒr die PrimĂ€rversorgung.

📝
Originalpublikation:
Stephen A. Martin, Minna Johansson, Iona Heath, Richard Lehman, Christina Korownyk: «Sacrificing patient care for prevention: distortion of the role of general practice», in: «British Medical Journal», Januar 2025.
doi: 10.1136/bmj-2024-080811

5 📌 Unfaire Behandlung? Beim Herzstillstand entscheidet das Geschlecht

Geschlechtersensible Medizin spielt in der Versorgung ein immer wichtigerer Rolle. MINQ hatte hierzu im vergangenen Jahr eine bundesweite Ärzteliste recherchiert. Wie wichtig das Thema ist, zeigt eine neue grossangelegte Schweizer Studie: Frauen kommen nach einem Herzstillstand seltener auf die Intensivstation, werden laxer behandelt und sterben eher als MĂ€nner. Das Schweizer Mediziner- und Forscher-Team ging der Frage nach, ob es bei der Betreuung von Herzstillstand-Patient:innen im Krankenhaus Unterschiede gibt. Sie untersuchten zudem, wie dabei auf den Intensivstationen vorgegangen wird.

Das Team um Simon A. Amacher und Caroline E. Gebhard, Intensivmediziner am UniversitÀtsspital Basel, wertete die Daten von 41.700 hospitalisierten Personen aus, wovon 21.700 auf Intensivstationen behandelt wurden. Am Ende ergaben die Zahlen deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede bei entscheidenden Kennzahlen:

  • Die Aufnahmequote von Frauen auf Intensivstationen war geringer
  • die Sterblichkeit war höher
  • die Behandlungsmassnahmen nach einer Wiederbelebung waren weniger fortschrittlich beziehungsweise ausfĂŒhrlich
  • entsprechend waren die Aufenthalte von Frauen auf Intensivstationen kĂŒrzer als jene von MĂ€nnern

Vor allem bei außerklinischen HerzstillstĂ€nden waren die Unterschiede in der Sterblichkeit deutlich. Hier besagten die Daten, dass Laienreanimationen seltener waren und dass es öfter zu Verzögerungen bei der Wiederbelebung kam. Demnach zeigt sich ein Gesamtbild erheblicher Benachteiligung von Frauen. Die Autor:innen der Studie deuten die Resultate, aber Vorsicht: Die Patientinnen waren tendenziell Ă€lter als die Patienten, und sie litten beim Herzstillstand auch an mehr KomorbiditĂ€ten. Dies könnte die höhere Sterblichkeit auf der Intensivstation, aber auch gewisse TherapieeinschrĂ€nkungen erklĂ€ren. Insbesondere in der Altersgruppe von 50 bis 69 Jahren war die Sterblichkeit bei Frauen höher, was auch mit hormonellen VerĂ€nderungen in der Perimenopause zusammenhĂ€ngen könnte. Dennoch gibt es Resultate, die belegen, “geschlechtsspezifische Unterschiede in der Versorgung und Entscheidungsfindung kritisch zu hinterfragen und zukĂŒnftige Studien zur prĂ€ziseren Analyse von Faktoren wie Therapieentscheidungen und Versorgungsstandards durchzufĂŒhren” – so ein Fazit des Teams.

Weitere Informationen zur Studie auf den Seiten von medinside

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Originalpublikation:
Simon A. Amacher, Tobias Zimmermann, Pimrapat Gebert, Pascale Grzonka, Sebastian Berger, Martin Lohri, Valentina Tröster, Ketina Arslani, Hamid Merdji, Catherine Gebhard, Sabina Hunziker, Raoul Sutter, Martin Siegemund, Caroline E. Gebhard (ICU Trial Group): «Sex disparities in ICU care and outcomes after cardiac arrest: a Swiss nationwide analysis», in «Critical Care», Januar 2025.
doi: 10.1186/s13054-025-05262-5

PLUS 


đŸ„¶ FĂŒr Eisbader:innen: "Icecold against cancer"

Das UniversitĂ€re Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) lĂ€dt mutige Menschen ein, sich gemeinsam in die kalte Förde zu wagen. Die Aktion „Icecold against cancer“ startet nĂ€chsten Samstag, 15. Februar, 11 Uhr, an der Badestelle Kiellinie. Alle Interessierten sind willkommen – um selbst in der frostigen Förde zu schwimmen oder um die Unerschrockenen anzufeuern. Das UCCSH setzt mit der Aktion, die nun im dritten Jahr stattfindet, ein Zeichen fĂŒr die Krebsvorsorge.

