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27/2025

Die neue stern-Klinikliste ist da – und ein Blick lohnt sich · Unsichtbare Unterschiede: Wie Demenz Frauen und Männer sehr verschieden betrifft · Wie alt ist Ihr Gehirn wirklich? · Medizin auf Irrwegen · Von Tabak bis Psychedelika – 25 Jahre Suchtkongress · Lust auf Waldbaden?

Mirjam Bauer Karl-Richard Eberle

📌 5 weekly picks

1 📌 Die neue stern-Klinikliste ist da – und ein Blick lohnt sich

Es ist wieder soweit: Der stern hat seine neue Klinikliste 2025/2026 veröffentlicht – das große Ranking der besten Krankenhäuser Deutschlands. Über 2.400 Kliniken wurden von MINQ, unserem hauseigenen Rechercheinstitut, überprüft. Und die Ergebnisse? Eine Fundgrube für Patientinnen und Patienten, die Transparenz und Qualität bei medizinischer Versorgung erwarten.

Besonders spannend: Die Liste basiert nicht nur auf der Auswertung von Statistiken, sondern auf einem dreifachen Prüfmechanismus. Eingeflossen sind Ärzt:innenbefragungen, Patient:innenerfahrungen und objektive Qualitätsdaten. Wer etwa vor einer Krebsoperation, einem Gelenkersatz oder einer Herz-OP steht, findet hier handfeste Orientierungshilfe – bundesweit und wohnortnah.

Unser Tipp: Nicht blind vertrauen, sondern gezielt nach Fachgebieten und Regionen filtern. Die Liste macht es möglich. Gerade wegen der zunehmenden Spezialisierungen kann ein Blick in die stern-Klinikliste den entscheidenden Unterschied machen – für bessere Entscheidungen und bessere Heilungschancen.

👉 Hier geht’s direkt zur stern-Klinikliste 2025/2026

2 📌 Unsichtbare Unterschiede: Wie Demenz Frauen und Männer sehr verschieden betrifft 🧠 🧠

Rund 1,84 Millionen Menschen leben derzeit in Deutschland mit einer Demenzerkrankung. Davon sind etwa 1,2 Millionen Frauen betroffen. Jährlich kommen zwischen 364.000 und 445.000 Neuerkrankungen hinzu – das sind rund 900 pro Tag. Wie man weiss, betrifft die Erkrankung Frauen anders als Männer – nicht nur häufiger, sondern auch in der Art der Symptome und der Bewältigung im Alltag. Doch bislang fehlt es an Forschung, die diese Unterschiede systematisch berücksichtigt. Genau hier setzt ein neues Projekt ParGenDA an.

ParGenDA steht für "Partnerschaft zu geschlechtersensiblen psychosozialen Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen". Es ist ein Forschungsprojekt, das von der Universität Witten/Herdecke und der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. durchgeführt wird. Das Projekt untersucht, wie sich Geschlechterunterschiede auf die Versorgung von Menschen mit Demenz und deren pflegenden Angehörigen auswirken und welche psychosozialen Interventionen geschlechtersensibel gestaltet werden können. Die Forschenden wollen gemeinsam mit Betroffenen und Fachkräften herausfinden, was pflegende Angehörige und Menschen mit Demenz wirklich brauchen – mit einem geschlechtersensiblen Blick. Über 18 Monate entsteht so ein Katalog bislang unbeachteter Fragen, die dringend wissenschaftlich bearbeitet werden müssen.

Frauen zeigen laut bisherigen Erkenntnissen häufiger depressive Symptome, Männer leiden vermehrt unter Unruhe. Auch in der Pflege selbst zeigen sich Unterschiede: Frauen übernehmen meist die Pflege – als Ehefrauen, Töchter oder Schwiegertöchter –, Männer sind als pflegende Angehörige oft unsichtbar. Viele bestehende Unterstützungsangebote sind entsprechend einseitig ausgerichtet.

Ziel von ParGenDA ist es, diese Lücken sichtbar zu machen und neue Impulse für Forschung, Versorgung und Gesundheitsstrategie zu liefern. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.

