Foto der Woche Klara Kulikova

🗞 23/2025

CAR-T-Zelltherapie verlĂ€ngert Leben um 40 % · MolekĂŒl gegen das Altern? · Virus gegen Krebs · Ein Blick in die Gedankenwelt der Neandertaler · Warum Schönheit in manchen LĂ€ndern (k)ein Vorteil ist

Mirjam Bauer Karl-Richard Eberle

📌 5 weekly picks

1 📌 Revolution bei soliden Tumoren: CAR-T-Zelltherapie verlĂ€ngert Leben um 40 %

Erstmals zeigt eine randomisierte Studie, dass die CAR-T-Zelltherapie auch bei soliden Tumoren wirkt – bisher war ihr Erfolg auf Blutkrebs beschrĂ€nkt. In der Studie aus China erhielten ĂŒber 100 Patient:innen mit fortgeschrittenem Magen- oder gastroösophagealem Übergangskarzinom entweder Standardtherapie oder die sogenannte „Satri-cel“-CAR-T-Zelltherapie. Das Ergebnis: Die Lebenszeit verlĂ€ngerte sich im Durchschnitt um 40 %, das progressionsfreie Überleben verdoppelte sich fast.

Die Ergebnisse, publiziert in The Lancet und vorgestellt beim ASCO-Kongress in Chicago, wurden von Onkolog:innen als „Meilenstein“ und „Paradigmenwechsel“ gefeiert. Auch eine zweite Studie aus den USA zeigt, dass CAR-T-Zellen Hirntumoren wie Glioblastome signifikant verkleinern können.

Die Therapie funktioniert, indem T-Zellen gentechnisch so verĂ€ndert werden, dass sie Tumorzellen besser erkennen und zerstören können. Trotz des noch begrenzten Einsatzes gilt sie als potenzielle Revolution in der Krebstherapie – insbesondere fĂŒr Patient:innen mit bislang kaum behandelbaren soliden Tumoren.

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2 📌 Vitamin D – Ein MolekĂŒl gegen das Altern?

Eine neue Studie legt nahe, dass eine tĂ€gliche NahrungsergĂ€nzung mit Vitamin D den altersbedingten Telomerabbau verlangsamen könnte – ein potenzieller SchlĂŒssel zur gesunden Alterung. Die VITAL-Studie (Vitamin D and Omega-3 Trial) ist eine groß angelegte, placebokontrollierte Doppelblindstudie mit 25.871 Teilnehmer:innen. FĂŒr die aktuelle Analyse wurden rund 1.054 Proband:innen untersucht, deren TelomerlĂ€ngen zu Beginn und nach vier Jahren Supplementierung gemessen wurden.

Die Ergebnisse:

  • Teilnehmer:innen, die tĂ€glich 2.000 I.E. Vitamin D einnahmen, zeigten signifikant weniger TelomerverkĂŒrzung als die Placebogruppe.
  • Der Effekt war insbesondere bei Teilnehmer:innen ohne anfĂ€nglichen Vitamin-D-Mangel sichtbar.
  • Die Autoren betonen jedoch: Dies ist kein Freifahrtschein fĂŒr unkritische Supplementierung.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vitamin D eine Rolle bei der Zellalterung spielen könnte – jedoch sind weitere Studien nötig, um die klinische Relevanz und Langzeitwirkung zu klĂ€ren. Besonders spannend: Die TelomerverkĂŒrzung gilt als Biomarker fĂŒr biologische Alterung, was diese Studie in den Kontext einer personalisierten PrĂ€ventivmedizin rĂŒckt.

🔗 Weiterlesen: VITAL-Studie: Telomerenabbau an den Chromosomen unter Vitamin D signifikant geringer als unter Plazebo: Langsamere Zellalterung?

