🗞 05/2024
Lübeck: Wear Red Day - Frauenherzen schlagen anders · Prädiabetes rechtzeitig erkennen · "Gender-Data-Gap" · Hypnose statt Narkose
📌 5 weekly picks
1 📌 Herzzentrum Lübeck: Frauenherzen schlagen anders
Inspiriert vom National Wear Red Day in den USA veranstaltete das Gesundheitsforum Lübeck zusammen mit dem Universitären Herzzentrum Lübeck einen Aktionstag, um das Bewusstsein für die Frauenherzgesundheit weiter zu steigern. Denn, wie Prof. Dr. Claudia Schmidtke vom Herzzentrum Lübeck betont: das Risiko bei Frauen werde oft noch unterschätzt. Das könne fatale Folgen haben, denn “Frauenherzen schlagen anders”, so Schmidtke, und müssen daher auch anders betrachtet werden.
Das Universitäre Herzzentrum Lübeck (UHZL) hat deshalb einen Schwerpunkt auf Frauenherzmedizin gelegt. Frauenherzerkrankungen werden oft nicht rechtzeitig erkannt, sind unterdiagnostiziert und untertherapiert, obwohl auch bei Frauen Herz-Kreislauferkrankungen Todesursache Nummer eins in Deutschland sind.
Für Claudia Schmidtke muss deshalb deutlich mehr dafür getan werden, in der breiten Bevölkerung, aber auch in der Ärzteschaft ein Bewusstsein für die Notwendigkeiten geschlechterspezifischer Medizin zu schaffen. Die Herzchirurgin hat daher eine eigenes Herzmedizinerinnen-Netzwerk gegründet und eine eigene Spezial-Frauen-Herzsprechstunde in der Ambulanz des UHZL implementiert.
🔗 Weitere Vorträge im Gesundheitsforum Lübeck
2 📌 Prädiabetes - Lebensstiländerung wirkt
Gute Nachrichten: Das Risiko für den Ausbruch eines Diabetes mellitus kann mit einer Lebensstiländerung um 40 bis 70 Prozent gesenkt werden. Denn Diabetesrisikotests können schon im Frühstadium auf ein erhöhtes Risiko hinweisen; tatsächlich lässt sich durchschnittlich schon 12 Jahre vor der Diabetesdiagnose eine verminderte Insulinwirkung (Insulinresistenz) im Blut feststellen. Dieser sogenannte Prädiabetes, bei dem die Blutzuckerwerte zwar erhöht sind, aber noch nicht die Diabeteskriterien erfüllen, geht mit einem gesteigerten Risiko einher, später tatsächlich an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V. (DDG) raten deshalb zu einem breiten Einsatz der Diabetesrisikotests.
"Angesichts der dramatischen Zunahme von Typ-2-Diabetes wäre es ein großer Fortschritt, wenn wir Menschen mit Prädiabetes frühzeitig identifizieren. Diabetesrisikotests sind einfache Screeningmethoden, Menschen mit einem erhöhten Risiko bereits vor dem Anstieg der Glukosespiegel zu erfassen."
MINQ-Spezialist Professor Dr. med. Stephan Petersenn, Mediensprecher der DGE, ENDOC Praxis für Endokrinologie und Andrologie in Hamburg
„Aktuelle Studien belegen, dass viele der von Prädiabetes Betroffenen von einer Lebensstilintervention profitieren. Dies sollten wir unbedingt nutzen.“
MINQ-Spezialist Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Vorstandsmitglied und Kongresspräsident 2024 der DDG , Berlin
1. Diabestes-Risiko-Selbsttest vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE): https://drs.dife.de/
2. Diabetes-Risiko-Selbsttest der Deutschen Diabetes Stiftung: https://www.diabetesstiftung.de/gesundheitscheck-diabetes-findrisk
3 📌 ”Gender-Data-Gap” - mehr Aufmerksamkeit bitte
Eine Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen wies vor kurzem auf die Gefahr hin, dass “Wissensdefizite der geschlechtersensiblen Medizin” direkten Einzug in die Datenverarbeitung halten. Deshalb müssten Daten gendersensibel erhoben und verarbeitet werden. Nur so könne eine Fehlversorgung von Frauen und Männern vermieden werden.
Das Ärzteblatt verwies in einem Artikel unter der Überschrift “Ärztekammer: ‘Gender-Gap’ kostet Menschenleben” auf den Vorwurf hin, dass Studien beispielsweise zu Medikamenten sich immer noch eher an einem männlichen Durchschnittstypen orientierten. Für alle Personen, die von dieser Norm abwichen, könne dies zur Gefahr werden.
Die Delegierten der Landesärztekammer Hessen hatten sich den Forderungen des Runden Tischs „Frauen im Gesundheitswesen“ angeschlossen.
