25/2025
PrĂ€zisionsmedizin fĂŒr schmerzende HĂ€nde · Medizinische Zeitenwende gefordert · Neue Einsichten in die Genetik unseres Gehirns · Pflanzen unter Hitzestress · Atemrhythmus als individueller Fingerabdruck · Axolotl-Schleim gegen Keime und Krebszellen
đ 5 weekly picks
1 đ Technik, die zuhört: PrĂ€zisionsmedizin fĂŒr schmerzende HĂ€nde
Können Roboter auch besser diagnostizieren? Am Uniklinikum DĂŒsseldorf untersucht ein KI-gestĂŒtzter Ultraschall-Roboter die Gelenke seiner Patient:innen millimetergenau. Er erkennt VerĂ€nderungen an Knochen, Gelenkkapseln, Durchblutung und Sehnen â strahlenfrei und standardisiert. Die HĂ€nde sind oft erstes Anzeichen rheumatologischer Erkrankungen, erklĂ€rt PD Dr. Oliver Sander. FrĂŒher wurde hĂ€ufig geröntgt â heute liefert Ultraschall frĂŒhere und genauere Befunde. Das UKD zĂ€hlt zu den ersten Kliniken in Deutschland mit diesem zertifizierten GerĂ€t.
Ăber 10.000 Gelenke bei mehr als 500 Personen wurden bereits untersucht â mit ĂŒber 95âŻ% Zufriedenheit. Der Roboter gleicht absehbare VersorgungslĂŒcken durch FachkrĂ€ftemangel in der Rheumatologie aus. Er ersetzt keine Ărztinnen oder Ărzte, hilft aber bei standardisierten Erstuntersuchungen. Was er in 20 Minuten leistet, brĂ€uchte manuell ĂŒber eine Stunde. GroĂer Vorteil: Vergleichbare Aufnahmen bei Folgeuntersuchungen aus exakt gleichem Winkel.
Eine mögliche Zukunftsvision: der Roboter als Selbstbedienungsterminal in Service-Zentren. Das könnte die Zahl frĂŒher Diagnosen deutlich erhöhen und Wartezeiten senken. Oft liegt den Beschwerden keine EntzĂŒndung, sondern VerschleiĂ zugrunde â das zeigt der Roboter klar. Bei eindeutiger Diagnose beginnt das Team direkt mit einer passenden Therapie. Ziel: EntzĂŒndungen frĂŒh stoppen, Beschwerden beseitigen und dann schonend behandeln. Ein gutes Beispiel, wie Technologie die medizinische Versorgung sinnvoll ergĂ€nzt.
Mehr Informationen zum Thema:
- Der Ultraschall-Roboter im Video
- Interview mit PD Dr. Oliver Sander, Leitender Arzt der Klinik fĂŒr Rheumatologie am UKD
đ zur Pressemeldung der Uniklinik DĂŒsseldorf
2 đ Leopoldina fordert medizinische Zeitenwende
Neue Medizin fĂŒr das Altern: Angesichts einer rapide alternden Bevölkerung (2035: jede dritte Person ĂŒber 65) warnt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in einem aktuellen Diskussionspapier vor einer drohenden MultimorbiditĂ€t und fordert den Paradigmenwechsel hin zur Geromedizin.
Zentrale Forderung: Der Alterungsprozess selbst muss medizinisch adressiert werden â nicht nur seine Folgekrankheiten wie Krebs, Demenz oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ziel ist eine VerlĂ€ngerung der Gesundheitsspanne statt bloĂer LebensverlĂ€ngerung. Neue Erkenntnisse aus der Alternsforschung zeigen, dass biologische Mechanismen wie DNA-SchĂ€den, Zellseneszenz und chronische EntzĂŒndung altersbedingte Krankheiten auslösen. Diese Prozesse sind zunehmend therapeutisch behandelbar â etwa durch Senotherapeutika oder Reprogrammierung von Zellen.
Zusammenfassend fordert das Gremium:
- InterdisziplinĂ€res Alternsforschungs-Konsortium aufbauen â mit Multi-Omics-Daten und Biobanken.
- Tierversuchsgesetz reformieren, um experimentelle Alternsforschung zu erleichtern.
- Translation beschleunigen â Biologisches Wissen schneller in die Anwendung bringen
- Nationale Biobank und klinische Studien mit altersbiologischen Biomarkern etablieren.