👉 Mehr auf den Seiten der Universität Witten/Herdecke

3 📌  Wie alt ist Ihr Gehirn wirklich?

Diese Frage versucht eine neue Studie mit über 500.106 Scans von Menschen im Alter von 22 bis 98 Jahren zu beantworten. Sie zeigt: Die biologische Uhr entspricht nicht dem chronologischen Alter. Entscheidend sind dabei vor allem zwei Parameter: die Dicke der Großhirnrinde und das Volumen der grauen Substanz. Diese Strukturen lassen präzise Rückschlüsse auf die mentale Fitness, das Gebrechlichkeitsrisiko und sogar die Lebenserwartung zu, die mehr Aussagekraft haben als kalendarische Daten. Statt wie bisher mit Bluttests, setzen die Forscher:innen auf eine bildgebende Methode: „Die Bildgebung gibt uns direkte Einblicke in die strukturelle Alterung des Gehirns, die Blutwerte allein nicht erfassen“, sagt Madhi Moqri, ein Computerbiologe, der das Altern an der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts, studiert.

Veröffentlicht wurde die Arbeit am 1. Juli in Nature Aging – und sie legt nahe, dass das biologische Alter weit stärker durch Gene, Umwelt und Lebensstil beeinflusst wird als bisher angenommen. Ein echter Gamechanger: Denn diese neue „Altersuhr“ könnte helfen, das individuelle Risiko für Demenz & Co. frühzeitig zu erkennen – und Therapien zur Verlangsamung des Alterns deutlich gezielter einzusetzen. 🧠⏳

🔗 Quelle: Nature Aging

📝
Zur Originalpublikation:
Whitman, E.T., Elliott, M.L., Knodt, A.R. et al. DunedinPACNI estimates the longitudinal Pace of Aging from a single brain image to track health and disease. Nat Aging (2025).
https://doi.org/10.1038/s43587-025-00897-z

4 📌 Biologisches Altern kann gebremst werden – mit Wissenschaft und Lebensstil

Die Weltbevölkerung altert rapide: Seit 2020 gibt es erstmals mehr Menschen über 65 als Kinder unter fünf. Bis 2050 wird in Europa jeder Dritte über 65 sein. Für die Altersmedizinerin Prof. Dr. Heike Bischoff-Ferrari von der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER in Basel, ist klar: „Langlebigkeit ist heute ein zentrales gesellschaftliches Thema.“ Die Geriaterin forscht an einer neuen Vision von Medizin – einer, die den biologischen Alterungsprozess selbst ins Visier nimmt. „Wenn wir diesen Prozess verlangsamen, können Menschen länger gesund und aktiv bleiben – und gleichzeitig steigen die Chancen, die Gesundheitskosten besser zu kontrollieren.“

Dass Prävention dabei eine Schlüsselrolle spielt, ist für sie unstrittig. Doch sie warnt: „Unser Gesundheitssystem ist derzeit auf Krankheit ausgerichtet – nicht auf deren Vermeidung.“ Die Epigenetik rückt zunehmend in den Fokus: 70 bis 90 % unserer Lebenserwartung hängen nicht von den Genen ab, sondern von unserem Lebensstil. „Bewegung, Ernährung, soziale Nähe – das sind die wirklichen Hebel für gesunde Langlebigkeit.“

Ihre Studie DO-HEALTH belegt eindrucksvoll: Die Kombination aus Vitamin D, Omega-3 und Bewegung kann das Risiko für Krebs um 61 % und für frühzeitige Gebrechlichkeit um 39 % senken. „Ich bin überzeugt: Wir werden krankhafte Veränderungen künftig viel früher erkennen – und präventiv eingreifen können.“

🔗 Weiteres zur Do-Health-Studie hier und auf auf den Seiten von Medinside

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Prof. Dr. Heike Bischoff-Ferrari ist Internistin mit Schwerpunkt Geriatrie. Sie promovierte an der Harvard School of Public Health. Seit Juli 2025 führt sie den Lehrstuhl für Geriatrie an der Universität Basel und leitet das Departement für Akute Altersmedizin. Sie baut den “Schweizer Campus für gesunde Langlebigkeit” auf – ein zentrales Innovationsprojekt.
Bischoff-Ferrari steht dem WHO-Konsortium “Healthy Aging” vor und leitet eine Harvard-Initiative zur Altersgesundheit. Sie koordiniert das internationale “Global Health Span Extension Consortium” mit Forscher:innen aus zwölf Universitäten. 2025 wurde sie in die “Academy for Health and Lifespan Research” berufen. Ihre Forschung verbindet klinische Praxis, Public Health und gesundes Altern auf internationalem Niveau.