„Der Sprung ins kalte Wasser ist fĂŒr viele von uns eine ebenso große Überwindung wie der Gang zur Vorsorgeuntersuchung. Es lohnt sich, diese Ängste zu ĂŒberwinden! Durch die Vorsorge können wir die Entstehung bestimmter Krebsarten wie zum Beispiel Darmkrebs verhindern. Die KrebsfrĂŒherkennung ermöglicht eine frĂŒhe Diagnose, die die Chance erhöht, den Krebs erfolgreich zu behandeln“, sagt Prof. Dr. Susanne Sebens, Direktorin des Instituts fĂŒr Experimentelle Tumorforschung des UniversitĂ€tsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und der Christian-Albrechts-UniversitĂ€t zu Kiel (CAU). Prof. Sebens hatte 2023 erstmalig zum Bad im kalten Wasser aufgerufen, um fĂŒr die Möglichkeiten der Vorsorge und FrĂŒherkennung zu werben, die von vielen Menschen nicht ausreichend genutzt werden. Im vergangenen Jahr hatten sich in Kiel und LĂŒbeck insgesamt rund 200 Menschen an der Aktion beteiligt.

Zur Pressemitteilung des UKSH

📅 Wann: Samstag, 15. Februar, ab 11 Uhr

📍 Wo: Badestelle Kiellinie, in der NĂ€he der ReventloubrĂŒcke

💬 Über unseren Tellerrand

1ïžâƒŁ Leadgesang wird immer leiser - vor allem von Metal-SĂ€ngern

Obwohl Musikanlagen immer leistungsfÀhiger werden, hören wir Gesang immer leiser? Laut einer Studie betrifft dies vor allem den Leadgesang. Analysiert hatten Forscher der UniversitÀt Oldenburg mehr als 700 Songs aus ebenso verschiedenen Zeiten der Musikkultur als auch unterschiedlichen Genres. Im Fokus stand dabei insbesondere die Lead-Gesangsstimme: WÀhrend beispielsweise Elvis Presley noch unmissverstÀndlich laut zu hören war, habe sich das bis zur Musik der heutigen Tage massiv verschoben.

Die Studie untersucht jedoch nicht die real absolute LautstĂ€rke im Gesamtergebnis, sondern das relative VerhĂ€ltnis des Gesangs zu den Begleitinstrumenten. Und dabei wurde festgestellt, dass der Gesang im Jahr 1946 noch fĂŒnf Dezibel lauter als die Instrumente war, der Unterschied im Jahr 1975 lediglich noch rund ein Dezibel betrug und das VerhĂ€ltnis seither kaum noch verĂ€ndert wurde. TatsĂ€chlich stehe das geĂ€nderte VerhĂ€ltnis im unmittelbaren Zusammenhang mit der immer besser gewordenen Technik, insbesondere der Aufnahmetechnik.
Kurios: Die Studie belegt, dass der Gesang von Countryliedern am lautesten, aber im Heavy Metal am leisesten war und ist.

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Zur Originalstudie

2ïžâƒŁ Weltuntergangsuhr jetzt auf 89 Sekunden vor Mitternacht

Mit Esoterik hat dies nichts zu tun. Die symbolische Weltuntergangsuhr soll der Öffentlichkeit verdeutlichen, wie groß das aktuelle Risiko einer globalen Katastrophe, insbesondere eines Atomkrieges ist. Den Takt fĂŒr die Weltuntergangsuhr gibt seit 70 Jahren die Zeitschrift Bulletin of the Atomic Scientists (BAS) vor. Das BAS wurde von Mitarbeitern des Manhattan-Projekt, dem US-Atomwaffenprogramm wĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs, gegrĂŒndet. Seither trifft sich die Elite der Nuklearforschung regelmĂ€ĂŸig, um ĂŒber die Weltlage und die Gefahr eines Atomkriegs zu beraten.

Noch nie stand die Weltuntergangsuhr nĂ€her an Mitternacht als derzeit. Die auch als Atomkriegsuhr bezeichnete Uhr steht seit Januar 2025 auf 89 Sekunden vor Mitternacht. Einen ersten Tiefpunkt gab es 1953, als die USA und die Sowjetunion ihre ersten Wasserstoffbomben testeten. Im Jahr 2020 wurde die Uhr erstmals unter der Grenze von zwei Minuten bis Mitternacht justiert. Damals spielten die Corona-Krise, der voranschreitenden Klimawandel sowie die Verbreitung von Fake-News die entscheidende Rolle. Lange galt als Indikator der Uhr die atomare AufrĂŒstung; seit einigen Jahren berĂŒcksichtigen die Forscher auch die Bedrohungen durch Klimawandel, Biotechnologien, Umweltzerstörung und CyberkriminalitĂ€t. BAS holt sich fĂŒr die Beurteilung der Bedrohungslage auch die Meinung des Sponsoren-Vorstands ein – darunter befinden sich 15 NobelpreistrĂ€ger.