- Geromedizin als Fach etablieren â mit Curricula, PrĂ€ventionsprogrammen und Ă€rztlicher Weiterbildung.
Nicht zuletzt brauche es eine gesellschaftliche Vision: Eine prĂ€ventiv agierende Medizin, die Alter nicht als Defizit, sondern als gestaltbaren Prozess versteht â getragen von Forschung, Versorgung und AufklĂ€rung.
đ Originalquelle (PDF): Konzepte fĂŒr eine neue Medizin in einer alternden Gesellschaft â Perspektiven fĂŒr Forschung und medizinische Versorgung
đ Leopoldina Diskussionspapier 2025 (DOI)
3 đ Neue Einsichten in die Genetik unseres Gehirns: Formen sagen mehr als Volumen
Die klassische Hirnforschung misst gern in Volumen: Wie groĂ ist das Areal? Wie viel Substanz steckt drin? Doch ein Team vom Institute of Neuroscience and Medicine in JĂŒlich, dem Institute of Neurogenomics am Helmholtz Zentrum MĂŒnchen und dem Institute of Systems Neuroscience der Heinrich Heine UniversitĂ€t DĂŒsseldorf hat nun eine bislang kaum betrachtete Dimension vermessen: die Form subkortikaler Hirnstrukturen. Die Ergebnisse, erhoben auf Basis von Daten aus der UK Biobank mit rund 20.000 gesunden Teilnehmer:innen, könnten neue Wege zur FrĂŒherkennung neurologischer und psychischer Erkrankungen aufzeigen. Statt nur GröĂe zĂ€hlte diesmal die Gestalt. Mithilfe des sogenannten Laplace-Beltrami-Spektrums (LBS) beschrieben die Forschenden 22 subkortikale Strukturen, darunter auch das Kleinhirn, nicht nur in ihrer Masse, sondern in ihren geometrischen Eigenheiten â quasi ein Fingerabdruck fĂŒr jede Region. Die Analyse fĂŒhrte zu 80 genetischen Varianten, die signifikant mit diesen Formen assoziiert sind, insbesondere im Hirnstamm (37 Varianten).
Was das heiĂt? Einige dieser genetischen Marker waren bereits aus anderen Studien bekannt â etwa im Zusammenhang mit Bluthochdruck, neurodegenerativen Erkrankungen oder psychischen Störungen. Doch die neue Forschung zeigt: Diese Varianten beeinflussen nicht nur, wie groĂ eine Region ist, sondern auch, wie sie gebaut ist. Und das könnte mehr ĂŒber Gesundheitsrisiken verraten, als bislang gedacht. âDie Studie erweitert unser VerstĂ€ndnis darĂŒber, wie genetische Faktoren nicht nur die GröĂe, sondern auch die Form des Gehirns beeinflussenâ, erklĂ€rt Kaustubh Patil vom JĂŒlicher Institut fĂŒr Neurowissenschaften und Medizin. âDie Ergebnisse legen nahe, dass die Form von Hirnstrukturen ein wichtiger Indikator fĂŒr die AnfĂ€lligkeit gegenĂŒber bestimmten Gesundheitsrisiken sein könnte. Langfristig könnten sie dazu beitragen, frĂŒhzeitige Diagnosemethoden fĂŒr neurodegenerative und psychische Erkrankungen zu entwickeln.â
Beyond volume: Unraveling the genetics of human brain geometry, by Sabrina A. Primus, Felix Hoffstaedter, Federico Raimondo, Simon B. Eickhoff, Juliane Winkelmann, Konrad Oexle, Kaustubh R. Patil, Science Advances. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40512868/
4 đ Pflanzen unter Hitzestress â Science Sonderheft beleuchtet neue ForschungsansĂ€tze
Die Klimakrise bringt nicht nur Mensch und Tier ins Schwitzen, sondern auch Pflanzen weltweit. Das aktuelle Sonderheft der Fachzeitschrift Science widmet sich vollstĂ€ndig der Frage: Wie gehen Pflanzen mit zunehmender Hitze um? Von molekularen Mechanismen ĂŒber die Physiologie einzelner BlĂ€tter bis hin zu globalen Ăkosystemen beleuchten renommierte Forschungsteams die Antwort der Flora auf Hitzeextreme. Pflanzen haben erstaunliche Strategien zur HitzebewĂ€ltigung: ZellulĂ€re Schutzmechanismen, Temperatur-Sensorik, strukturelle Anpassungen und sogar Mikrobenpartnerschaften kommen zum Einsatz. Besonders kritisch ist dabei die Photosynthese, die unter Hitze schnell aus dem Gleichgewicht gerĂ€t. Neue AnsĂ€tze, etwa zur Optimierung der Pflanzenarchitektur oder zur besseren Wasserregulation, könnten hier Abhilfe schaffen. Auch wilde Pflanzenarten mit erhöhter Hitzetoleranz rĂŒcken als genetische Ressource in den Fokus.

