🗞 42/2023
Solidarität mit Israel · Ungewollte Kinderlosigkeit · KI-Forschung bei Gehirntumoren · Top-Arbeitgeber für Pfleger:innen
📌 5 weekly picks
1 📌 Solidaritätsbekundungen mit Israel
Zahlreiche Medizinische Verbände und Krankenhäuser bekundeten in dieser Woche 2 nach den Anschlägen der Hamas ihre Solidarität mit Israel. “Die deutsche Ärzteschaft steht in Solidarität zu Ihnen, und das nicht nur in diesen dunklen Zeiten", heißt es in einer Stellungnahme der Bundesärztekammer. Ebenso solidarisierte sich der Medizinische Fakultätentag (MFT) und der Verband der Deutschen der Universitätsklinika (VUD) mit Israel.
Wie die Ärztezeitung berichtet, ruft das israelische Gesundheitsministerium Freiwillige zur Mithilfe auf. Auf der Ministeriumswebsite können sich im Ausland zugelassene Ärzte und anderes Gesundheitspersonal in englischer Sprache registrieren lassen.
Quelle: Israeli Ministry of Health
2 📌 Ungewollte Kinderlosigkeit - Hilfen für Männer
Immer mehr Paare benötigen medizinische Hilfe, um ein Kind zu zeugen. In über der Hälfte der Fälle liegt die Ursache der Kinderlosigkeit beim Mann. Das wird in vielen Fällen nicht oder zu spät erkannt. Die Reproduktionsmedizin benötigt deshalb aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Andrologie (DGA) mehr Aufmerksamkeit:
Quelle: DGA-Präsidentin Prof. Dr. med. Sabine Kliesch
Im wissenschaftlichen Programm der diesjährigen DGA-Jahrestagung ging es denn um die bestmögliche Versorgung von Männern mit einer Fruchtbarkeitsstörung, die leitliniengerechte andrologische Abklärung bei ungewollter Kinderlosigkeit; dazu gehört auch die genetische Diagnostik einer Fruchtbarkeitsstörung, denn genetische Störungen sind der Grund für 10–20 Prozent der männlichen Unfruchtbarkeit.
📅 Vormerken: Die nächste Jahrestagung der DGA findet vom 14. – 16.11.2024 in Köln statt.
3 📌 Gute Pflege benötigt gute Arbeitsbedingungen
Wer seinen Pflegemitarbeiter:innen gute Arbeitsbedingungen und eine angenehme Arbeitsatmosphäre bieten kann, punktet auch bei der Akquise von neuen Mitarbeiter:innen. Bei einem immer knapper werdenden Arbeitskräfteangebot entscheiden oft die besseren Konditionen, für welchen Arbeitgeber sich die Bewerber:innen letztendlich entscheiden.
Aus der aktuellen MINQ-Recherche, die Anfang Oktober im stern publiziert wurde, stellen wir hier in loser Folge einige Häuser vor, die mit guten Angeboten Anreize für neue Pflegekräfte bieten:
🏥 zum Beispiel: Universitätsklinikum Bonn
"Als Pflegekraft am UKB werden Sie nicht bloß gebraucht. Bei uns sind Sie jeden Tag gefordert. Denn hier ist High-End-Pflege Alltag und es gibt beste Weiterbildungsmöglichkeiten. Hier halten Teams selbst in großem Stress zusammen. Hier wissen ihre zukünftigen Chefs genau, für wen sie da sind – für Ihre Kollegen und Sie" (Quelle: UKB)
Qualität ⭐️ Arbeitsbedingungen ⭐️ Familie ⭐️⭐️ Finanzen ⭐️⭐️ Perspektiven ⭐️⭐️
🏥 zum Beispiel: Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart:
"Die Gesundheits- und Krankenpflegekräfte am Robert-Bosch-Krankenhaus arbeiten im Interesse unserer Patienten eng mit Ärzten und Therapeuten zusammen. Auf der Basis der gemeinsamen Verantwortung für die uns anvertrauten Menschen wird auch die Leitung der Abteilungen von medizinischer und pflegerischer Seite zusammen wahrgenommen." (Quelle: RBK)
Qualität ⭐️⭐️ Arbeitsbedingungen ⭐️⭐️ Familie ⭐️⭐️ Finanzen ⭐️⭐️ Perspektiven ⭐️⭐️
🏥 zum Beispiel: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier
"Die Pflege hat in unserem Krankenhaus die gleiche Bedeutung wie Medizin und Therapie. Unser Pflegepersonal arbeitet individuell, patientenorientiert und richtet sich nach aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen." (Quelle: BBT)
Qualität ⭐️⭐️ Arbeitsbedingungen ⭐️⭐️ Familie ⭐️⭐️ Finanzen ⭐️⭐️ Perspektiven ⭐️⭐️
4 📌 Förderung der KI-Forschung
Glioblastome sind aggressive Gehirntumoren, die sich durch einen hohen Grad an phänotypischer Heterogenität und Plastizität auszeichnen. Ihre Fähigkeit, in resistente Zellzustände überzugehen, lässt konventionelle Therapien oft ins Leere laufen. Diese Herausforderung wollen Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums, der TU Kaiserslautern und der Universität Heidelberg mithilfe von KI und Organoid-Tumormodellen erforschen.
Um einen Durchbruch bei der Behandlung von Hirntumoren zu erzielen, wollen die Forscher ein KI-gestütztes Modell für das Zusammenspiel von Genaktivität und Therapieansprechen entwickeln. Ziel ist die Vorhersage der Wirkung von Medikamenten und die Optimierung personalisierter Therapien für Krebspatienten. Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert dieses Vorhaben mit fünf Millionen Euro über sechs Jahre.
5 📌 Signifikant bessere Brustkrebserkennung durch neue Verfahren
Eine neuartige Mammographie-Technik kann offenbar zu erstaunlich genaueren Diagnosen führen. Die auf der Ansicht von Schichten basierende Technik entdeckt Brustkrebs signifikant häufiger als mit der Standard-Mammographie (+ 48 %). Der Grund: Der innovative Bildgebungsansatz reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass überlappende Gewebestrukturen radiologische Zeichen für Malignität verdecken. Die Kombination aus Digitaler Brust-Tomosynthese (DBT) und sogenannten synthetischen 2D-Mammogrammen führt zu Ergebnissen, dass nicht nur mehr Tumore entdeckt werden konnten, sondern dass es sich überwiegend um invasive Frühbefunde handelt.
Prof. Stefanie Weigel
Die Arbeit von Prof. Walter Heindel und Prof. Stefanie Weigel von der Universität Münster zur Optimierung der Mammographie wurde nun mit dem Hufeland-Preis gewürdigt, der besonders herausragende Leistungen in der Präventivmedizin würdigt und als einer der wichtigen deutschen Medizinpreise gilt.
Zur Originalmeldung der Universität
PLUS: Tolle Aktion
🎧 Hörtipp Podcast
“Visionäre der Gesundheit”: Prof. Martin Hirsch über KI in der Medizin
📣 Ankündigung
Lesung „Herzsprechstunde“
Wer: Herzchirurgin Dr. Sandra Eifert ist Oberärztin am Herzzentrum Leipzig und seit 16 Jahren Herzchirurgin. In ihrem Buch „Herzsprechstunde“ befasst sie sich mit der Frage, warum das weibliche Herz anders als das männliche ist und wie es gesund bleibt.
Wo: Universitätsmedizin Göttingen, Montag, 30. Oktober 2023, 19:00 bis 20:30 Uhr (Einlass 18:30 Uhr), Hörsaal Med. 25, Ecke Kreuzbergring/Am Vogelsang
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