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🗞 20/2023

Darmflora wichtig für Immuntherapie · Augsburg bekommt neues Uniklinikum · Früherkennung bei kindlichem Herzinfarkt

Mirjam Bauer
Mirjam Bauer

📌 5 weekly picks

1 📌 Darmflora bestimmt Erfolg von Krebsimmuntherapien

Müssen Krebspatienten aufgrund einer Begleiterkrankung mit Antibiotika behandelt werden, sprechen sie schlechter auf eine Immuntherapie gegen den Tumor an. Welche Mechanismen hier eine Rolle spielen, ist bisher nicht vollständig geklärt. Ein internationales Team des Gustave Roussy Cancer Campus in Frankreich und des Universitätsklinikums Heidelberg hat nun neue Erkenntnisse im renommierten Fachjournal „Science“ veröffentlicht: Die Forschenden entdeckten, dass bei einer z.B. durch Antibiotika geschädigten Darmflora ein Signalprotein (MAdCAM-1) in seiner Funktion gestört wird, das für den Darm bestimmte Immunzellen ins Darmgewebe schleust. Diese Immunzellen sorgen dort für das Gleichgewicht zwischen Toleranz und Eindämmung der Darmbakterien durch das Immunsystem. Ist die Darmflora geschwächt, wandern Immunzellen, die Abwehrreaktionen unterdrücken, in den Tumor ab.

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2 📌 Prof. Dr. Klaus Markstaller erklärt im TV den Neubau des Uniklinikums Augsburgs

Der Freistaat Bayern hat sich dafür entschieden, die Uniklinik neu zu bauen, anstatt das bestehende Gebäude zu sanieren. Mehr als 1,5 Mrd. Euro sollen dafür aufgewendet werden, die Bauzeit wird rund 20 Jahre betragen. Am vergangenen Samstag, dem 13. Mai 2023, waren Prof. Dr. Klaus Markstaller und Staatsminister Markus Blume zu Gast bei a.tv in der Sendung "Zeit zu reden". Der Freistaat hat beschlossen, die Uniklinik Augsburg neu zu errichten. Staatsminister Markus Blume aus dem federführenden Wissenschaftsministerium und der Ärztliche Direktor Klaus Markstaller erläuterten die bisherige Planung, die auch die Vision eines Gesundheitsparks beinhaltet.

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3 📌 Familiäre Hypercholesterinämie könnte schon beim Kinderarzt einfach erkannt und therapiert werden

Zum Aktionstag des Herzkranken Kindes am 5. Mai machte das Aktionsbündnis Nationale Herz-Allianz (NHA) auf die häufige Erbkrankheit Familiäre Hypercholesterinämie aufmerksam. Sie kann auch bei jüngeren Menschen zu Herzinfarkten führen und könnte durch eine Untersuchung schon beim Kinderarzt einfach erkannt und therapiert werden. Für eine entsprechende Aufnahme in die medizinische Grundversorgung macht sich die Nationale Herz-Allianz jetzt stark. weiterlesen

4 📌 Lebenserwartung der Deutschen – „enttäuschend“ niedrig

„Die enttäuschende deutsche Lebenserwartung“ – so übertiteln vier Bevölkerungswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen aus Rostock und Wiesbaden ihre soeben im European Journal of Epidemiology erschienene Studie zur Lebenserwartung in sieben führenden westlichen Industrienationen. Dabei belegt Deutschland hinter den USA den zweitschlechtesten Platz und liegt teils deutlich hinter Japan, Spanien, Frankreich, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Der Abstand hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten vergrößert, obwohl Deutschland die dritthöchsten und auch dynamisch wachsende Gesundheitsausgaben hat. mehr

5 📌 pAVK: Größere Fallzahlen – besseres Behandlungsergebnis

Kliniken und Zentren, in denen ein bestimmter Eingriff häufiger vorgenommen wird, erzielen Studien zufolge bessere Ergebnisse als Einrichtungen mit weniger Routine. Dass dies auch für einen der häufigsten gefäßchirurgischen Eingriffe - die Revaskularisierung kritisch mangeldurchbluteter Extremitäten - gilt, zeigt eine aktuelle Erhebung der Forschungsgruppe GermanVasc. Die umfangreiche Analyse, in die Daten von knapp 60000 Patientinnen und Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) eingingen, wurde in der Fachzeitschrift European Journal of Vascular and Endovascular Surgery veröffentlicht. Die Studie stützt die Annahme, dass spezialisierte Zentren und hohe Fallzahlen die Behandlungsqualität fördern, so die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgieund Gefäßmedizin e.V. (DGG). Die Fachgesellschaft begrüßt daher die im Rahmen der Krankenhausreform vorgesehene Zentralisierung – sie sei grundsätzlich ein wichtiges Mittel, um bei allen Krankheitsbildern eine durchgehend hohe Behandlungsqualität sicherzustellen. mehr

💬 Über den Tellerrand

Internationale Studie - Neuartige Genvariante zeigt Schutzwirkung vor Alzheimer

Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf haben in einer internationalen Studie eine Genvariante identifiziert, die vor Alzheimer schützen könnte. Gemeinsam mit Wissenschaftler:innen der Harvard Medical School, der Universität von Antioquia/Kolumbien und weiteren Einrichtungen konnten sie feststellen, dass eine Variante des so genannten Reelin-Gens zellbiologische Prozesse reguliert, die zur Entstehung von Alzheimer beitragen. Die Erkenntnisse könnten einen neuen Ansatzpunkt in der Alzheimer-Therapie darstellen. Ihre Studienergebnisse haben die Forschenden im Fachjournal Nature Medicine veröffentlicht. weiterlesen

📣 Ankündigungen

Transplant Academy und Jahrestagung der DAG-HSZT

Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Hämatopoetische Stammzelltransplantation und Zelluläre Therapie e. V. (DAG-HSZT) lädt zur Transplant Academy und Jahrestagung nach Berlin ein. Das Kaiserin-Friedrich-Haus wird traditionell wieder Tagungs- und Begegnungsstätte sein. Die Arbeitsgemeinschaft spricht mit ihrem wissenschaftlichen Programm alle in der Stammzelltransplantation tätigen ärztlichen Kolleg:innen an, auch die der Transplantkoordination und die Fachkräfte der Pflege. zum Kongress

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Termin vormerken: 22.05.- 23.05.2023 
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