Das Bild ist komplex: Die Reaktion eines einzelnen Blattes lĂ€sst sich nicht einfach auf ganze WĂ€lder oder Agrarlandschaften ĂŒbertragen. Wechselwirkungen mit Boden, Mikroklima und Mikroorganismen machen die Prognose schwer. Gerade TropenwĂ€lder, PrĂ€rien und Nutzpflanzen sind bereits heute stark belastet. Das Sonderheft macht klar: Um unsere Ăkosysteme und die globale Nahrungsmittelproduktion zu schĂŒtzen, mĂŒssen wir verstehen, wie Pflanzen Hitze begegnen â auf allen Ebenen.
đ Zur InhaltsĂŒbersicht: Contents | Science 388, 6752
5 đ Atemrhythmus als individueller Fingerabdruck
Anscheinend hat jeder Mensch nicht nur einen individuellen Fingerabdruck, sondern auch einen einzigartigen Atemrhythmus. Ein Forschungsteam identifizierte Testpersonen anhand ihrer Atemmuster â mit 96,8âŻ% Genauigkeit. Die Nasenatmung liefert nicht nur Identifikationsmerkmale, sondern auch Gesundheitsinformationen. Atmung wird vom Gehirn gesteuert â und beeinflusst es zugleich. Daraus ergibt sich ein unverwechselbares Atemprofil fĂŒr jede Person. Forschende entwickelten ein tragbares GerĂ€t zur 24-stĂŒndigen Erfassung des Nasenluftstroms. 97 Teilnehmende wurden ĂŒber zwei Jahre hinweg mehrfach vermessen. Die Daten zeigten deutliche individuelle Unterschiede in Ein- und Ausatmung. KĂŒnstliche Intelligenz analysierte 20 Parameter der Atmung. Das System erkannte Atemmuster nach Nasenloch getrennt. Einblicke ergaben sich auch in Verhalten, HirnaktivitĂ€t und körperliche Verfassung.
Die Technik könnte in Medizin und Diagnostik Anwendung finden. Atmung verrĂ€t mehr ĂŒber uns, als wir denken â ganz ohne Worte. Ein natĂŒrlicher Taktgeber, der uns wie ein innerer Code begleitet. Und ein faszinierender SchlĂŒssel zur personalisierten Gesundheitsforschung.
đ weiterlesen auf den Seiten von scinexx
đ zur Studie: https://www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(25)00583-4
PLUS âŠ
đŹ Ăber unseren Tellerrand
1ïžâŁ HĂŒhner gegen KĂŒchenabfall
HĂŒhner als Bioabfall-Manager? Im französischen Colmar verschenkt die Stadt Legehennen an Haushalte, um KĂŒchenabfĂ€lle zu reduzieren. Zwei HĂŒhner pro Familie ersetzen dabei die Biotonne â sie fressen Reste und legen Eier.
Das Konzept ĂŒberzeugt: Die Tiere dienen als âlebendige Kompostiereâ mit Bildungsauftrag. Stall und Erstausstattung werden gestellt â ein Rundum-sorglos-Paket fĂŒr Einsteiger. Auch in deutschen StĂ€dten gibt es âHĂŒhnerprojekteâ - etwa Frankfurt und Hanau: In Frankfurt warben UmweltpĂ€dagoginnen bereits 2013 fĂŒr HĂŒhner im Garten â mit dem Hinweis, dass ein Huhn tĂ€glich rund 300 Gramm Bioabfall âwegputzenâ kann, wĂ€hrend ein Mensch durchschnittlich nur etwa 150 Gramm produziert. Die Stadt Hanau startete 2019 ein Pilotprojekt: sie brachte Legehennen auf das Dach eines stĂ€dtischen GebĂ€udes. Die Tiere vertilgten dort nicht nur Essensreste, sondern dienten auch als pĂ€dagogisches Projekt, um Kinder und Erwachsene fĂŒr Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu sensibilisieren.