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📣 AnkĂŒndigungen

1ïžâƒŁ Gehirn und Umwelt – Risiken und Resilienz

Das menschliche Gehirn ist beeinflussbar – sowohl in Richtung Krankheit als auch in Richtung Gesundheit. Ăœber Risikofaktoren, die psychische Erkrankungen begĂŒnstigen, und Resilienzfaktoren, die vor ihnen schĂŒtzen, berichtet der renommierte Psychiater und Neurowissenschaftler Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg am Montag, 10. Februar 2025, im Rahmen der 7. lecture des rhine-main neuroscience network (rmnÂČ) . Der Direktor des Zentralinstitut (ZI) fĂŒr Seelische Gesundheit, Mannheim und Ärztlicher Direktor der Klinik fĂŒr Psychiatrie und Psychotherapie am Zentralinstitut fĂŒr Seelische Gesundheit (ZI) und Lehrstuhlinhaber an der UniversitĂ€t Heidelberg und der medizinischen FakultĂ€t Mannheim, stellt seinen Forschungsansatz nĂ€her vor. In seinem Vortrag beleuchtet er diesen anhand von Umweltrisikofaktoren (z.B. UrbanitĂ€t) und Resilienzfaktoren (z.B. Naturerleben). Zudem stellt er neue Erkenntnisse vor, mittels derer sich zukĂŒnftig prĂ€ventive und therapeutische Maßnahmen, beispielsweise in Bezug auf die Lebenswelt Stadt, ableiten lassen.

Zum Programm

📅 Wann: 10. Februar 2025, 17 Uhr

📍 Wo: GebĂ€ude 505 H (Hörsaal Chirurgie), UniversitĂ€tsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz

Im rhine-main neuroscience network (rmnÂČ) hat sich die Hirnforschung in der Metropolregion Rhein-Main zu einem starken Verbund zusammengefunden. Hierzu gehören die Goethe-UniversitĂ€t mit dem InterdisziplinĂ€ren Zentrum fĂŒr Neurowissenschaften und die Johannes-Gutenberg-UniversitĂ€t mit dem Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften sowie die Technische UniversitĂ€t Darmstadt zusammen mit dem Institut fĂŒr Molekulare Biologie und dem Leibniz-Institut fĂŒr Resilienzforschung in Mainz, dem Frankfurt Institute for Advanced Studies sowie dem Ernst-StrĂŒngmann-Institut und den Max-Planck-Instituten fĂŒr Hirnforschung und Empirische Ästhetik in Frankfurt.

2ïžâƒŁ Jahreskongress des Tumorzentrums MĂŒnchen

Viele MINQ-Spezialist:innen kommen am Freitag und Samstag zur Jahrestagung des Tumorzentrums MĂŒnchen als Teil des CCC MĂŒnchen zusammen.

Das Programm startet am Freitagnachmittag mit zwei interdisziplinĂ€ren Sitzungen zur molekularen Diagnostik und Therapie sowie zu Innovationen in der Bildgebung an. Daran anschließend geht es um Tumoren des Gastrointestinaltrakts, abends folgt ein Get-together im Foyer. Das Programm am Samstag umfasst unter anderen VortrĂ€ge zu urogenitalen und gynĂ€kologischen Tumoren, HĂ€matologischen Neoplasien oder Bewegungstherapien bei Krebs. Als Referent:innen sind u.a. PD Dr. med. Jozefina Casuscelli, Prof. Dr. Volker Heinemann und Prof. Dr. med. Lars Lindner zu hören.

Das CCC MĂŒnchen bĂŒndelt die Expertise der beiden UniversitĂ€tskliniken – der Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen und der Technischen UniversitĂ€t MĂŒnchen – sowie des Tumorzentrum MĂŒnchens in der onkologischen Patientenversorgung und Forschung. Es wurde 2014 als Onkologisches Spitzenzentrum von der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet und zĂ€hlt seither zum Netzwerk der 14 deutschen Onkologischen Spitzenzentren.

Zur Registrierung

📅 Wann: 7.-8. Februar 2025, ab 8 Uhr

📍 Wo: Hörsaal A, Hörsaalzentrum des Klinikums rechts der Isar, Zugang ĂŒber die Einsteinstraße, 81675 MĂŒnchen

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