4 📌 UM Göttingen: German Design Award für Patienten-Leitsystem
Patienten brauchen Orientierung. Gerade in großen Krankenhäusern fehlt es oft an durchdachten Leitsystemen, an denen sich die Patient:innen leicht orientieren können.
Schön für Besucher der Universitätsmedizin Göttingen: Deren neues Leitsystem für Neubauten ist nun mit dem German Design Award ausgezeichnet worden. Das prämierte Konzept umfasst ein Informations-, Orientierungs- und Leitsystem. Es zeichnet sich laut Jury durch die intelligente Verknüpfung von analogen und digitalen Elementen aus und verbindet Bildschirme mit einfachen, intuitiv verständlichen Leitelementen wie Schildern oder Infotafeln. Eine auf den ersten Blick simple Zeichensprache schafft Klarheit, was sich hinter welcher Tür verbirgt oder welcher Weg eingeschlagen werden muss, um zum gewünschten Ziel zu kommen. Als Pilotprojekt ist das neue Orientierungssystem bereits im 2023 eröffneten „Heart and Brain Center Göttingen“ (HBCG) umgesetzt worden. In allen Neubauten auf dem UMG-Campus soll das Signaletik-Konzept zukünftig Anwendung finden – zunächst im Operativen Zentrum und dem Herz-, Neuro- und Notfallzentrum sowie dem Eltern-Kind-Zentrum, dessen Fertigstellung für 2030 geplant ist.
5 📌 Charité: Auf dem Weg zur personalisierten Präzisionsbestrahlung
An der Berliner Charité kommt in der Strahlentherapie seit kurzem eine neue - KI-gestützte - Präzisions-Bestrahlung zum Einsatz. Mit ihr soll sich die Bestrahlung künftig noch präziser und schonender gestalten.
Prof. Daniel Zips, MINQ-Spezialist und Direktor der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Charité Berlin
Ein zentraler Bestandteil des neuen Bestrahlungsverfahrens ist die Integration Künstlicher Intelligenz (KI). Diese erstellt ein Modell und generiert einen hochpräzisen, tagesaktuellen Bestrahlungsplan. Während der Behandlung ermöglicht die KI-Technologie eine kontinuierliche Anpassung an Veränderungen, was zu einer noch genaueren Bestrahlung führt. Davon können insbesondere Patient:innen mit gynäkologischen Tumoren, Prostata- oder Harnblasenkrebs profitieren – Organe, bei denen Blasen- und Darmfüllungen die Lage beeinflussen.
🔗 Zur vollständigen Meldung der Charité
💬 Über den Tellerrand
💤 Hypnose statt Narkose
Auf den besonderen Wunsch eines Patienten entfernte ein Ärzteteam im Schweizerischen Kantonsspital Baden Platten, Nägel und Schrauben aus dem Bein: ohne Narkose – sondern in Hypnose!
Als “innovatives Spital wollten wir dem Patienten diese Erfahrung ermöglichen, zumal wir selbst neugierig waren, ob und wie die Hypnose-Methode funktioniert”, begründet Karim Eid, Chefarzt Orthopädie und Traumatologie, das ungewöhnliche Experiment. Es funktionierte.
Der Patient Daniel Gisler, selber als Hypnose-Therapeut tätig, wurde während des Eingriffs von einer Assistentin mit beschwichtigenden Worten an seinen persönlichen Wohlfühlort geführt. Er habe die Prozedur weitgehend schmerzfrei erlebt, berichtet der Infodient MedInside.
🤕 IchalsPatient - Patientengeschichten
Emotionaler Appell nach Krebsdiagnose
Sara Sidner, Anchorwomen beim amerikanischen Nachrichtenkanal CNN, verabschiedete sich von ihrem Publikum im Januar 2024 in der Abmoderation ihrer Live-Sendung mit einer Bitte an die Zuseher:innen:
"Nehmen sie sich eine Sekunde und denken sie an die Namen von acht Frauen, die sie kennen und lieben. Statistisch gesehen wird eine von diesen Frauen Brustkrebs bekommen oder hat ihn schon."
Dann eröffnete sie dem Publikum mit dem Hinweis: "Ich bin diese eine von acht in meinem Freundeskreis” ihre eigene Krebsdiagnose. Sidner wies auch auf die besondere Risikolage von Schwarzen Frauen hin, die ein 41 Prozent höheres Risiko hätten, an Brustkrebs zu erkranken. Sie verband ihre persönliche Anmerkung mit einem emotionalen Appell an alle Frauen, sich frühzeitig jährlich für die Brustkrebsvorsorge anzumelden.