5 📌 Weckruf für ethische Grenzen und gesellschaftliche Debatten: 90 % der Bildanalyse-Forschung zielt auf Menschen

Was einst Fiktion war, ist heute Forschungsschwerpunkt: KI erkennt unsere Gesichter, Bewegungen, Emotionen – und speichert sie. Das ergab eine Analyse von über 19.000 Fachartikeln. Pratyusha Ria Kalluri von der Stanford University und ihre Kolleg:innen analysierten Fachartikel zur Computer Vision – der KI-gestützten Bild- und Videoanalyse – aus den letzten rund 40 Jahren und gut 23.000 Patente, die auf diesen Veröffentlichungen beruhen. Sie werteten aus, wozu die jeweils beschriebenen Methoden dienen und welche Objekte dabei im Fokus stehen. Das Ergebnis: 90 % der KI-Forschung im Bereich Bildanalyse zielt auf Menschen – unsere Gesichter, Bewegungen, Verhaltensweisen. 86 % der daraus abgeleiteten Patente dienen der Überwachung.

Der Trend zu KI-gestützten Überwachungstechnologien ist zwar im gesamten Fachgebiet der Computer Vision erkennbar. Einige Länder und Institutionen ragen aber auffallend heraus: „Die Top-Länder bei Fachartikeln mit resultierenden Überwachungs-Patenten sind mit großem Abstand die USA und China“, schreibt das Team. Das passe zu Daten, nach denen diese beiden Länder die Haupttreiber bei der Entwicklung von sowohl künstlicher Intelligenz als auch fortgeschrittener Überwachungstechnologien seien. Deutschland liege hinter Großbritannien auf Rang 4.

Unter den Forschungseinrichtungen, die besonders viele patenträchtige Publikationen im Bereich Überwachung hervorbringen, seien die Top fünf: Microsoft, die Carnegie Mellon University, das Massachusetts Institute of Technology (MIT), die Universität Hongkong und die ETH Zürich. Viele dieser Top-Lieferanten überwachungsgeeigneter Forschung haben traditionell enge Beziehungen zum militärisch-industriellen Komplex, wie Kalluri und ihre Kollegen erklären.

Die Forscher:innen warnen: Die Vision einer KI, die „den Menschen liest“, ist keine Zukunftsmusik mehr. „HAL 9000“ aus 2001: Odyssee im Weltraum wirke heute fast prophetisch. Auch das soziale Umfeld, Emotionen und Bewegungsprofile werden zunehmend auswertbar. Der Mensch werde zur Quelle verwertbarer Daten – und zum Ziel automatisierter Kontrolle. Zwischen Fortschritt und Fremdbestimmung liege oft nur ein Algorithmus.

Nature hat dies auch in einem Video zusammengefasst:

👉 Weiterlesen auf den Seiten von Scinexx

PLUS …

📺 Hingeschaut: Ein neues Herz aus dem Labor – Wunschtraum oder bald Realität? 🎬❤️

Die Zahl der benötigten Spenderorgane steigt, doch es mangelt an Verfügbarkeit. Die Arte-Doku „Ein Herz auf Bestellung?“ zeigt, wie Forscher:innen in Deutschland, Japan und Schweden an künstlichen Organen arbeiten. Von Mini-Nieren aus Stammzellen bis zu Kunstherzen – Labormedizin macht rasante Fortschritte. Forschungsprojekte an der Charité Berlin und dem Riken-Institut Japan stehen im Fokus. Die Vision: individuell erzeugte Organe in ausreichender Menge. Auch ethische Fragen werden beleuchtet: Dürfen wir Organe einfach herstellen?

