đ 23/2025
CAR-T-Zelltherapie verlĂ€ngert Leben um 40âŻ% · MolekĂŒl gegen das Altern? · Virus gegen Krebs · Ein Blick in die Gedankenwelt der Neandertaler · Warum Schönheit in manchen LĂ€ndern (k)ein Vorteil ist
đ 5 weekly picks
1 đ Revolution bei soliden Tumoren: CAR-T-Zelltherapie verlĂ€ngert Leben um 40âŻ%
Erstmals zeigt eine randomisierte Studie, dass die CAR-T-Zelltherapie auch bei soliden Tumoren wirkt â bisher war ihr Erfolg auf Blutkrebs beschrĂ€nkt. In der Studie aus China erhielten ĂŒber 100 Patient:innen mit fortgeschrittenem Magen- oder gastroösophagealem Ăbergangskarzinom entweder Standardtherapie oder die sogenannte âSatri-celâ-CAR-T-Zelltherapie. Das Ergebnis: Die Lebenszeit verlĂ€ngerte sich im Durchschnitt um 40âŻ%, das progressionsfreie Ăberleben verdoppelte sich fast.
Die Ergebnisse, publiziert in The Lancet und vorgestellt beim ASCO-Kongress in Chicago, wurden von Onkolog:innen als âMeilensteinâ und âParadigmenwechselâ gefeiert. Auch eine zweite Studie aus den USA zeigt, dass CAR-T-Zellen Hirntumoren wie Glioblastome signifikant verkleinern können.
Die Therapie funktioniert, indem T-Zellen gentechnisch so verĂ€ndert werden, dass sie Tumorzellen besser erkennen und zerstören können. Trotz des noch begrenzten Einsatzes gilt sie als potenzielle Revolution in der Krebstherapie â insbesondere fĂŒr Patient:innen mit bislang kaum behandelbaren soliden Tumoren.
đ Weiterlesen: The Guardian
đ Weiterlesen: Pharmazeutische Zeitung
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2 đ Vitamin D â Ein MolekĂŒl gegen das Altern?
Eine neue Studie legt nahe, dass eine tĂ€gliche NahrungsergĂ€nzung mit Vitamin D den altersbedingten Telomerabbau verlangsamen könnte â ein potenzieller SchlĂŒssel zur gesunden Alterung. Die VITAL-Studie (Vitamin D and Omega-3 Trial) ist eine groĂ angelegte, placebokontrollierte Doppelblindstudie mit 25.871 Teilnehmer:innen. FĂŒr die aktuelle Analyse wurden rund 1.054 Proband:innen untersucht, deren TelomerlĂ€ngen zu Beginn und nach vier Jahren Supplementierung gemessen wurden.
Die Ergebnisse:
- Teilnehmer:innen, die tĂ€glich 2.000 I.E. Vitamin D einnahmen, zeigten signifikant weniger TelomerverkĂŒrzung als die Placebogruppe.
- Der Effekt war insbesondere bei Teilnehmer:innen ohne anfÀnglichen Vitamin-D-Mangel sichtbar.
- Die Autoren betonen jedoch: Dies ist kein Freifahrtschein fĂŒr unkritische Supplementierung.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vitamin D eine Rolle bei der Zellalterung spielen könnte â jedoch sind weitere Studien nötig, um die klinische Relevanz und Langzeitwirkung zu klĂ€ren. Besonders spannend: Die TelomerverkĂŒrzung gilt als Biomarker fĂŒr biologische Alterung, was diese Studie in den Kontext einer personalisierten PrĂ€ventivmedizin rĂŒckt.
đ Weiterlesen: VITAL-Studie: Telomerenabbau an den Chromosomen unter Vitamin D signifikant geringer als unter Plazebo: Langsamere Zellalterung?
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3 đ Virus gegen Krebs: MĂŒnchner Start-up entwickelt neuartige Immuntherapie
Das TUM-Start-up Fusix Biotech entwickelt eine neuartige, virusbasierte Immuntherapie gegen Krebs. Die Idee: Ein gentechnisch konstruiertes Virus infiziert gezielt Tumorzellen und zwingt sie zur Fusion mit Nachbarzellen â bis diese platzen. Dadurch wird das Immunsystem aktiviert, das nun auch vormals "unsichtbare" Tumorzellen erkennt und bekĂ€mpft. Privatdozentin Dr. Jennifer Altomonte, die das Projekt an der Technischen UniversitĂ€t MĂŒnchen initiiert hat, kombiniert dazu Eigenschaften zweier tierischer Viren und eliminiert Sicherheitsrisiken fĂŒr den Menschen. In Zell- und Tierversuchen zeigte sich: Das Virus vermehrt sich nur in Krebszellen â bei niedriger Dosis mit hoher Wirksamkeit. Erste klinische Studien bei Leberkrebs sind geplant.