🔗 Ergänzende Information vom DKFZ Heidelberg: Risikoadaptierte Empfehlungen: Alter für den Start des Brustkrebs-Screenings ist abhängig von der ethnischen Abstammung
📣 Ankündigung: 29. Februar 2024 ist "Rare Disease Day"
In Deutschland finden Veranstaltungen zum Rare Disease Day statt. Wo finden Sie hier
🥦 Einfach Gesund!
2. ☕️ Kaffee trinken ist gesund?
Kaffee ist wohl das beliebteste Getränk hierzulande und das nicht nur beim Frühstück. Statistisch gesehen trinkt fast jeder Bundesbürger ca. 160 Liter pro Jahr. Verglichen mit knapp 130 Litern Mineralwasser pro Jahr liegt der Kaffeekonsum vorn. Entgegen der gängigen Meinung noch vor einigen Jahren, dass Kaffee nicht zur Tagestrinkmenge gerechnet wird, ist mittlerweile überholt.
Kaffee macht uns wach, denn im Kopf verdrängt das mit Kaffee enthaltende Koffein das schläfrig machende Adenosin an den Nervenzellen. Hierdurch können wir unsere Aufmerksamkeit verbessern. Dieser Effekt kann nach einer gewissen Gewöhnung auch nur von kurzer Dauer sein.
Ein moderater Konsum mit drei bis vier Tassen Kaffee am Tag wirkt sich in der Regel positiv auf die eigene Gesundheit aus. Britische Forscher haben in Studien zum Thema Kaffee herausgefunden, dass dieser mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist. Weiterhin wird ein niedrigeres Risiko für Alzheimer, Parkinson und Zuckerkrankheiten vermutet.
Trotz der guten Eigenschaften sind die Studiendaten nicht einfach zu verallgemeinern, denn neben dem Konsum von Kaffee spielen weitere Faktoren, wie Bewegung und Ernährungsgewohnheiten, eine Rolle.
Gerade Schwangere sollten wissen, dass ein übermäßiger Kaffeegenuss sich negativ auswirken kann. Ein geringeres Geburtsgewicht ist nur eines der mögliche Folgen. Da Koffein die Ausscheidung von Kalzium und so den Knochenabbau fördert, sollten vor allem Frauen, welche an einer Knochenschwäche leiden nicht mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag trinken, am besten mit Milch für die Extraportion an Kalzium.
Das Koffein im Kaffee hat eine antientzündliche Wirkung was sich nach wissenschaftlichen Untersuchungen positiv auf den Stoffwechsel der Leber auswirken kann.
Für die Stärke des Kaffees ist nicht nur die Zubereitung entscheidend, sondern auch die Kaffeesorte. Die Robustabohnen enthalten mehr Koffein als Arabicabohnen. Die Unterschiede sind aber marginal und über Geschmack lässt sich ja auch bekanntlich auch streiten. Wie trinken Sie Ihren Kaffee am Liebsten?
Rezept 2: Kaffee-Smoothie
Zutaten:
- 1 Tasse kalten Filterkaffee
- 1 Banane
- 100 ml Milch, ggf. Laktosefrei (oder Haferdrink oder Mandeldrink)
- ½ TL Honig
- 1 Prise Zimt
- ggf. mit Crush-Eis genießen
Zubereitung:
Kaffee normal kochen und abkühlen lassen. Die Banane schälen und klein schneiden. Kaffee, Banane, Honig, Prise Zimt und Milch in einen Mixer geben. Alles fein pürieren. Wer es flüssiger mag, den nimmt etwas mehr Kaffee oder mehr Milch.
Als To-Go-Variante morgens geben Sie einfach 2 EL Haferflocken mit in den Mixer und etwas mehr Milch hinzu.
🏆 MINQs Choice
Nach mehr als 25 Jahren aktiver Recherche und Erstellung der Ärztelisten, die seit 1997 regelmäßig zuerst in der Zeitschrift FOCUS publiziert wurden und seit 2022 im Magazin stern erscheinen, haben wir uns entschlossen, unter dieser Rubrik - gewissermaßen in eigener Sache - jede Woche auf 3 besondere Mediziner:innen zu verweisen.
🏆 MINQs Choice
Dr. med. Joachim Magner
💎 MINQ-Spezialist seit 2018
👉 Empfohlen für Refraktive Chirurgie
🏥 Klinik Manhagen
📍 22927 Großhansdorf
🏆 MINQs Choice
Dr. med. Detlef Holland
💎 MINQ-Spezialist seit 2018
👉 Empfohlen für Refraktive Chirurgie
🏥 Augenzentrum One
📍 24103 Kiel
🏆 MINQs Choice
Dr. med. Johannes Holz
💎 MINQ-Spezialist seit 2019
👉 Empfohlen für Kreuzband
👉 Empfohlen für Meniskus
🏥 OrthoCentrum Hamburg
📍 20149 Hamburg
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