Foto der Woche: Chris Slupski

# 🗞 04/2024

Deutsche Hochschulmedizin mit Aufruf 'Haltung bewahren' · Weizen als Risikofaktor · Hilfe für krebskranke Kinder · Krebs-Patientenkademie

Karl-Richard Eberle Mirjam Bauer

📌 5 weekly picks

1 📌 Deutsche Hochschulmedizin: “Haltung bewahren!”

Die Deutsche Hochschulmedizin stellt sich entschieden gegen Rechtsextremismus und setzt sich für Demokratie und Vielfalt ein. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Deutschland appelliert die Deutsche Hochschulmedizin eindringlich, sich jeglichen radikalen, ausgrenzenden Tendenzen entgegenzustellen. Der Aufruf ist ein Schulterschluss aller Standorte der Deutschen Hochschulmedizin, um die freiheitliche Gesellschaft gegen demokratiefeindliche, rechtsextreme Kräfte zu verteidigen.

„Wir reagieren auf die jüngsten Entwicklungen und senden das Signal: Wir wollen in einem vielfältigen und weltoffenen Umfeld lehren, forschen und heilen – ungeachtet ethnischer Herkunft, Nationalität, Geschlecht oder sexueller Identität, Religion oder Weltanschauung. In der Universitätsmedizin leisten Menschen aus mehr als 100 Nationen einen wichtigen Beitrag in Forschung, Lehre und Krankenversorgung – sie sind uns willkommen. Für eine offene Gesellschaft, in der sich Talente zum Wohle der Allgemeinheit entfalten können, stellen wir uns jeder Form von Hass, Ausgrenzung und Extremismus entgegen“

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, 1. Vorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands.

Zum Aufruf der Uniklinika

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Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) und der Medizinische Fakultätentag (MFT) vertreten die Interessen der 36 Universitätsklinika sowie der 39 Medizinischen Fakultäten in Deutschland.

2 📌 Weizen als Risikofaktor für MS

Ein Forschungsteam der Universitätsmedizin Mainz hat herausgefunden, dass eine weizenhaltige Ernährung die Schwere einer Multiple Sklerose-Erkrankung (MS) fördern kann. Dies bewirkten Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI), natürliche Proteine im Weizen, während Glutenproteine die entzündlichen Reaktionen nicht beeinflussten. Die Studien bestätigen, dass die Ernährung und die Darmgesundheit den Verlauf von chronisch-entzündlichen Erkrankungen, zu denen auch MS gehört, beeinflussen können. Das Besondere ist aber, dass ein wesentliches Nahrungsmittel und hier ein definierter Bestandteil diese Entzündung fördern kann. Die Forschungsergebnisse wurden in den renommierten Zeitschriften „Gut“ und „Therapeutic Advances in Neurological Disorders“ veröffentlicht. Die Forschungsgruppe will nun untersuchen, inwieweit eine weizenfreie Ernährung medikamentöse Therapien der MS verbessern kann. „Es ist bekannt, dass bestimmte Weizenproteine entzündliche Reaktionen hervorrufen können. Dazu gehört die Zöliakie bei rund ein Prozent der Bevölkerung. Sie ist eine entzündliche Reaktion des Dünndarms auf Gluten, das Klebereiweiß des Weizens. Neu ist, dass andere Weizenproteine generell Entzündungen fördern können“, erklärt Zöliakie-Experte Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan, Direktor des Instituts für Translationale Immunologie der Universitätsmedizin Mainz und Professor an der Harvard Medical School. „Bisher gab es jedoch keine eindeutigen Belege. Nun konnten wir im Tiermodell und in einer Pilotstudie zeigen, dass bestimmte Weizenproteine die Schwere der MS fördern können.“

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3 📌 Konsortium für Entwicklungsländer: präzisere Krebsdiagnostik für alle Kinder

Weltweit sterben 40 Prozent aller krebskranken Kinder an ihrer Erkrankung. In Ländern wie Deutschland sind es im Vergleich dazu 20 Prozent aller krebskranken Kinder, die ihre Erkrankung nicht überleben. „Besonders in einkommensschwachen Ländern fehlt es an Ressourcen für die Ausbildung von Experten, zum Beispiel spezialisierten Pathologen, und damit auch an einer präzisen Diagnostik, um Kinder und Jugendliche erfolgreich behandeln zu können“, betont Prof. Dr. Stefan Pfister, Direktor am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Kinderonkologe am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD). „Krebserkrankungen bei Kindern sind sehr vielfältig. Die Tumoren so präzise wie möglich zu klassifizieren, ist für eine wirksame Behandlung daher entscheidend“, erklärt Pfister. Unter seiner Leitung haben die Einrichtungen KiTZ, DKFZ und UKHD nun das Konsortium „MNP Outreach“ (Global Outreach Study of Methylation Classification Tools for CNS Tumors and Sarcomas) ins Leben gerufen, das einkommensschwachen Ländern und Entwicklungsländern helfen soll, eine moderne molekulare Krebsdiagnostik für Kinder und Jugendliche in ihrem Land zu etablieren.
Im Rahmen des Programms erhalten Wissenschaftler:innen dieser Länder seit diesem Jahr gezielte Schulungen in Heidelberg, Laborequipment und die notwendige Analyse-Software, um ein modernes, in Heidelberg entwickeltes molekulares Diagnoseverfahren nutzen zu können. Die Organisation BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ bezuschusst die Zusammenarbeit mit den Partnerländern.