Ein Herz auf Bestellung? - Die ganze Doku | ARTE
Die Zahl der benötigten Spenderorgane wächst – doch es gibt zu wenige. Könnte die Zukunft der Transplantationsmedizin im Labor liegen? Die Doku wirft einen faszinierenden Blick auf die neuesten Entwicklungen rund um künstlich erzeugte Organe und Kunstherzen – in Deutschland, Japan und Schweden.

👉 Der Film zeigt eindrucksvoll, wie Technik und Wissenschaft das Unmögliche möglich machen wollen. Transplantationsmedizin steht vor einem Umbruch. Eine Reise in die Zukunft der menschlichen Gesundheit.

💬 Über unseren Tellerrand

1️⃣ 🩺 Heilen mit Zigaretten, Klistieren & Cola? 💀 Medizin auf Irrwegen / weekly's Buch-Tipp

Was heute Kopfschütteln auslöst, galt einst als bahnbrechend: Tabakräucherungen gegen Verdauungsprobleme, Arsen aufs Butterbrot oder Coca-Cola als Wundermittel bei Depressionen und Müdigkeit. In ihrem neuen Buch „Rausch, Gift und Heilung“ wirft die Österreichische Wissenschaftshistorikerin Daniela Angetter-Pfeiffer, die auch Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist, einen faszinierenden Blick auf die Irrwege der Heilkunst – und ihre manchmal skurrilen Blüten.

Ob Lobotomie im Lobotomobil oder Nikotin-Einläufe zur Wiederbelebung: Viele dieser Methoden wirken heute haarsträubend, wurden aber einst begeistert eingesetzt – oft mit fatalen Folgen. Gleichzeitig rücken vergessene Therapien wie die Kältebehandlung wieder ins medizinische Licht, etwa bei der Behandlung psychischer Traumata.

😷 Gefährliche Heilsversprechen – als Rauchen noch Therapie war
Die Vorstellung, mit Nikotin-Einläufen Leben retten zu können, wirkt heute absurd – damals war sie medizinischer Alltag. Doch Tabak-Sud ist hochgiftig und konnte zu Bewusstlosigkeit, Erbrechen oder sogar zum Tod führen. Trotzdem wurden Asthma-Zigaretten bis in die 1980er-Jahre vertrieben, da man glaubte, Rauch würde die Bronchien erweitern.

☢️ Leuchtkraft mit tödlicher Wirkung – die „Radium Girls“
Nach der Entdeckung des Radiums hielt es Einzug in Medizin und Kosmetik. US-Arbeiterinnen – später als „Radium Girls“ bekannt – bemalten in Fabriken Uhrenziffernblätter mit Radium und nahmen es beim Ablecken der Pinsel auf. Viele von ihnen erkrankten schwer. „Die Zähne fielen aus, Knochen zerfielen – oft endete es tödlich“, so Angetter-Pfeiffer. Heute spielt Radium in der Krebstherapie eine wichtige Rolle – allerdings präzise dosiert.

💊 Absurde Schlankheitsideale
Von Strychnin-Pillen über Bandwurm-Diäten bis hin zu schmerzhaften Mythen um Prominente – die Jagd nach Schönheit kannte kaum Grenzen. „Man dachte, der Wurm sei ein kleiner Helfer im Körper“, beschreibt Angetter-Pfeiffer die groteske Logik hinter den Bandwurmkapseln. Nachhaltig war das freilich nicht – oft brauchte es anschließend eine zweite Kur zur Entwurmung.

🥪 Butterbrot mit Arsen – für den perfekten Teint
In der Steiermark streuten junge Frauen Arsen wie Salz aufs Brot – bis in die 1980er-Jahre galt das als Geheimtipp für einen frischen Teint. „Ich habe Menschen getroffen, die mir erzählten, sie seien Arsen-Esser gewesen“, berichtet die Autorin. Die giftige Praxis wurde mit dem Paracelsus-Zitat gerechtfertigt: „Die Dosis macht das Gift.“ Schönheitsideal war damals wortwörtlich Geschmackssache.