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3 📌 Virus gegen Krebs: MĂŒnchner Start-up entwickelt neuartige Immuntherapie

Das TUM-Start-up Fusix Biotech entwickelt eine neuartige, virusbasierte Immuntherapie gegen Krebs. Die Idee: Ein gentechnisch konstruiertes Virus infiziert gezielt Tumorzellen und zwingt sie zur Fusion mit Nachbarzellen – bis diese platzen. Dadurch wird das Immunsystem aktiviert, das nun auch vormals "unsichtbare" Tumorzellen erkennt und bekĂ€mpft. Privatdozentin Dr. Jennifer Altomonte, die das Projekt an der Technischen UniversitĂ€t MĂŒnchen initiiert hat, kombiniert dazu Eigenschaften zweier tierischer Viren und eliminiert Sicherheitsrisiken fĂŒr den Menschen. In Zell- und Tierversuchen zeigte sich: Das Virus vermehrt sich nur in Krebszellen – bei niedriger Dosis mit hoher Wirksamkeit. Erste klinische Studien bei Leberkrebs sind geplant.

Das Team, gefördert vom TUM Venture Lab Healthcare und ausgezeichnet mit dem M4-Award, wird sich am 17. Juni auf der HLTH Europe in Amsterdam prÀsentieren. Dort tritt Fusix im EIT Health Catapult-Finale gegen zwei weitere europÀische Life-Science-Start-ups an.

Zur Pressemeldung der TUM: Ein therapeutisches Virus gegen Krebs

4 📌 Statine und Depression: Kein nachgewiesener Zusatzeffekt

Statine senken Cholesterin und schĂŒtzen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kleinere Studien deuteten darauf hin, dass sie auch antidepressiv wirken könnten. Forschende der CharitĂ© Klinik fĂŒr Psychiatrie und Psychotherapie, ĂŒberprĂŒften dies in einer kontrollierten Studie (kĂŒrzlich im Fachmagazin JAMA Psychiatry erschienen), fanden jedoch keinen zusĂ€tzlichen antidepressiven Effekt.

Sie empfehlen Statine gemĂ€ĂŸ den Leitlinien als Cholesterinsenker, nicht zur Behandlung von Depressionen. Cholesterinsenker sind weltweit hĂ€ufig verschrieben und mindern EntzĂŒndungen. Depression und Adipositas treten oft gemeinsam auf, weshalb viele Betroffene Statine einnehmen. In einer großangelegten Studie erhielten 161 Teilnehmende entweder ein Statin oder ein Placebo zusĂ€tzlich zu einem Antidepressivum. Die Untersuchung war randomisiert und doppelblind. Forschende erfassten die Depressionssymptomatik, Cholesterinwerte und EntzĂŒndungsmarker. Obwohl sich die EntzĂŒndungswerte durch Statine besserten, zeigte sich kein zusĂ€tzlicher antidepressiver Effekt. Klassische Antidepressiva bleiben der Goldstandard. Statine sollten weiterhin gegen Arteriosklerose eingesetzt werden. Das Forschungsteam plant weitere Untersuchungen zu individuellen Unterschieden. Ziel ist die Verbesserung der Behandlungsstrategien fĂŒr Menschen mit Depressionen und Begleiterkrankungen.

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5 📌 Typ-2-Diabetes ist nicht gleich Typ-2-Diabetes

Dr. Martin Schön vom Deutschen Diabetes-Zentrum wurde fĂŒr seine Forschung zur HeterogenitĂ€t des Typ-2-Diabetes mit dem PrĂ€ventionspreis der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Innere Medizin ausgezeichnet. Mithilfe eines innovativen Algorithmus analysierte sein Team klinische Routinedaten, um Patient:innen mit erhöhtem Risiko fĂŒr Komplikationen frĂŒhzeitig zu identifizieren – etwa fĂŒr Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder frĂŒhe Sterblichkeit. Das Besondere: Die Studie liefert Grundlagen fĂŒr personalisierte Behandlungsstrategien und wurde im Rahmen der Deutschen Diabetes-Studie (GDS) validiert. Ein online verfĂŒgbares Tool hilft bereits heute im Klinikalltag, Patient:innen prĂ€ziser einzuschĂ€tzen.

Schöns Arbeit bringt die PrĂ€zisionsdiabetologie einen großen Schritt voran – mit praxisrelevanten Ergebnissen, die sich unmittelbar in die Versorgung ĂŒbertragen lassen.