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4 📌 Einfach und schnell - Virtuelle Krebs-Patientenakademie gestartet

Das Onkologische Spitzenzentrum der beiden Münchner Unikliniken (CCC München) bietet ab sofort die virtuelle Patientenakademie an. Hier sollen Patien:innen einfach und schnell verlässliche Informationen zum Thema Krebs finden. Die Patientenakademie startete in Kooperation mit lebensmut e.V., der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V. und dem Patientenbeirat des CCC München. MINQ-Spezialist Prof. Volker Heinemann, Direktor des CCC München (LMU): „Wir möchten den Betroffenen einen schnellen, einfachen und qualitätsgesicherten Zugang zu allen nötigen und gleichzeitig wissenschaftlich fundierten Informationen rund um das Thema Krebs ermöglichen. Nur wer gut informiert ist, kann zum Mitgestalter seiner eigenen Gesundheit werden.“
Breit gefächert ist das Themenspektrum der Patientenakademie: Angeboten wird beispielsweise auch ein Nebenwirkungsmanagement mit bewährten unterstützenden Therapiemaßnahmen wie Ernährung, Sport oder Komplementärmedizin. Das Angebot der Patientenakademie wird weiterhin ausgebaut.

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Näheres im Rahmen der Auftaktveranstaltung „Diagnose Krebs: Mitwirken und Mitentscheiden verbessern“ am Samstag, 2. März, von 9 bis 16 Uhr im Hörsaal „Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie“ (Schillerstr./Ecke Nussbaumstr., 80336 München). Expert:innen informieren zu klinischen Studien und aktuellen Entwicklungen in Therapie und Diagnostik, Chirurgie, Strahlentherapie und dem Einsatz von modernen Krebsmedikamenten.

5 📌 Super-Code geknackt: Forscher des UK Erlangen entdecken zentrales Entzündungsprogramm

Die häufigsten Immunzellen im Körper sind die sogenannten neutrophilen Granulozyten – die erste Linie der Immunabwehr gegen Infektionen. Gleichzeitig sind Neutrophile an vielen Entzündungsprozessen und Autoimmunerkrankungen beteiligt. Ein internationales Team unter Leitung von Prof. Dr. Ricardo Grieshaber-Bouyer an der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie des Uniklinikums Erlangen hat nun ein zentrales Entzündungsprogramm identifiziert, das in Neutrophilen bei den unterschiedlichsten Entzündungsprozessen und Autoimmunerkrankungen abgespielt wird. Das gibt der Forschung einen neuen Ansatz zur Diagnostik und Therapie von Entzündungen. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

Zur Pressemeldung der UK Erlangen


🥦 Einfach Gesundessen!

Mit "Einfach Gesundessen" starten wir eine neue Rubrik mit einer Folge von Ernährungsratschlägen, die jeweils ergänzt werden durch passende Rezepte zum Nachkochen.
Die Tipps und Ratschläge stammen vom MINQ-Experten und Ernährungsmediziner Dr. med. Carl Meißner, der in Magdeburg eine anerkannte „Schwerpunktpraxis für Ernährungsmedizin BDEM“ leitet und gerne kocht. Die Rezepte hat er alle selbst einmal gekocht und ausprobiert, bevor er sie an unsere Leser weitergibt. Foto: Rayk Weber
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Ernährung und gesunde Gefäße

Herzinfarkt und Schlaganfall zählen zu den gefährlichsten Erkrankungen. Die Ursachen sind hierfür vielfältig, aber auch bekannt: Übergewicht, Nikotin, schlechte Blutfettwerte und Bewegungsmangel sind wenige der vielen Ursachen.
Jedes Jahr erleiden in Deutschland über eine Viertelmillion Menschen einen akuten Schlaganfall. Und jeder fünfte hierzulande über 65 Jahre leidet an einer Durchblutungsstörung. Gefäßkrankheiten sind keinesfalls eine normale Alterserscheinung. Diese Erkrankungen der Gefäße lassen sich erkennen und auch behandeln, denn neben Medikamenten und innovativen medizinischen Therapien kann sich auch ein gesunder Lebensstil positiv auswirken.

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nächste Woche: ☕️ Kaffetrinken ist gesund?