Zum gesamten Interview mit der Autorin auf den Seiten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)

Das Buch „Rausch, Gift und Heilung. Irrwege und Umwege medizinischer Behandlungen“  ist im Wiener Amalthea Verlag erschienen
(ISBN-13: 978-3-99050-284-6)

📣 Ankündigungen

1️⃣ Von Tabak bis Psychedelika – 25 Jahre Fortschritt in der Suchtmedizin

Der größte deutschsprachige Kongress für Suchtmedizin feiert sein 25-jähriges Jubiläum. Seit dem ersten Kongress im Jahr 1999 wurden bedeutende Fortschritte auf den Weg gebracht: von der Substitutionsbehandlung über die qualifizierte Entzugsbehandlung bis hin zu neuen Strategien bei Tabak- und Cannabisabhängigkeit. Auch die Versorgung von Suchtkranken mit Hepatitis C, lange Zeit ausgeschlossen, fand hier früh Gehör. Psychotherapie gewann kontinuierlich an Bedeutung – neuere Verfahren wie EMDR oder psychedelika-gestützte Ansätze fanden ebenfalls ihren Platz. MINQ-Spezialist Prof. Dr. Markus Backmund, Ärztlicher Direktor Institut für Suchtmedizin und Adipositas (ISA GmbH) aus München leitet die Veranstaltung. Das Programm des Interdisziplinären Kongresses entstand in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. Michael Krausz (University of British Columbia, Vancouver, Canada), der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS), der Österreichischen Gesellschaft für arzneimittelgestützte Behandlung von Suchtkrankheit (ÖGABS), der Schweizerischen Gesellschaft für Suchtmedizin (SSAM) sowie weiteren internationalen Expertinnen und Experten.

Zum Programm des 25. Kongresses für Suchtmedizin

👉 Weitere Informationen: Suchtkongress 2025

📅 Wann: 3. bis 5. Juli 2025, 7:30 bis 18 Uhr

📍 Wo: Holiday Inn Munich City Centre, Hochstr. 3, 81669 München

2️⃣ Gemeinsam stark – Achtsamkeit in der modernen Chirurgie

Im Fokus stehen interprofessionelle Zusammenarbeit, Innovation und fachlicher Austausch auf Augenhöhe. Von Viszeral- bis Kinderchirurgie, von Operationskursen bis zu aktuellen Wundkonzepten. Demnächst wird das Universitätsklinikum Regensburg wieder zum Treffpunkt der chirurgischen Fachwelt. Die 102. Jahrestagung der Vereinigung der Bayerischen Chirurgie bringt unter dem Motto „Achtsamkeit auf Alle“ Chirurgie, Pflege, Physician Assistants und Studierende zusammen. Das Motto unterstreicht die gesell­schaftlichen, politischen und ökonomischen Herausforderungen, die laut Kongresspräsidentin und Gefäßchirurgin Prof. Dr. Karin Pfister in inter­disziplinärer und interprofessioneller Zusammenarbeit zu lösen sind. Die MINQ-Spezialistin leitet die Tagung in Zusammenarbeit mit der Fachgesellschaft Chirurginnen e.V.: Ein starker Akzent liege dieses Jahr auf Nachwuchsgewinnung, Vereinbarkeit und Teamgeist in Medizin und Pflege. Auch niedergelassene Kolleg:innen sind eingeladen – insbesondere am Mittwochnachmittag.

Zum Programm der 102. Jahrestagung

📅 Wann: 16. bis 18. Juli 2025

📍 Wo: Universitätsklinikum Regensburg, Franz-Josef-Strauß Allee 11, 93053 Regensburg

3️⃣ 3D trifft Medizin: Virtuelle Einblicke ins Herz bei Amyloidose-Treffen

Expertinnen und Experten für Amyloidose teilen ihr Know-how rund um moderne Therapien, bewährte Behandlungsmöglichkeiten und hilfreiche Unterstützungsangebote im Alltag. Im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) Würzburg können Betroffene, Angehörige und Interessierte an Fachvorträgen teilnehmen und sich über neue Therapieformen oder Hilfsmittel informieren. Eine digitale 3D-Herzsimulation mit VR-Brillen bietet anschauliche Einblicke, besonders zur ATTR-CM: Das Programm „Insight Heart“ macht die Kardiale Transthyretin-Amyloidose (ATTR-CM) eindrucksvoll sichtbar. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung erwünscht bis 14. Juli bei Gabriele Nelkenstock unter: selbsthilfe@ukw.de

💡
Amyloidose ist eine seltene Erkrankung, bei der abnorm gefaltete Proteine sich zu sogenannten Amyloidfibrillen verketten, die sich in verschiedenen Geweben und Organen ansammeln und mitunter zu Organfehlfunktionen, Organversagen und Tod führen.