🔗 Quelle: DDZ

🔗 Online-Tool: Prediction Diabetes Outcome

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Das Programm dient dazu, die Vielfalt (HeterogenitĂ€t) der AusprĂ€gungen des Typ-2-Diabetes (T2D) sichtbar zu machen – also zu zeigen, wie unterschiedlich die Krankheit bei verschiedenen Menschen verlaufen kann. Außerdem hilft es dabei, die weitere Entwicklung der Erkrankung vorherzusagen, zum Beispiel das Risiko fĂŒr Komplikationen.

Was bedeutet das genau?

  1. Visualisierung mit dem DDRTree-Algorithmus:
    • Der DDRTree-Algorithmus ist eine spezielle Methode aus der Datenanalyse, mit der komplexe, hochdimensionale Daten (wie z. B. viele Laborwerte, Körpermaße, EntzĂŒndungsmarker) in eine zwei- oder dreidimensionale Karte ĂŒbersetzt werden.
    • Dadurch können unterschiedliche Diabetes-PhĂ€notypen grafisch dargestellt werden – etwa Gruppen von Patient:innen, die sich in Insulinproduktion, Fettverteilung oder EntzĂŒndungsprofil unterscheiden.
  2. Vorhersage mit „competing risk models“:
    • Diese Modelle berechnen das Risiko fĂŒr verschiedene diabetesbedingte Komplikationen, wie z. B. Herzinfarkt, NierenschĂ€den oder frĂŒhzeitige Sterblichkeit.
    • „Competing risk“ bedeutet dabei: Wenn jemand z. B. an einer Komplikation stirbt, kann er keine andere mehr entwickeln – das berĂŒcksichtigt das Modell, um realistische Risikoprognosen zu liefern.

Diese Art der Analyse erlaubt eine viel individuellere EinschĂ€tzung, welcher Typ von Diabetes bei einer Person vorliegt und welches Risiko fĂŒr Komplikationen besteht. Damit können Therapie und PrĂ€vention gezielter und wirksamer gestaltet werden – ein wichtiger Schritt hin zur personalisierter Medizin im Diabetesbereich.

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1ïžâƒŁ Roter Punkt und Fingerabdruck: Ein Blick in die Gedankenwelt der Neandertaler

Ein Granitkiesel aus Zentralspanien sorgt fĂŒr Diskussionen unter PalĂ€oanthropolog:innen. In der Höhle Abrigo de San LĂĄzaro bei Segovia entdeckten Forschende einen 43.000 Jahre alten Stein mit rotem Pigment und einem vollstĂ€ndigen Fingerabdruck. Die Fundschicht stammt aus einer Zeit, in der ausschließlich Neandertaler in der Region lebten. Der Kiesel wurde offenbar bewusst in die Höhle gebracht. Analysen zeigen, dass das Pigment Ocker ist, das nicht in der Umgebung vorkommt. Ein Team aus ArchĂ€olog:innen und Forensiker:innen untersuchte den Abdruck mit modernen Methoden wie 3D-Scanning und Rasterelektronenmikroskopie.

Die dermatoglyphische Analyse ergab 13 individuelle Merkmale, die auf einen erwachsenen Mann hindeuten. Auf der markierten OberflĂ€che befinden sich drei Vertiefungen in Dreiecksform – der rote Punkt exakt im Zentrum. Diese Anordnung könnte eine Gesichtsdarstellung sein. Forschende sprechen von einer statistisch unwahrscheinlichen ZufĂ€lligkeit der Markierung. Denn diese Struktur wecke Assoziationen an ein Gesicht: zwei „Augen“, ein „Mund“, und der rote Punkt als Nase oder Stirnmitte. Die Wissenschaft bezeichnet dieses PhĂ€nomen als Pareidolie – das menschliche Erkennen von vertrauten Mustern (etwa Gesichtern) in zufĂ€lligen Strukturen.