Das Team, gefördert vom TUM Venture Lab Healthcare und ausgezeichnet mit dem M4-Award, wird sich am 17. Juni auf der HLTH Europe in Amsterdam prÀsentieren. Dort tritt Fusix im EIT Health Catapult-Finale gegen zwei weitere europÀische Life-Science-Start-ups an.
Zur Pressemeldung der TUM: Ein therapeutisches Virus gegen Krebs
4 đ Statine und Depression: Kein nachgewiesener Zusatzeffekt
Statine senken Cholesterin und schĂŒtzen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kleinere Studien deuteten darauf hin, dass sie auch antidepressiv wirken könnten. Forschende der CharitĂ© Klinik fĂŒr Psychiatrie und Psychotherapie, ĂŒberprĂŒften dies in einer kontrollierten Studie (kĂŒrzlich im Fachmagazin JAMA Psychiatry erschienen), fanden jedoch keinen zusĂ€tzlichen antidepressiven Effekt.
Sie empfehlen Statine gemÀà den Leitlinien als Cholesterinsenker, nicht zur Behandlung von Depressionen. Cholesterinsenker sind weltweit hĂ€ufig verschrieben und mindern EntzĂŒndungen. Depression und Adipositas treten oft gemeinsam auf, weshalb viele Betroffene Statine einnehmen. In einer groĂangelegten Studie erhielten 161 Teilnehmende entweder ein Statin oder ein Placebo zusĂ€tzlich zu einem Antidepressivum. Die Untersuchung war randomisiert und doppelblind. Forschende erfassten die Depressionssymptomatik, Cholesterinwerte und EntzĂŒndungsmarker. Obwohl sich die EntzĂŒndungswerte durch Statine besserten, zeigte sich kein zusĂ€tzlicher antidepressiver Effekt. Klassische Antidepressiva bleiben der Goldstandard. Statine sollten weiterhin gegen Arteriosklerose eingesetzt werden. Das Forschungsteam plant weitere Untersuchungen zu individuellen Unterschieden. Ziel ist die Verbesserung der Behandlungsstrategien fĂŒr Menschen mit Depressionen und Begleiterkrankungen.
Weiterlesen auf den Seiten der Charité
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5 đ Typ-2-Diabetes ist nicht gleich Typ-2-Diabetes
Dr. Martin Schön vom Deutschen Diabetes-Zentrum wurde fĂŒr seine Forschung zur HeterogenitĂ€t des Typ-2-Diabetes mit dem PrĂ€ventionspreis der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Innere Medizin ausgezeichnet. Mithilfe eines innovativen Algorithmus analysierte sein Team klinische Routinedaten, um Patient:innen mit erhöhtem Risiko fĂŒr Komplikationen frĂŒhzeitig zu identifizieren â etwa fĂŒr Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder frĂŒhe Sterblichkeit. Das Besondere: Die Studie liefert Grundlagen fĂŒr personalisierte Behandlungsstrategien und wurde im Rahmen der Deutschen Diabetes-Studie (GDS) validiert. Ein online verfĂŒgbares Tool hilft bereits heute im Klinikalltag, Patient:innen prĂ€ziser einzuschĂ€tzen.
Schöns Arbeit bringt die PrĂ€zisionsdiabetologie einen groĂen Schritt voran â mit praxisrelevanten Ergebnissen, die sich unmittelbar in die Versorgung ĂŒbertragen lassen.
đ Quelle: DDZ
đ Online-Tool: Prediction Diabetes Outcome
Was bedeutet das genau?
- Visualisierung mit dem DDRTree-Algorithmus:
- Der DDRTree-Algorithmus ist eine spezielle Methode aus der Datenanalyse, mit der komplexe, hochdimensionale Daten (wie z.âŻB. viele Laborwerte, KörpermaĂe, EntzĂŒndungsmarker) in eine zwei- oder dreidimensionale Karte ĂŒbersetzt werden.
- Dadurch können unterschiedliche Diabetes-PhĂ€notypen grafisch dargestellt werden â etwa Gruppen von Patient:innen, die sich in Insulinproduktion, Fettverteilung oder EntzĂŒndungsprofil unterscheiden.
- Vorhersage mit âcompeting risk modelsâ:
- Diese Modelle berechnen das Risiko fĂŒr verschiedene diabetesbedingte Komplikationen, wie z.âŻB. Herzinfarkt, NierenschĂ€den oder frĂŒhzeitige Sterblichkeit.