Ein Huhn kann jĂ€hrlich ĂŒber 100 kg Bioabfall verwerten â das ist aktiver Umweltschutz. Nebenbei fördern sie die LebensmittelwertschĂ€tzung und liefern tĂ€glich frische Eier. Aber nicht alles darf ins HĂŒhnergehege: ZitrusfrĂŒchte, rohe Kartoffeln oder Fleischreste sind tabu. Wer HĂŒhner hĂ€lt, sollte sich vorab gut informieren â zum Wohl der Tiere. Die Haltung stĂ€rkt das Bewusstsein fĂŒr Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit.
đ weitere Infos auf den Seiten von Agrarheute
2ïžâŁ Axolotl-Schleim gegen Keime und Krebszellen
Axolotl können nicht nur Organe regenerieren â ihr Hautschleim enthĂ€lt antimikrobielle Peptide (AMP). Diese natĂŒrlichen MolekĂŒle bekĂ€mpfen Krankheitserreger und sind fĂŒr die Medizin hochinteressant.
Forschende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) untersuchen AMP als Alternative zu Antibiotika bei resistenten Keimen wie MRSA. Vier identifizierte AMP wirkten sogar besser als das Reserveantibiotikum Vancomycin. Drei dieser Peptide zeigten zudem Wirkung gegen Brustkrebszellen â ohne gesundes Gewebe zu schĂ€digen. Die Peptide wurden durch sanfte Massage der Tiere unter strengen Tierschutzauflagen gewonnen.
Aus tausenden AMP wurden 22 Kandidaten synthetisch hergestellt und analysiert. Ihr Wirkmechanismus: Bindung an Bakterienzellen, Zerstörung der Zellmembran oder Angriff im Inneren. Auch Pilze und Viren könnten durch AMP beeinflussbar sein. Forschungen laufen gemeinsam mit dem Fraunhofer ITEM Hannover. Die Erkenntnisse sind ein vielversprechender Ansatz im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen. Zugleich leisten die Tiere durch Nachzuchtprojekte wie das ABMC einen Beitrag zum Artenschutz. Das Zentrum beherbergt mehrere bedrohte Lurcharten und arbeitet international vernetzt. AMP gelten als schwer herstellbar â ihr Potenzial ist dafĂŒr umso gröĂer. Die Forschenden betonen: Weitere Studien sind nötig, doch das therapeutische Potenzial ist enorm.

đ weiterlesen auf den Seiten der MHH
đŹ In unserer Mailbox
đ„Š BfR-Podcast zur pflanzenbasierten ErnĂ€hrung und der COPLANT-Studie
Immer mehr Menschen in Deutschland verzichten auf Fleisch und tierische Produkte â aus ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen GrĂŒnden. Laut Professorin Cornelia Weikert vom Bundesinstitut fĂŒr Risikobewertung (BfR) kann eine pflanzenbasierte ErnĂ€hrung durchaus gesund sein, wenn sie ausgewogen gestaltet wird. Wer sich jedoch ausschlieĂlich oder ĂŒberwiegend pflanzlich ernĂ€hrt, muss besonders auf die ausreichende Versorgung mit NĂ€hrstoffen wie Vitamin B12, Jod und anderen Spurenelementen achten. Insbesondere Veganer:innen wiesen laut BfR-Studien hĂ€ufig einen Jodmangel und eine geringere Knochendichte auf â bei Vitamin B12 hingegen waren sie meist gut versorgt. Vegetarier:innen hingegen sind hĂ€ufiger von einem B12-Mangel betroffen.
Besonders sensible Gruppen wie Kinder, Schwangere oder Ă€ltere Menschen sollten ihre ErnĂ€hrung sorgfĂ€ltig planen. Zwar gibt es Hinweise darauf, dass eine ausgewogene vegane oder vegetarische ErnĂ€hrung Krankheiten wie Adipositas, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann, jedoch fehlen belastbare Langzeitdaten â vor allem im Hinblick auf moderne Ersatzprodukte aus dem Supermarkt. Hier setzt die COPLANT-Studie an: In dieser groĂangelegten Bevölkerungsstudie untersucht das BfR mit rund 6.000 Teilnehmenden, wie sich verschiedene ErnĂ€hrungsformen â vegan, vegetarisch, pescetarisch und Mischkost â auf die Gesundheit auswirken. Gesammelt werden Daten zu ErnĂ€hrung, Lebensstil und Gesundheitsparametern. Interessierte können sich auf www.coplant-studie.de zur Teilnahme anmelden.