Bisher gibt es kaum vergleichbare Funde mit einer individuellen Spur eines Neandertalers und pigmentierter Gestaltung. Ein teils erhaltener Fingerabdruck im Harz aus Königsaue und einfache Ritzmuster auf Muscheln und Steinen wurden bereits diskutiert – doch keines dieser Objekte kombiniert eine individuelle Spur eines Neandertalers mit pigmentierter Gestaltung in einem nicht-utilitaristischen Kontext.

Die Entdeckung trÀgt zum wachsenden VerstÀndnis der kreativen und symbolischen FÀhigkeiten der Neandertaler bei. Der Stein von San Låzaro dokumentiert eine bewusste Handlung mit Pigment und zeigt den Àltesten Fingerabdruck eines Neandertalers. Er ist ein Fenster in die Gedankenwelt eines Menschen vor 43.000 Jahren.

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Quelle: ingenieur

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2ïžâƒŁ Warum Schönheit in manchen LĂ€ndern (k)ein Vorteil ist

Eine neue Studie der UniversitĂ€t Mannheim untersucht, wie Kulturen AttraktivitĂ€t bewerten und welchen Einfluss Schönheit auf den gesellschaftlichen Erfolg hat. Die Forschenden analysierten Sprachmodelle aus 68 Sprachen, um zu bestimmen, wie Begriffe wie „schön“ mit positiven Eigenschaften verknĂŒpft sind. Die sogenannte „SchönheitsprĂ€mie“ – Vorteile fĂŒr attraktive Menschen im Beruf und Privatleben – ist weltweit verbreitet, aber unterschiedlich stark ausgeprĂ€gt: In westeuropĂ€ischen LĂ€ndern wie Frankreich oder Italien wird Schönheit oft mit Kompetenz und Erfolg assoziiert. In RumĂ€nien und Vietnam hingegen gibt es eher negative VerknĂŒpfungen mit Inkompetenz oder Misstrauen.

Die Ursache dafĂŒr bleibt unklar, doch Schönheit könnte in manchen Kulturen stĂ€rker mit evolutionĂ€ren Vorteilen verbunden sein. Die bisherige Forschung zeigt, dass Schönheit als Zeichen von Gesundheit gilt und mit höheren Überlebenschancen korreliert. Die Studie macht deutlich, dass kulturelle Schönheitsnormen Einfluss auf gesellschaftliche Machtstrukturen haben. Wenn Schönheit unterschiedlich bewertet wird, beeinflusst dies BewerbungsgesprĂ€che, Gehaltsverhandlungen und soziale Chancen. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant fĂŒr die internationale Ungleichheitsforschung. Die Studienautoren betonen, dass kulturelle Unterschiede bei Schönheitswahrnehmung oft unterschĂ€tzt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Schönheit nicht ĂŒberall den gleichen sozialen Wert hat.

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📣 AnkĂŒndigungen

1ïžâƒŁ Wissenschaft trifft Kunst: Die versteckten Infrastrukturen des Lebens

Die neue Sonderausstellung „GefĂ€ĂŸe: Infrastrukturen des Lebens“ im Berliner Medizinhistorischen Museum der CharitĂ© widmet sich den verborgenen GefĂ€ĂŸsystemen von Pflanzen, Tieren, Menschen und StĂ€dten. Sie ist Teil des matter Festivals 2025, das Materialkultur interdisziplinĂ€r erforscht. Im Körper transportieren Arterien und Venen das Blut, Pflanzen leiten Wasser und NĂ€hrstoffe, StĂ€dte verfĂŒgen ĂŒber Kanalnetze – essentielle Systeme, die oft ĂŒbersehen werden. Die Ausstellung zeigt, wie Biologie, Design und Medizintechnik zusammenwirken, um kĂŒnstliche Organe und andere Innovationen zu entwickeln. Forschende aus Experimenteller Chirurgie, Materialwissenschaft und Design arbeiten an neuen Lösungen inspiriert von der Natur. Die Ausstellung lĂ€uft vom 5. Juni bis 12. Oktober und gibt spannende Einblicke in die Logik lebendiger Systeme. Das Museum ist dienstags, donnerstags, freitags und sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr sowie mittwochs und samstags von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Am Montag bleibt es geschlossen.