Weiteres zu Ursachen, Symptomen und Behandlung

📅 Wann: 23. Juli 2025, ab 15 Uhr

📍 Wo: Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz, Haus A15, Am Schwarzenberg 15, 97078 Würzburg

🤕 IchalsPatient

1️⃣ Biomarker der Zukunft: Augsburg forscht für bessere Krebsdiagnostik - und sucht Patient:innen

Magen- und Speiseröhrenkrebs werden häufig erst spät erkannt – mit oft schwerwiegenden Folgen. Die III. Medizinische Klinik und das Institut für Epidemiologie am Universitätsklinikum Augsburg führen daher gemeinsam mit vier gastroenterologischen Praxen in Bayern die RISC-VAL-Studie durch. Ziel ist es, eine neue, risikoangepasste Methode zur Früherkennung zu entwickeln. Teilnehmen können Frauen und Männer zwischen 50 und 75 Jahren, die in den letzten 3 Jahren keine Magenspiegelung hatten. Die Studienleitung haben MINQ-Spezialist Prof. Dr. Helmut Messmann, Direktor der III. Medizinischen Klinik und Prof. Dr. Jakob Linseisen, Direktor des Instituts für Epidemiologie. Zunächst wird ein kurzer Online-Risikotest ausgefüllt. Bei erhöhtem Risiko folgen eine Gastroskopie sowie die Abgabe von Blut-, Urin- und Stuhlproben. Ziel ist neben individueller Abklärung auch die Entwicklung neuer Biomarker. Die Teilnahme ist freiwillig, kostenlos und unter höchsten medizinischen Standards. Die Studie wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert.
Interessierte finden alle Infos unter www.uk-augsburg.de/RISC-VAL oder telefonisch bei Dr. med. D. Roser: 0821/400165900.

Zum Fragebogen via QR-Code und weiteren Infos auf den Seiten des UK Augsburg

2️⃣ Lust auf Waldbaden?

Drei Studien zum Nutzen von Waldbaden laufen derzeit in der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin: Eine dieser Studien beschäftigt sich mit dem Nutzen für die Herzgesundheit bzw. das kardiovaskuläre System, eine mit dem Stress und eine weitere untersucht das Erleben von Stadtnatur. Wer Übergewicht und erhöhten Blutdruck hat und aktiv auf seine Gesundheit Einfluss nehmen will, kann sich für eine Teilnahme bewerben:

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Titel: Effekte von Natur- und Waldtherapie bei Patienten mit metabolischem Syndrom und kardiovaskulären Risikofaktoren – eine randomisiert kontrollierte Studie

Indikation: Metabolisches Syndrom (Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung)
Verfahren: Naturtherapie/Achtsamkeit
Beginn: ab 6/2022
Status: in Rekrutierung
Projektleitung: Prof. Dr. med. Andreas Michalsen, Immanuel Krankenhaus Berlin / Charité – Universitätsmedizin Berlin
Ärztliche Studienkoordination: Dr. med. Michael Jeitler, Immanuel Krankenhaus Berlin

Weitere Informationen finden Sie hier: Aktuelle Studien

In der Sendung „Natürlich gesund“ stellt  Priv.-Doz. Dr. med. Michael Jeitler, Studienarzt und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, diese Studien vor.

Audios
Audios - Interdisziplinäre Versorgung in Rheumatologie, Osteologie, Orthopädie und Naturheilkunde. Ganzheitliche Behandlung aller Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates.

Hier finden sich mehrere Audioangebote, darunter auch "Studien zum Waldbaden"

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