- âCompeting riskâ bedeutet dabei: Wenn jemand z.âŻB. an einer Komplikation stirbt, kann er keine andere mehr entwickeln â das berĂŒcksichtigt das Modell, um realistische Risikoprognosen zu liefern.
Diese Art der Analyse erlaubt eine viel individuellere EinschĂ€tzung, welcher Typ von Diabetes bei einer Person vorliegt und welches Risiko fĂŒr Komplikationen besteht. Damit können Therapie und PrĂ€vention gezielter und wirksamer gestaltet werden â ein wichtiger Schritt hin zur personalisierter Medizin im Diabetesbereich.
đŹ Ăber unseren Tellerrand
1ïžâŁ Roter Punkt und Fingerabdruck: Ein Blick in die Gedankenwelt der Neandertaler
Ein Granitkiesel aus Zentralspanien sorgt fĂŒr Diskussionen unter PalĂ€oanthropolog:innen. In der Höhle Abrigo de San LĂĄzaro bei Segovia entdeckten Forschende einen 43.000 Jahre alten Stein mit rotem Pigment und einem vollstĂ€ndigen Fingerabdruck. Die Fundschicht stammt aus einer Zeit, in der ausschlieĂlich Neandertaler in der Region lebten. Der Kiesel wurde offenbar bewusst in die Höhle gebracht. Analysen zeigen, dass das Pigment Ocker ist, das nicht in der Umgebung vorkommt. Ein Team aus ArchĂ€olog:innen und Forensiker:innen untersuchte den Abdruck mit modernen Methoden wie 3D-Scanning und Rasterelektronenmikroskopie.
Die dermatoglyphische Analyse ergab 13 individuelle Merkmale, die auf einen erwachsenen Mann hindeuten. Auf der markierten OberflĂ€che befinden sich drei Vertiefungen in Dreiecksform â der rote Punkt exakt im Zentrum. Diese Anordnung könnte eine Gesichtsdarstellung sein. Forschende sprechen von einer statistisch unwahrscheinlichen ZufĂ€lligkeit der Markierung. Denn diese Struktur wecke Assoziationen an ein Gesicht: zwei âAugenâ, ein âMundâ, und der rote Punkt als Nase oder Stirnmitte. Die Wissenschaft bezeichnet dieses PhĂ€nomen als Pareidolie â das menschliche Erkennen von vertrauten Mustern (etwa Gesichtern) in zufĂ€lligen Strukturen.
Bisher gibt es kaum vergleichbare Funde mit einer individuellen Spur eines Neandertalers und pigmentierter Gestaltung. Ein teils erhaltener Fingerabdruck im Harz aus Königsaue und einfache Ritzmuster auf Muscheln und Steinen wurden bereits diskutiert â doch keines dieser Objekte kombiniert eine individuelle Spur eines Neandertalers mit pigmentierter Gestaltung in einem nicht-utilitaristischen Kontext.
Die Entdeckung trÀgt zum wachsenden VerstÀndnis der kreativen und symbolischen FÀhigkeiten der Neandertaler bei. Der Stein von San Låzaro dokumentiert eine bewusste Handlung mit Pigment und zeigt den Àltesten Fingerabdruck eines Neandertalers. Er ist ein Fenster in die Gedankenwelt eines Menschen vor 43.000 Jahren.
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2ïžâŁ Warum Schönheit in manchen LĂ€ndern (k)ein Vorteil ist
Eine neue Studie der UniversitĂ€t Mannheim untersucht, wie Kulturen AttraktivitĂ€t bewerten und welchen Einfluss Schönheit auf den gesellschaftlichen Erfolg hat. Die Forschenden analysierten Sprachmodelle aus 68 Sprachen, um zu bestimmen, wie Begriffe wie âschönâ mit positiven Eigenschaften verknĂŒpft sind. Die sogenannte âSchönheitsprĂ€mieâ â Vorteile fĂŒr attraktive Menschen im Beruf und Privatleben â ist weltweit verbreitet, aber unterschiedlich stark ausgeprĂ€gt: In westeuropĂ€ischen LĂ€ndern wie Frankreich oder Italien wird Schönheit oft mit Kompetenz und Erfolg assoziiert. In RumĂ€nien und Vietnam hingegen gibt es eher negative VerknĂŒpfungen mit Inkompetenz oder Misstrauen.