Rahmenprogramm
PrÀsentation zur Ausstellung Mit Prof. Igor M. Sauer, Prof. Moritz Queisner, Dr. Eriselda Keshi, Dr. Assal Daneshgar und Iva Reƥetar Samstag, den 28. Juni 2025, 17 bis 18 Uhr in der Hörsaalruine des BMM, Virchowweg 16

Kuratorische FĂŒhrung

Mit Prof. Igor M. Sauer und Navena Widulin, Mittwoch, den 13. August 2025, 17 bis 18 Uhr

Diskurs zur Organspende in Deutschland und Spanien

Podiumsdiskussion mit Dr. Dr. Sandra Loder, Prof. Johan Pratschke, Prof. Beatriz Domínguez Gil, Prof. Eduardo Miñambres und Prof. José Ángel López Baena, Moderation: Christian Maier, Montag, den 15. September, 17:30 bis 21:30 Uhr in der Botschaft von Spanien in Deutschland, Lichtensteinallee 1 in 10787 Berlin

Finissage und Podiumsdiskussion: „GefĂ€ĂŸstrukturen im Körper und in der Stadt“

Mit Prof. Timothy Moss, Prof. Andreas Greiner, Stephan Natz und Prof. Igor M. Sauer, Moderation: Friederike Walch-Nasseri, Sonntag, den 12. Oktober 2025, 14 bis 17 Uhr in der Hörsaalruine BMM, Virchowweg 16

Die Sonderausstellung „GefĂ€ĂŸe: Infrastrukturen des Lebens“ ist eine Kooperation des Berliner Medizinhistorischen Museums und der Experimentellen Chirurgie der CharitĂ© mit dem Exzellenzcluster „Matters of Activity“ der Humboldt-UniversitĂ€t zu Berlin im Rahmen des __matter Festivals 2025.

📅 Wann: ab vom 5. Juni bis 12. Oktober 2025

📍 Wo: Berliner Medizinhistorisches Museum, Campus CharitĂ© Mitte, Virchowweg 17, 10117 Berlin (dienstags, donnerstags, freitags und sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie mittwochs und sonntags von 10 bis 19 Uhr)

2ïžâƒŁ  WĂŒrzburg: Digitalisierung des Hörsystems im Fokus

Am 28. Juni 2025 findet im WĂŒrzburger Tagungszentrum Burkardushaus ein Infotag zum Thema "Rund um das Hörsystem" statt. Organisiert vom Bayerischen Cochlea Implantat Verband e.V. und dem Comprehensive Hearing Center des Uniklinikums WĂŒrzburg, werden neueste Entwicklungen bei HörgerĂ€ten und Cochlea-Implantaten sowie deren Digitalisierung vorgestellt.

UniversitĂ€tsklinikum WĂŒrzburg: Infotag am 28. Juni 2025: Rund um das Hörsystem

📅 Wann: 28. Juni 2025

📍 Wo: Tagungszentrum Burkardushaus, WĂŒrzburger Dom, Am Bruderhof 1, 97070 WĂŒrzburg

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Der Informationstag beginnt um 9:30 Uhr und geht bis 15:00 Uhr. FĂŒr Speisen und GetrĂ€nke wird ein Unkostenbeitrag von 10 Euro pro Person vor Ort erhoben. Wichtig ist – speziell auch wegen der begrenzten Teilnehmerzahl der Workshops – eine Anmeldung bis 24. Juni 2025 unter www.bayciv.de. Dort finden sich auch weitere Details zum Veranstaltungsprogramm.

đŸ€• IchalsPatient

1ïžâƒŁ Vom Patienten zur Ärztin: Jennys unglaublicher Lebensweg

Jenny G. erhĂ€lt bereits vor ihrer Einschulung die Diagnose Osteosarkom im rechten Knie. Ihre Überlebenschance wird auf höchstens zehn Prozent geschĂ€tzt. Trotz zahlreicher Operationen, intensiver Chemotherapien und RĂŒckfĂ€llen kĂ€mpft sie weiter – bis schließlich ihr rechtes Bein amputiert wird. 2007 kommt die erlösende Nachricht: tumorfrei. Doch zwei Jahre spĂ€ter wird ein weiteres Osteosarkom im linken Oberschenkel entdeckt, und die krĂ€ftezehrende Behandlung beginnt erneut. FĂŒnf Jahre verbringt sie in der Kinderonkologie in Frankfurt, doch die Klinik bedeutet fĂŒr sie nicht nur Angst, sondern auch Geborgenheit.