Zum Podcast:

đŁ AnkĂŒndigungen
1ïžâŁ Diagnostik und Intervention â Austausch und Innovationen beim MĂŒnchner Neuroradiologie-Symposium
Unter der Wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Thomas Liebig (MINQ-Spezialist), PD Dr. med. Robert Forbrig und Dr. med. Klaus Seelos vom Institut fuÌr Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie der LMU/ Campus GroĂhadern startet am 23. Juni das MĂŒnchner Neuroradiologie-Symposium. Die Tagung dient als Plattform fĂŒr fachlichen Austausch, aktuelle Entwicklungen und innovative Konzepte in der Neuroradiologie. Geplant sind ExpertenvortrĂ€ge, interaktive Sessions und praxisorientierte Workshops. In der angenehmen AtmosphĂ€re des Kardinal Wendel Hauses in Schwabing erwartet man sich neue Impulse fĂŒr das Fachgebiet.
đ Zum Programm
đ Wann: 23. bis 25. Juni 2025
đ Wo: Kardinal Wendel Haus, Mandlstr. 23, 80802 MuÌnchen
2ïžâŁ Altern und Atemwege â Herausforderungen fĂŒr die Pneumologie
Der demographische Wandel stellt die Medizin vor neue Herausforderungen, besonders in der Pneumologie. Das 56. Bad Reichenhaller Kolloquium widmet sich diesem Thema unter dem Motto âDie Lunge im Alterâ.
Wann handelt es sich bei Symptomen um eine Erkrankung, und wann um normales Altern? Von der komplexen Differenzialdiagnose bis zu innovativen TherapieansÀtzen werden verschiedene Perspektiven beleuchtet. Auch die intensivmedizinische Versorgung Àlterer Patient:innen steht im Fokus.
Erfahrene Experten prĂ€sentieren das âClinical Year in Reviewâ und leiten interaktive Diskussionen. Ein ILD-Board ermöglicht vertiefte Fallanalysen und praxisnahen Austausch. Die Workshops bieten praxisorientierte Einblicke in die flexible Bronchoskopie und thorakale Bildgebung.
đ Zu Programm und Anmeldung
đ Wann: 27. und 28. Juni 2025
đ Wo: Magazin3, Alte Saline 15, 83435 Bad Reichenhall
đ€ IchalsPatient
1ïžâŁ Signal fĂŒr Gerechtigkeit: Eingriff aus 7.000 Kilometern Entfernung
In Afrika ist erstmals ein Krebspatient (Prostata-Karzinom) erfolgreich robotergestĂŒtzt aus der Ferne operiert worden â von einem Chirurgen, der sich 11.000 Kilometer entfernt in den USA befand. Der Patient befand sich in Luanda, der Hauptstadt Angolas. Der 67-jĂ€hriger Patient wurde am vergangenen Samstag operiert und konnte das Krankenhaus bereits drei Tage spĂ€ter wieder verlassen.
Vor Ort arbeitete ein medizinisches Team aus Chirurg:innen, AnĂ€sthesist:innen, Pflegepersonal und einem Mitglied des US-amerikanischen OP-Teams. Der leitende Chirurg selbst steuerte den Eingriff aus einem Krankenhaus in Florida â eine Premiere auf dieser Distanz.
Prostatakrebs zĂ€hlt zu den hĂ€ufigsten Todesursachen bei MĂ€nnern sĂŒdlich der Sahara. Die begrenzten Ressourcen fĂŒr FrĂŒherkennung und spezialisierte Eingriffe erschweren eine wirksame Versorgung. Der leitende Arzt betonte die Bedeutung des Projekts: âDiese Operation markiert nicht nur einen technologischen Meilenstein, sondern auch einen wichtigen Schritt hin zu mehr globaler Gesundheitsgerechtigkeit.â
đ Mehr dazu im Deutschlandfunk

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