Die Ursache dafĂŒr bleibt unklar, doch Schönheit könnte in manchen Kulturen stĂ€rker mit evolutionĂ€ren Vorteilen verbunden sein. Die bisherige Forschung zeigt, dass Schönheit als Zeichen von Gesundheit gilt und mit höheren Ăberlebenschancen korreliert. Die Studie macht deutlich, dass kulturelle Schönheitsnormen Einfluss auf gesellschaftliche Machtstrukturen haben. Wenn Schönheit unterschiedlich bewertet wird, beeinflusst dies BewerbungsgesprĂ€che, Gehaltsverhandlungen und soziale Chancen. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant fĂŒr die internationale Ungleichheitsforschung. Die Studienautoren betonen, dass kulturelle Unterschiede bei Schönheitswahrnehmung oft unterschĂ€tzt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Schönheit nicht ĂŒberall den gleichen sozialen Wert hat.
đŁ AnkĂŒndigungen
1ïžâŁ Wissenschaft trifft Kunst: Die versteckten Infrastrukturen des Lebens
Die neue Sonderausstellung âGefĂ€Ăe: Infrastrukturen des Lebensâ im Berliner Medizinhistorischen Museum der CharitĂ© widmet sich den verborgenen GefĂ€Ăsystemen von Pflanzen, Tieren, Menschen und StĂ€dten. Sie ist Teil des matter Festivals 2025, das Materialkultur interdisziplinĂ€r erforscht. Im Körper transportieren Arterien und Venen das Blut, Pflanzen leiten Wasser und NĂ€hrstoffe, StĂ€dte verfĂŒgen ĂŒber Kanalnetze â essentielle Systeme, die oft ĂŒbersehen werden. Die Ausstellung zeigt, wie Biologie, Design und Medizintechnik zusammenwirken, um kĂŒnstliche Organe und andere Innovationen zu entwickeln. Forschende aus Experimenteller Chirurgie, Materialwissenschaft und Design arbeiten an neuen Lösungen inspiriert von der Natur. Die Ausstellung lĂ€uft vom 5. Juni bis 12. Oktober und gibt spannende Einblicke in die Logik lebendiger Systeme. Das Museum ist dienstags, donnerstags, freitags und sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr sowie mittwochs und samstags von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Am Montag bleibt es geschlossen.
Rahmenprogramm
PrÀsentation zur Ausstellung Mit Prof. Igor M. Sauer, Prof. Moritz Queisner, Dr. Eriselda Keshi, Dr. Assal Daneshgar und Iva Reƥetar Samstag, den 28. Juni 2025, 17 bis 18 Uhr in der Hörsaalruine des BMM, Virchowweg 16
Kuratorische FĂŒhrung
Mit Prof. Igor M. Sauer und Navena Widulin, Mittwoch, den 13. August 2025, 17 bis 18 Uhr
Diskurs zur Organspende in Deutschland und Spanien
Podiumsdiskussion mit Dr. Dr. Sandra Loder, Prof. Johan Pratschke, Prof. Beatriz DomĂnguez Gil, Prof. Eduardo Miñambres und Prof. JosĂ© Ăngel LĂłpez Baena, Moderation: Christian Maier, Montag, den 15. September, 17:30 bis 21:30 Uhr in der Botschaft von Spanien in Deutschland, Lichtensteinallee 1 in 10787 Berlin
Finissage und Podiumsdiskussion: âGefĂ€Ăstrukturen im Körper und in der Stadtâ
Mit Prof. Timothy Moss, Prof. Andreas Greiner, Stephan Natz und Prof. Igor M. Sauer, Moderation: Friederike Walch-Nasseri, Sonntag, den 12. Oktober 2025, 14 bis 17 Uhr in der Hörsaalruine BMM, Virchowweg 16
Die Sonderausstellung âGefĂ€Ăe: Infrastrukturen des Lebensâ ist eine Kooperation des Berliner Medizinhistorischen Museums und der Experimentellen Chirurgie der CharitĂ© mit dem Exzellenzcluster âMatters of Activityâ der Humboldt-UniversitĂ€t zu Berlin im Rahmen des __matter Festivals 2025.
đ Wann: ab vom 5. Juni bis 12. Oktober 2025
đ Wo: Berliner Medizinhistorisches Museum, Campus CharitĂ© Mitte, Virchowweg 17, 10117 Berlin (dienstags, donnerstags, freitags und sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie mittwochs und sonntags von 10 bis 19 Uhr)
2ïžâŁ WĂŒrzburg: Digitalisierung des Hörsystems im Fokus
Am 28. Juni 2025 findet im WĂŒrzburger Tagungszentrum Burkardushaus ein Infotag zum Thema "Rund um das Hörsystem" statt. Organisiert vom Bayerischen Cochlea Implantat Verband e.V. und dem Comprehensive Hearing Center des Uniklinikums WĂŒrzburg, werden neueste Entwicklungen bei HörgerĂ€ten und Cochlea-Implantaten sowie deren Digitalisierung vorgestellt.