Jennys Optimismus prĂ€gt sie tief: Sie glaubt immer daran, dass es besser wird. Ein Arzt, der ĂŒberrascht ist, sie lebend zu sehen, motiviert sie, Medizin zu studieren. Heute arbeitet sie genau dort, wo sie einst um ihr Leben kĂ€mpfte – als AssistenzĂ€rztin an der UniversitĂ€tsmedizin Frankfurt. Ihre Beinprothesen sind fĂŒr sie Alltag, sie fĂŒhlt sich nicht durch die Krankheit definiert. Neben der Medizin war sie 2019 Teil der deutschen paralympischen Ruder-Nationalmannschaft. Nun widmet sie sich dem Tennis, spielt auf nationalen und internationalen Turnieren. Ihre frĂŒheren Ärzt:innen verfolgen ihren Weg mit Stolz und Freude. Jenny ist seit 17 Jahren tumorfrei, doch die Angst vor einem RĂŒckfall bleibt. Ihr Vater ist besonders stolz auf ihre Entscheidung, sich fĂŒr ihre Promotion jenen Arzt als Doktorvater zu wĂ€hlen, der einst ihre Überlebenschance so gering einschĂ€tzte.

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Weitere Infos zu Jennys Schicksal

2ïžâƒŁ Mitmachen und helfen: Studie erforscht Wahrnehmung von SchilddrĂŒsenknoten

Das Allgemeinmedizinische Institut (Direktor: Prof. Dr. Thomas KĂŒhlein) des Uniklinikums Erlangen sucht Patientinnen und Patienten, die von ihren Erfahrungen rund um eine SchilddrĂŒsenerkrankung und die damit zusammenhĂ€ngende Diagnostik berichten möchten. Hintergrund ist die neue Studie DIAMANT-SD der Erlanger Allgemeinmedizin, die sich mit der Diagnostik bei SchilddrĂŒsenknoten befasst.

Wie nehmen Betroffene die Diagnose „gutartiger SchilddrĂŒsenknoten“ wahr? Und wie die Untersuchungen, die im Zuge dessen durchgefĂŒhrt wurden bzw. werden? Dies möchte das Erlanger Forschungsteam erfahren. Gesucht werden Frauen und MĂ€nner ab 18 Jahren, die aufgrund gutartiger SchilddrĂŒsenknoten zu Kontrolluntersuchungen bei verschiedenen Ärztinnen oder Ärzten waren bzw. sind.

Ein Interview dauert ca. 60 Minuten. Es kann wahlweise bei den Teilnehmenden zu Hause oder in der Allgemeinmedizin des Uniklinikums Erlangen stattfinden. Alle Befragten erhalten eine AufwandsentschÀdigung in Höhe von 50 Euro.

Weitere Informationen fĂŒr Interessierte: Ciara Fink, Tel. 09131/ 8531140

allgemeinmedizin(at)uk-erlangen.de

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Viele SchilddrĂŒsentests und Ultraschalluntersuchungen erfolgen nicht leitliniengerecht und fĂŒhren oft zu unnötigen Folgeuntersuchungen. Das Projekt DIAMANT-SD (= SchilddrĂŒsenDIAgnostik in der AMbulANTen Versorgung) entwickelt eine Diagnostik-Box, die Ärzt:innen helfen soll, Tests gezielter einzusetzen und Risiken besser zu kommunizieren. FĂŒnfzehn Praxen testen die Box sechs Monate lang, wĂ€hrend andere Praxen ohne zusĂ€tzliche Informationen arbeiten. Nach der Testphase wird geprĂŒft, ob die Box Diagnostikentscheidungen verbessert. Das Projekt lĂ€uft drei Jahre und soll langfristig unnötige Untersuchungen vermeiden.
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