💬 Über den Tellerrand

📺  Hingeschaut
„Geheimplan gegen Deutschland“ im Berliner Ensemble

Wer es noch nicht gesehen hat: Die sehr sehenswerte szenischen Lesung „Geheimplan gegen Deutschland“ im Berliner Ensemble haben die Kollegen von Correctiv zusammen mit dem Berliner Ensemble, dem Volkstheater Wien und nachtkritik.de auf www.berliner-ensemble.de und www.volkstheater.at bereitgestellt. Das Stück kann frei herunter geladen werden.
Jeder der will, kann das Stück tantiemenfrei aufführen. So will correctiv ermöglichen, dass mehr Theaterhäuser die Debatte weitertragen können. “Es wäre toll, wenn die Vorstellungen genutzt werden, um die politische Auseinandersetzung mit den menschenfeindlichen Gedankengut der AfD zu ermöglichen. Wir sehen in Theatern einen zentralen Ort der Kommunikation in unserer Gesellschaft”, so correctiv.

Geheimplan gegen Deutschland
Die investigative Redaktion von CORRECTIV veröffentlichte am 10. Januar eine Recherche rund um ein Treffen, von dem niemand erfahren sollte: AfD-Politiker, N…

📣 Ankündigungen

Frauenherzen schlagen anders! Wear Red!

Herz-Kreislauferkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache bei Frauen. In Deutschland sterben jedes Jahr ca. 20.000 Frauen an einem Herzinfarkt. Trotzdem wird die Gefahr eines Herzinfarkts bei Frauen unterschätzt und Symptome häufig übersehen. Deshalb möchte die Stiftung Healthcare Frauen e.V. gemeinsam mit verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens und im Rahmen der „Herz-Hirn-Allianz“, einen deutschlandweiten Tag der Frauenherzgesundheit zur Stärkung des politischen und öffentlichen Bewusstseins für Herz-Erkrankungen bei Frauen etablieren. In Anlehnung an den amerikanischen National Wear Red Day soll dies der 2. Februar 2024 sein.

An diesem ausgewählten Freitag will die Businessplattform in der ganzen Bundesrepublik mit einem roten Kleidungsstück oder einem roten Accessoire ein Zeichen setzen. Dabei geht es auch darum, Frauen zu ermutigen, sich für ihre Gesundheit einzusetzen und das Bewusstsein in der gesamten Bevölkerung zu steigern. Der Aktionstag soll dazu anstoßen, die Herz-Kreislauf-Gesundheit von Frauen maßgeblich zu verbessern.

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Wir von MINQ sind dem Thema geschlechtssensible Medizin immer wieder im Rahmen unserer Recherchen begegnet und widmen dem Thema aktuell eine groß angelegte Recherche.

🤕 IchalsPatient

Rettende Klumpfuß-OP: Franco (13) kann wieder laufen

Dreizehn Jahre lief Franco* auf seinen Fußrücken – mehr schlecht als recht und immer unter Schmerzen. Der Junge aus Angola wurde mit beidseitigen Klumpfüßen geboren, einer schweren Fehlbildung, bei der die Knochen seiner Füße so weit verdreht waren, dass die Sohlen gar keinen Bodenkontakt mehr hatten. Nun wurde die komplizierte Fußfehlstellung vom Team der Kinder- und Neuroorthopädie um Chefarzt Dr. Eckhard Maicher im St. Franziskus-Hospital Münster in mehreren aufwändigen Operationen korrigiert.

Die Anfrage zur Behandlung des Dreizehnjährigen kam über das Friedensdorf International in Oberhausen, das es sich zur Aufgabe macht, Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Versorgung nach Deutschland zu holen. „Bei uns würden derartige Fehlstellungen gleich nach der Geburt mit Gipsverbänden und einer minimalinvasiven Operation korrigiert“, erklärt Dr. Eckhard Maicher, der sofort bereit war, dem jungen Patienten zu helfen. „Durch die fehlende Vorversorgung in Angola war die Korrektur nun nur noch mit komplexen Operationen möglich.“ Für die Behandlung stellte das Franziskus Hospital keine Kosten in Rechnung.

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*Name geändert




🏆 MINQs Choice


Nach mehr als 25 Jahren aktiver Recherche und Erstellung der Ärztelisten, die seit 1997 regelmäßig zuerst in der Zeitschrift FOCUS publiziert wurden und seit 2022 im Magazin stern erscheinen, haben wir uns entschlossen, unter dieser Rubrik - gewissermaßen in eigener Sache - jede Woche auf 3 besondere Mediziner:innen zu verweisen.



🏆 MINQs Choice 

Dr. med. Stefan Duve


💎 MINQ-Spezialist seit 2011

👉 Empfohlen für Botoxbehandlung
👉 Empfohlen für Dermatologische Laserbehandlung

🏥 Haut-und Laserzentrum an der Oper in München


📍 80333 München

Zur Praxis


🏆 MINQs Choice 

PD. Dr. med. Rüdiger Stressig


💎 MINQ-Spezialist seit 2000

👉 Empfohlen für Pränataldiagnostik
👉 Empfohlen für Risikogeburt

🏥 Praenatal plus


📍 50772 Köln

Zur Praxis


🏆 MINQs Choice 

Prof. Dr. med. Christian Elger


💎 MINQ-Spezialist seit 2000

👉 Empfohlen für Epilepsie


🏥 Beta Klinik
Neurologie

📍 53227 Bonn

Zur Praxis

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