UniversitĂ€tsklinikum WĂŒrzburg: Infotag am 28. Juni 2025: Rund um das Hörsystem
đ Wann: 28. Juni 2025
đ Wo: Tagungszentrum Burkardushaus, WĂŒrzburger Dom, Am Bruderhof 1, 97070 WĂŒrzburg
đ€ IchalsPatient
1ïžâŁ Vom Patienten zur Ărztin: Jennys unglaublicher Lebensweg
Jenny G. erhĂ€lt bereits vor ihrer Einschulung die Diagnose Osteosarkom im rechten Knie. Ihre Ăberlebenschance wird auf höchstens zehn Prozent geschĂ€tzt. Trotz zahlreicher Operationen, intensiver Chemotherapien und RĂŒckfĂ€llen kĂ€mpft sie weiter â bis schlieĂlich ihr rechtes Bein amputiert wird. 2007 kommt die erlösende Nachricht: tumorfrei. Doch zwei Jahre spĂ€ter wird ein weiteres Osteosarkom im linken Oberschenkel entdeckt, und die krĂ€ftezehrende Behandlung beginnt erneut. FĂŒnf Jahre verbringt sie in der Kinderonkologie in Frankfurt, doch die Klinik bedeutet fĂŒr sie nicht nur Angst, sondern auch Geborgenheit.
Jennys Optimismus prĂ€gt sie tief: Sie glaubt immer daran, dass es besser wird. Ein Arzt, der ĂŒberrascht ist, sie lebend zu sehen, motiviert sie, Medizin zu studieren. Heute arbeitet sie genau dort, wo sie einst um ihr Leben kĂ€mpfte â als AssistenzĂ€rztin an der UniversitĂ€tsmedizin Frankfurt. Ihre Beinprothesen sind fĂŒr sie Alltag, sie fĂŒhlt sich nicht durch die Krankheit definiert. Neben der Medizin war sie 2019 Teil der deutschen paralympischen Ruder-Nationalmannschaft. Nun widmet sie sich dem Tennis, spielt auf nationalen und internationalen Turnieren. Ihre frĂŒheren Ărzt:innen verfolgen ihren Weg mit Stolz und Freude. Jenny ist seit 17 Jahren tumorfrei, doch die Angst vor einem RĂŒckfall bleibt. Ihr Vater ist besonders stolz auf ihre Entscheidung, sich fĂŒr ihre Promotion jenen Arzt als Doktorvater zu wĂ€hlen, der einst ihre Ăberlebenschance so gering einschĂ€tzte.

Weitere Infos zu Jennys Schicksal
2ïžâŁ Mitmachen und helfen: Studie erforscht Wahrnehmung von SchilddrĂŒsenknoten
Das Allgemeinmedizinische Institut (Direktor: Prof. Dr. Thomas KĂŒhlein) des Uniklinikums Erlangen sucht Patientinnen und Patienten, die von ihren Erfahrungen rund um eine SchilddrĂŒsenerkrankung und die damit zusammenhĂ€ngende Diagnostik berichten möchten. Hintergrund ist die neue Studie DIAMANT-SD der Erlanger Allgemeinmedizin, die sich mit der Diagnostik bei SchilddrĂŒsenknoten befasst.
Wie nehmen Betroffene die Diagnose âgutartiger SchilddrĂŒsenknotenâ wahr? Und wie die Untersuchungen, die im Zuge dessen durchgefĂŒhrt wurden bzw. werden? Dies möchte das Erlanger Forschungsteam erfahren. Gesucht werden Frauen und MĂ€nner ab 18 Jahren, die aufgrund gutartiger SchilddrĂŒsenknoten zu Kontrolluntersuchungen bei verschiedenen Ărztinnen oder Ărzten waren bzw. sind.
Ein Interview dauert ca. 60 Minuten. Es kann wahlweise bei den Teilnehmenden zu Hause oder in der Allgemeinmedizin des Uniklinikums Erlangen stattfinden. Alle Befragten erhalten eine AufwandsentschÀdigung in Höhe von 50 Euro.
Weitere Informationen fĂŒr Interessierte: Ciara Fink, Tel. 09131/ 8531140
allgemeinmedizin(at)uk-erlangen.de
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